SOS-Kinderdörfer in Bolivien
Bolivien ist ein Binnenstaat im Zentrum Südamerikas mit 12 Millionen Einwohner*innen und einer abwechslungsreichen Geografie, die von den zerklüfteten Anden im Westen bis zu den Tieflandebenen des Amazonasbeckens reicht. Nach einer Reihe von Putschen wurde 1982 eine demokratische Zivilregierung eingesetzt, doch die Bolivianer*innen haben weiterhin mit Armut, sozialen Unruhen, illegaler Drogenproduktion und den Folgen von Naturkatastrophen wie den El-Niño-Überschwemmungen im Jahr 2008 zu kämpfen. Trotz des jüngsten Wirtschaftswachstums und der sozioökonomischen Fortschritte bleibt Bolivien eines der ärmsten Länder Südamerikas. Infolgedessen verlassen 7-16% der Bevölkerung das Land, um im Ausland Arbeit zu suchen.
Seit 1968 unterstützt SOS-Kinderdorf in Bolivien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren. der davon bedroht sind.
Gefährdete Kinder
Kinderarbeit
In einem Land, in dem Landwirtschaft und Bergbau zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen gehören, ist Kinderarbeit nach wie vor ein zentrales Problem, das die individuelle und kollektive Zukunft von Kindern und Jugendlichen bedroht. 14% der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren werden zu Kinderarbeit gezwungen und sind oft ihren schlimmsten Formen ausgesetzt, darunter sexuelle Ausbeutung, Bergbau oder gefährliche Arbeiten in der Landwirtschaft. Das bolivianische Gesetz schreibt zwar vor, dass Lehrlinge die Schule besuchen müssen, aber es gibt kein Mindestalter für die Teilnahme an einer Ausbildung. .
Bildung
In Bolivien sind 10% der jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos und befinden sich nicht im Bildungssystem. In städtischen Gebieten gehen 23% der Jugendlichen nicht in die weiterführende Schule. Nur 45% der 18- bis 22-Jährigen besuchen eine höhere Ausbildung. Infolgedessen entwickeln sie nicht die Fähigkeiten, um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Ihr Einkommen fällt oft unter die Armutsgrenze und sie laufen Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden.
Gesundheit
Im Jahr 2020 starben in Bolivien 6.300 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Diese Zahl ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern - und auch für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung. 8% dieser Kinder wurden bei der Geburt nicht registriert, was bedeutet, dass ihnen dieser erste Schritt zum Schutz ihrer individuellen Rechte verwehrt bleibt. Kindern ohne amtliche Ausweispapiere kann die Gesundheitsversorgung oder Bildung verweigert werden, und in vielen Fällen können sie leichter gezwungen werden, vor dem gesetzlichen Mindestalter zu heiraten oder zu arbeiten.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Bolivien verändern