SOS-Kinderdorf Santiago de los Caballeros

Das Leben in einer Grenzregion kann sehr hart sein. Kinder aus notleidenden Familien laufen ein besonders hohes Risiko, ausgebeutet zu werden. Die Dominikanische Republik hat darüber hinaus die höchste Rate an Teenager-Schwangerschaften in der Region zu verzeichnen. Diese jungen Mütter brauchen Unterstützung, damit sie berufliche Qualifikationen erwerben und für ihre Kinder sorgen können.

Rasanter Bevölkerungszuwachs führt zu steigenden Armutsraten


Beim Spielen im Dorf (Foto: R. Ferreiras)

Santiago de los Caballeros, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, ist mit etwa 1,3 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Dominikanischen Republik und liegt in der nördlichen Zentralregion des Landes im fruchtbaren Cibao-Tal. Die Wirtschaft der Region basiert überwiegend auf der Landwirtschaft und der Viehzucht. In jüngster Zeit finden zunehmend mehr Menschen Arbeit im Dienstleistungssektor und der Tourismusbranche.

Die Provinz Santiago gehörte in der Vergangenheit zu den Regionen mit den niedrigsten Armutsraten, aber in jüngster Zeit ist die Armut auf dem Vormarsch. Die Bevölkerungszahlen steigen, immer mehr Menschen geraten in Not: die Armutsrate lag 1993 bei 35 Prozent, im Jahr 2000 bei 38 Prozent und 2010 bei 40 Prozent. Vor allem aufgrund der Vielzahl der Einwanderer aus Haiti, die auf der Suche nach Arbeit nach Santiago kommen, sowie des natürlichen Bevölkerungswachstums in den Elendsvierteln der Stadt wird ein weiterer Anstieg der Armutsrate erwartet.

Kinder verdienen die Chance auf eine bessere Zukunft

Schätzungsweise 436 000 Kinder müssen in der Dominikanischen Republik Kinderarbeit verrichten, davon mindestens 20 Prozent in Santiago. Mehr als die Hälfte dieser Kinder sind zwischen fünf und 13 Jahren alt. Manche Eltern schicken ihre Kinder zu anderen Familien, um sich als Hausangestellte zu verdingen und im Gegenzug Nahrung und Unterkunft zu erhalten. Diese Kinder sind in höchstem Maße durch Ausbeutung und sexuellen Missbrauch gefährdet; die meisten besuchen keine Schule.

Der Menschenhandel und insbesondere der Kinderhandel zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti ist seit dem verheerenden Erdbeben von 2010 in Haiti ein zunehmend ernstes Problem geworden. Das Chaos auf den grenzüberschreitenden Markttagen bietet einen idealen Nährboden für kriminelle Aktivitäten. Häufig geben Eltern ihre Kinder freiwillig in fremde Hände, weil sie nicht für ihre Versorgung aufkommen können oder glauben, dass sie bei wohlhabenderen Familien ein besseres Leben führen werden. In Wirklichkeit werden diese Kinder meist Opfer von Missbrauch und Ausbeutung.

Unsere Arbeit in Santiago de los Caballeros


SOS-Geschwister spielen vergnügt im Garten (Foto: G. Hernández)

Das SOS-Kinderdorf Santiago de los Caballeros wurde 2003 als jüngstes Kinderdorf in der Dominikanischen Republik eröffnet.

Kinder aus der Region, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms nach Santiago ziehen. In einem sicheren Umfeld und mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.



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