SOS-Kinderdorf Kara

SOS-Kinderdorf ist seit den 1970er Jahren in Togo und seit 1979 in der Stadt Kara tätig. Obwohl die Regierung einige Maßnahmen zum Schutz der Kinder unternommen hat, werden viele grundlegende Kinderrechte in Togo nach wie vor missachtet.

Kinder haben keinen Zugang zu Bildung und Leistungen der Grundversorgung


Lächelndes Mädchen(Foto:A.Gabriel)
Die Stadt Kara hat etwa 110 000 Einwohner und liegt im Norden Togos knapp über 400 km von der Hautstadt Lomé entfernt. Der Großteil der Bevölkerung lebt vom landwirtschaftlichen Anbau, meist für den Eigenbedarf. Darüber hinaus werden auch Kaffee, Kakao und Baumwolle für den Export erzeugt.

Die Region Kara gehört zu den ärmsten in ganz Togo - schätzungsweise 75 Prozent der Menschen leben in Armut. Die Infrastruktur ist stark veraltet; ca. die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Arme Familien haben nur selten Zugang zur Gesundheitsversorgung und können ihre Kinder oft nicht zur Schule schicken. Die Lebensbedingungen sind für die Menschen in den großen Elendsvierteln in den Außenbezirken von Kara besonders prekär.
Der Mangel an Gesundheitsversorgung ist in dieser Stadt besonders schwerwiegend, da die Prävalenzrate von HIV/AIDS sowie die Erkrankungsraten von Müttern und Kleinkindern sehr hoch sind. Internationale Organisationen setzen sich in der Region für die Impfung von Kindern zum Schutz gegen Krankheiten ein. Viele Kinder müssen beispielsweise als Folge der Kinderlähmung mit Behinderungen leben. Sie werden häufig diskriminiert und von ihren Familien verlassen.

Aufgrund der komplexen sozialen und wirtschaftlichen Lage sind viele Familien von Zerrüttung und ihre Kinder dadurch vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht. Ohne ein geregeltes Einkommen können viele Eltern weder ihre eigenen noch die Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllen. Den Kindern fehlt es nicht nur an ausgewogener Ernährung, sondern auch an Bildung, die ihnen später den Ausbruch aus dem Teufelskreis der Armut ermöglichen könnte.

Dringender Bedarf an Hilfe für Familien und einem liebevollen Zuhause für Kinder

SOS-Kinderdorf nahm seine Tätigkeit in Togo in Folge einer Studie auf, nach der das Betreuungsmodell der Organisation für die besonderen Bedürfnisse von Kindern ohne elterliche Fürsorge in Togo besonders geeignet war. Anfänglich fanden Kinder in den SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Seither hat sich unsere Arbeit diversifiziert und umfasst mittlerweile ein ganzheitliches Angebot von Unterstützung für die lokale Bevölkerung. Angesichts des landesweit niedrigen Bildungsniveaus haben wir beispielsweise einen Kindergarten und Schulen errichtet, in denen Kinder eine Ausbildung erhalten. Aufgrund der unzureichenden Gesundheitsversorgung wurde im Jahr 1982 ein SOS-medizinisches Zentrum eröffnet.

Unsere Arbeit in Kara


Geschwister (Foto: A.Troger)
SOS-Kinderdorf hilft der lokalen Bevölkerung auf verschiedenen Ebenen. Dazu gehören die Unterstützung gefährdeter Familien, Kindertagesstätten, Schulen und Ausbildungszentren, ein liebevolles Zuhause für Kinder ohne elterliche Fürsorge, medizinische Versorgung und Betreuungsprogramme für Jugendliche.

Wir arbeiten eng mit den Familien der Gemeinde zusammen und versuchen, sie vor der Zerrüttung zu bewahren. Das SOS-Familienstärkungsprogramm setzt sich in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden dafür ein, Kindern den Zugang zu Bildung und einer grundlegenden Gesundheits- und Ernährungsversorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus beraten wir Eltern beim Ausbau ihrer elterlichen Kompetenzen und bei der Einkommensförderung.

Kinder ohne elterliche Fürsorge können in einer der elf SOS-Familien, in denen bis zu 100 Kinder betreut werden, ein wärmendes Zuhause finden. Die Kinder wachsen in einer liebevollen familiären Umgebung voller Respekt und Sicherheit auf.

Bis zu 50 kleine Kinder aus den SOS-Familien und der umliegenden Gemeinde können im SOS-Kindergarten betreut werden. Das Angebot von Kindertagesstätten wird besonders von den Eltern geschätzt, die arbeiten oder eine Ausbildung absolvieren. Größere Kinder besuchen die Hermann-Gmeiner-Schulen, in denen bis zu 420 Schülerinnen und Schüler in der Primärstufe und 260 Kinder in der Sekundärstufe unterrichtet werden oder eine technische Ausbildung absolvieren können. Wenn die Kinder ihren SOS-Familien entwachsen, ziehen sie in unsere SOS-Jugendeinrichtungen. Mit der Unterstützung von qualifizierten Fachkräften durchlaufen sie diesen neuen Lebensabschnitt, in dem sie eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren und die Suche nach Arbeit aufnehmen.

Darüber hinaus werden im SOS-medizinischen Zentrum über 30 000 Patienten pro Jahr behandelt. Die Leistungen umfassen die allgemeine stationäre Versorgung von Kindern und eine Mütterstation. Daneben werden Seminare zum Thema Ernährung angeboten.



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