SOS-Kinderdorf in Somalia
Somalia liegt am Horn von Afrika und ist die Heimat von über 12 Millionen Menschen. Nach jahrzehntelangem Konflikt gibt es Anzeichen dafür, dass das Land beginnt, sich wieder aufzubauen. Allerdings gibt es noch viele Herausforderungen im Zusammenhang mit der zerstörten Infrastruktur, der prekären Sicherheitslage und Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen, Hungersnöte und Krankheiten. Zuletzt hatte die COVID-19-Pandemie negative Auswirkungen auf das Leben benachteiligter Kinder, Jugendlicher und Familien.
Seit 1985 unterstützt SOS-Kinderdorf in Somalia Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Armut
Rund 77% der Bevölkerung lebt in Armut und hat keinen Zugang zu angemessener Nahrung, sicheren Unterkünften, sanitären Einrichtungen oder sauberem Trinkwasser. Am größten ist die Armut in ländlichen Gebieten und unter Binnenvertriebenen, die aufgrund von Konflikten oder Naturkatastrophen ihre Heimat und die Gemeinschaften, die sie unterstützen, verließen. Viele Kinder laufen Gefahr, nicht genügend nahrhafte Lebensmittel und die notwendige Bildung zu erhalten, da sie unter oft ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen.
Bildung
Somalia hat eine der niedrigsten Einschulungsraten der Welt. Von den 4,5 Millionen Kindern, die eigentlich eine Schule besuchen sollten, gehen nur etwa 1,5 Millionen tatsächlich zur Schule. Das ist auf einen Mangel an Bildungseinrichtungen, Materialien und Lehrer*innen zurückzuführen. Viele Familien können sich das Schulgeld nicht leisten. Die Kinder werden von der Schule abgezogen und müssen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Infolgedessen können nur 37% der Menschen lesen und schreiben. Die Analphabetenrate bei Frauen ist mit 75% besonders hoch.
Gesundheit
Ein in Somalia geborenes Kind hat eine der geringsten Überlebenschancen bis zum Erwachsenenalter weltweit. Viele Familien haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, was die Ausbreitung lebensbedrohlicher Krankheiten begünstigt. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Binnenflüchtlinge und schwangere Frauen. Somalia hat die sechsthöchste Müttersterblichkeitsrate der Welt: 732 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten. Die meisten dieser Todesfälle könnten durch Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung verhindert werden.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Somalia verändern