SOS-Kinderdörfer in Haiti
Die im Karibischen Meer gelegene Republik Haiti hat eine Gesamtbevölkerung von rund 11 Millionen Menschen, von denen etwa 1 Million in der Hauptstadt Port-au-Prince lebt. Haiti ist eines der ärmsten Länder des amerikanischen Kontinents. Familien und Kinder sind gefährdet, zumal sie in letzter Zeit unter zahlreichen Naturkatastrophen und Krisen gelitten haben. In den letzten Jahren wurde die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes durch eine instabile Politik, Brennstoffknappheit, zunehmende Bandenaktivitäten und Gewalt behindert. Die Menschen leben in Angst vor Entführungen und leiden unter Armut, Hunger und Cholera. Kinder sind von diesen harten Lebensbedingungen am stärksten betroffen.
Seit 1984 unterstützt SOS-Kinderdorf in Haiti Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Weit verbreitete Armut
Ungefähr 60% der Haitianer*innen leben in Armut. Das bedeutet, dass die Menschen wahrscheinlich unterernährt sind, nur über eine begrenzte Bildung verfügen und in unsicheren Unterkünften ohne sauberes Trinkwasser, sanitäre Anlagen oder Strom leben. Die Kinder leiden unter diesen Umständen, und viele überleben nicht. Haiti hat die höchste Kindersterblichkeitsrate in ganz Amerika. Am schlimmsten ist es in den ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen eingeschränkt ist und es nur wenige Schulen und Krankenhäuser gibt.
Cholera
In den letzten Jahren ist die Cholera wieder auf dem Vormarsch. Das ist eine Infektion, die akuten Durchfall verursacht. Bleibt sie unbehandelt, leiden die Menschen an Dehydrierung und sterben schließlich. Sie wird häufig durch schlechte sanitäre Verhältnisse und einen Mangel an sauberem Wasser und Nahrungsmitteln verursacht. Seit ihrem Auftreten im Jahr 2010 hat die Cholera fast 10.000 Menschen getötet. Heutzutage machen Kinder die Hälfte der Cholera-Opfer in Haiti aus.
Soziale Unruhen
Haiti hat in den letzten Jahren viele Krisen erlebt. Nicht nur Erdbeben hatten katastrophale Folgen für Einwohner*innen und Infrastruktur, sondern auch politische und soziale Konflikte forderten ihren Tribut. Treibstoffknappheit und Bandengewalt führte zu den jüngsten Unruhen. Es besteht eine ständige Bedrohung durch Entführungen, Gewalt und Vergewaltigungen, wobei es jeden Monat zu etwa 75 Entführungen kommt. Nahrungsmittelmangel und fehlende medizinische Versorgung verschlimmern die Situation und haben dauerhafte Auswirkungen.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Haiti verändern