SOS-Kinderdörfer in Niger

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen. (Foto: SO/S-Kinderdorf in Niger)

Niger, auch bekannt als Republik Niger, ist ein riesiger Binnenstaat in Westafrika. Die Sahara-Wüste bedeckt 80% der Landesfläche. Das heiße und trockene Klima und das schwache Verkehrssystem haben die Wirtschaft des Landes in die Enge getrieben. Die meisten der über 25 Millionen Einwohner*innen sind mit Problemen wie chronischer Ernährungsunsicherheit, zyklischen Überschwemmungen, wiederkehrenden Epidemien und mangelndem Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung konfrontiert. Darüber hinaus führen Konflikte häufig zu Zwangsvertreibung Tausender Menschen.

Seit 1993 unterstützt SOS-Kinderdorf in Niger Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Kinder in Niger sind mit vielen Problemen konfrontiert, darunter fehlender Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, extreme Armut und konfliktbedingte Gewalt. Nach Angaben von UNICEF benötigen über 2 Millionen Kinder humanitäre Hilfe. Mitte 2021 waren landesweit 377 Schulen aufgrund der Unsicherheit durch gewalttätige Aktivitäten bewaffneter Gruppen geschlossen, das sind 21% mehr als im Jahr 2020. Viele Kinder sind zahlreichen Risiken ausgesetzt, wie der Trennung von ihren Familien, sexuellem Missbrauch, Kinderarbeit und Menschenhandel.
42%
der Kinder von 5-14 Jahren arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen

Schutz der Kinder

Der Schutz der Rechte von Kindern ist eine ständige Herausforderung in Niger. Das Land hat eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt: Rund 50% sind 14 Jahre alt oder jünger. Kinder aus kinderreichen Familien müssen manchmal arbeiten, um genug zu essen zu haben. Etwa 42% der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen. Viele sind einem großen Risiko von Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt.

7
Geburten hat eine Frau in Niger durchschnittlich

Hohe Geburtenrate

Niger hat die höchste Geburtenrate der Welt. Eine Frau bringt durchschnittlich 7 Kinder zur Welt. Aufgrund der weit verbreiteten Armut und des Mangels an grundlegenden sozialen und medizinischen Diensten ist ein großer Teil der Kinder jedoch nach wie vor von Unterernährung und Krankheiten bedroht. Infolgedessen hat Niger auch eine der höchsten Sterblichkeitsraten bei Kindern unter 5 Jahren. Neben HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria, ist die Bevölkerung auch mit wiederholten Ausbrüchen von Masern konfrontiert.

6 von 10
Frauen finden es gerechtfertigt, wenn ein Mann seine Frau schlägt

Gewalt gegen Frauen

6 von 10 Frauen in Niger halten es für vertretbar, dass ein Mann seine Frau schlägt. Aufgrund der Bewegungseinschränkungen seit Beginn der COVID-19-Pandemie sind Frauen zunehmend in ihren eigenen Wohnungen gefährdet. Auch Kinderheirat ist weit verbreitet. Die meisten Frauen in Niger werden vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Die Kinderehe ist international als eine Form der geschlechtsspezifischen Gewalt anerkannt, und junge Mädchen und Frauen sind einem größeren Risiko sexueller, physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Niger verändern

260
Familien
können zusammenbleiben
810
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
330
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
80
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
28.580
Nothilfeleistungen
wurden erbracht
Abdou ist neugierig und immer bereit, etwas Neues zu lernen. Er und seine Geschwister leben in der Obhut von SOS-Kinderdorf eng zusammen. Ziel von SOS-Kinderdorf ist es, den Kindern, die in unsere Obhut kommen, ein stabiles Umfeld und Unterstützung zu bieten. Die Geschwister wachsen zusammen auf und bauen eine enge Beziehung zueinander auf. (Foto: SOS-Kinderdorf in Niger)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.