SOS-Kinderdorf Limón

Obwohl die Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zur Erreichung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele bis 2015 einige anfängliche Erfolge erzielen konnten, gehen die Fortschritte nur langsam voran und sind noch nicht in alle Bereiche der Gesellschaft vorgedrungen. Costa Rica ist vor die schwierige Aufgabe gestellt, das richtige Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und der Verbesserung der Lebensqualität für die Bevölkerung zu finden.

Tausende Familien können sich kaum mit dem Nötigsten versorgen


Die Betreuung von SOS-Kinderdorf verwandelte das verängstigte Kind, das damals im Dorf ankam, in diese starke Frau. (Foto: M. Rivera) 

Limón, die Hauptstadt des gleichnamigen Departements, liegt an der Karibikküste von Costa Rica, grenzt im Norden an Nicaragua und hat etwa 70 000 Einwohner. Obwohl die Provinz Limón durch eine sehr vielfältige Kultur und Geschichte ausgezeichnet ist, überwiegt heute der Anteil der afrokaribischen Bevölkerung.

Puerto Limón ist der wichtigste Hafen des Landes. Hier werden fast 90 Prozent aller Importe und Exporte Costa Ricas abgefertigt. Im Landesinneren der Provinz werden hauptsächlich Bananen, Kaffee und Zuckerrohr angebaut. Limón hat darüber hinaus das landesweit größte Bevölkerungswachstum der letzten Jahre zu verzeichnen. Trotz der allgemein guten wirtschaftlichen Lage können über 5000 Haushalte in Limón nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen, haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und nicht genügend Nahrung.

Kinder und Jugendliche aus notleidenden Familien sind auf Unterstützung angewiesen

Nach offiziellen Schätzungen müssen mehr als 100 000 Kinder zwischen 5 und 17 Jahren Kinderarbeit verrichten. Die meisten sind in der Landwirtschaft (43 Prozent) und im kommerziellen Sektor (21 Prozent) tätig. Die Kinderarbeit wirkt sich negativ auf die Bildung der Kinder aus, wie die Zahlen belegen. Trotz jüngster Fortschritte beenden nur 86,4 Prozent der Kinder in Costa Rica die Grundschule.

Das Phänomen der Kinderarbeit ist jedoch nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich bedingt: schon in der Vergangenheit mussten Kinder häufig zum Familienhaushalt beitragen, sei es durch bezahlte oder unbezahlte Arbeit. Es bedarf einiger Aufklärung, um die Einstellung zum Schutz der Kinderrechte zu verändern und die Rolle der Kinder in der Gesellschaft neu zu definieren.

Durch den Hafen und die grenznahe Lage der Stadt ist auch der Drogenhandel zu einem großen Problem geworden. Viele Jugendliche geraten in den Teufelskreis aus Drogen und Gewalt, weil sie entweder von der Aussicht auf schnelles Geld angelockt werden oder selbst abhängig sind. In diesem unsicheren Umfeld voller Drogen, Gewalt und Verbrechen ist die Stabilität vieler Familien gefährdet und führt im schlimmsten Fall zum Verlust der elterlichen Fürsorge.

Kinder, deren Familien nicht für sie sorgen können, und junge Menschen an der Schwelle zur Selbständigkeit brauchen Unterstützung und Betreuung, damit sie als Erwachsene ein erfolgreiches Leben führen können.

Unsere Arbeit in Limón


Geschwister im SOS-Kinderdorf (Foto: M. Rivera) 

SOS-Kinderdorf begann seine Arbeit in der Nähe von Puerto Limón im Jahr 2000. Der Hauptgrund für die Errichtung dieses zweiten Kinderdorfs in Costa Rica war die große Armut und die hohe Zahl der Kinder, die hier im Osten des Landes vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht sind.

Derzeit finden bis zu 117 Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Das Gebiet um Puerto Limón bietet eine gute Infrastruktur. In der Nähe des Kinderdorfes gibt es Supermärkte und medizinische Einrichtungen. Die Kinder aus dem Kinderdorf besuchen die nahegelegenen Schulen und sind somit bereits in jungen Jahren sehr gut in ihre Umgebung integriert.



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