SOS-Kinderdorf Tarija

Obwohl in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden sind, gehört das Binnenland Bolivien nach wie vor zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Tarija ist ein florierendes Weinbaugebiet und das bolivianische Departement mit dem höchsten Human Development Index. Dennoch ist die Kluft zwischen arm und reich sehr ausgeprägt.

Weder Fortschritt noch Wirtschaftswachstum in den ländlichen Gebieten


Drei Kinder von SOS-Kinderdorf, die goldene Medaillen für Taekwondo gewonnen haben. (Foto: F. Espinoza)


Tarija liegt im Süden Boliviens nahe der Grenze zu Argentinien und hat knapp 200 000 Einwohner. Aufgrund der idealen klimatischen Bedingungen werden in den Hügeln um die Stadt Zuckerrohr, Früchte und Wein angebaut. Die Bewohner Tarijas arbeiten als Kleinbauern oder in der Lebensmittelverarbeitung. Diese Bereiche stellen die Hauptbeschäftigungsquellen der Region dar. Tarija zählt zu den am höchsten entwickelten und modernsten Städten Boliviens, und viele Einwohner fühlen sich zur europäischen Lebensart hingezogen.

 

Kinderarbeit und der Mangel an Bildung bringen Kinder in eine prekäre soziökonomische Lage

Dennoch ist die soziale Kluft enorm - mehr als 30 Prozent der Bevölkerung des Departements leben in extremer Armut. Diese Zahl liegt weit über dem lateinamerikanischen Durchschnitt. Etwa 16 Prozent der Kinder unter drei Jahren sind chronisch unterernährt. Obwohl in Bolivien im Bereich der Bildung große Fortschritte erzielt worden sind, ist Tarija in dieser Hinsicht im Rückstand, da nur ca. 70 Prozent der eingeschulten Kinder die Grundschule beenden und über 10 000 Kinder überhaupt keine Schule besuchen.

Die Rate der Kinderarbeit ist in Tarija besorgniserregend - die Zahl liegt bei etwa 1300, mindestens die Hälfte von ihnen besucht keine Schule. Häufig müssen sie schwere körperliche Arbeit auf den Feldern verrichten oder Kleinwaren auf der Straße verkaufen, um zum Einkommen ihrer Familien beizutragen. Dadurch bleibt ihnen kaum Zeit zum Schlafen oder Lernen, sie kommen im Unterricht nicht mehr mit und brechen schließlich die Schule ab.

Kinder - und Eltern - brauchen Unterstützung, damit sie gesund bleiben, ausreichend versorgt werden, eine Schule besuchen und später einen Beruf erlernen können.

Unsere Arbeit im Tarija


Diese Frau konnte einen Kleinbetrieb öffnen, dank der Unterstützung SOS-Kinderdorf  (Foto: F. Espinoza)

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Tarija im Jahr 1992, um die Not der lokalen Bevölkerung zu lindern. Die SOS-Sozialzentren bieten ein ganzheitliches und nachhaltiges Familienstärkungsprogramm, darunter allgemeine und berufliche Bildung für Mütter sowie Entwicklungsförderung für Kinder und Familien. Kinder können in der Kindertagestätte oder durch Tagesmütter in den Sozialzentren betreut werden, während berufstätige Eltern ihren Lebensunterhalt verdienen. Tarija hat darüber hinaus eine SOS-Kinderdorf-Grundschule, in der 800 SchülerInnen den Unterricht besuchen können.

Bis zu 135 Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 14 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Jungen Menschen, die ihren Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, bietet unser SOS-Jugendprogramm die Möglichkeit betreuter Wohngemeinschaften. Hier können Heranwachsende ihre Zukunft planen, zunehmend Verantwortung übernehmen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten, während sie dabei von qualifizierten JugendberaterInnen unterstützt werden.
 


 



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