SOS-Kinderdörfer in Kamerun
Obwohl Kamerun eines der stabileren Länder in Westafrika ist, müssen gefährdete Familien und Kinder viele Herausforderungen bewältigen. Insbesondere in den ländlichen Gebieten leiden die Menschen an Armut, Unterernährung und HIVD/AIDS. Kinder brauchen Schutz und Betreuung damit sie in Sicherheit aufwachsen, zur Schule gehen und sich zu selbständigen Erwachsenen entwickeln können.
Notleidende Kinder und Familien sind vom Konflikt betroffen
Die Republik Kamerun liegt in Westafrika und ist Heimat von 23,7 Millionen Menschen. Generell ist die politische und wirtschaftliche Lage stabiler als in den meisten anderen Ländern der Region. Dennoch brauchen die Familien Unterstützung und müssen nach wie vor viele Herausforderungen bewältigen.
Wirtschaftliche Krisen und Konflikte in den benachbarten Ländern haben immer wieder das Leben der Menschen in Kamerun beeinträchtigt. Die Nachbarländer Kameruns – Nigeria, Zentralafrikanische Republik, Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea – hatten alle Anteil an den Schwierigkeiten. Das führte zu einem Zustrom an Flüchtlingen nach Kamerun, insbesondere in den nördlichen und östlichen Regionen des Landes. Die Konflikte mit Boko Haram im äußersten Norden des Landes haben sich in letzter Zeit verschärft und immer mehr Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Die anhaltende Armut auf dem Land muss noch bekämpft werden
Rund 40 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Die Armutsrate ist in den ländlichen Gebieten, insbesondere in den nördlichen und östlichen Regionen viel höher. Die Landbewohner Kameruns leiden häufig unter einem Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, sinkenden Löhnen und einer schlechten schulischen und medizinischen Infrastruktur. In den ländlichen Gebieten herrscht ein Mangel an grundlegender Infrastruktur, lediglich 53 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dieser Umstand führte in den Jahren 2010 – 2011 zu einer der schwersten Cholera-Epidemien der letzten 40 Jahre.
Es gibt zwei weitere schwerwiegende gesundheitliche Probleme in Kamerun. Das größte Problem ist HIV/AIDS: 4,5 Prozent der Bevölkerung ist HIV positiv oder an AIDS erkrankt. Das zweite Problem ist die Unterernährung. Rund 2,6 Millionen Menschen haben keinen zuverlässigen Zugang zu leistbaren und nahrhaften Lebensmitteln. Flüchtlinge und intern vertriebene Menschen in den nördlichen und östlichen Provinzen sind besonders davon betroffen.
Kinder brauchen Schutz und Betreuung
Die Gesundheitsprobleme des Landes betreffen auch die Kinder. Die Kinder-, Säuglings- und Müttersterblichkeitsrate zählt zu den höchsten weltweit. Was die Unterernährung anbelangt, so verschlimmert sich die Situation. Die Unterernährungsrate von Kindern ist in den Jahren 2014 - 2016 auf über 11 Prozent angestiegen.
Nur rund 57 Prozent der Kinder beenden die Grundschule. Die Schulausbildung ist kostenlos allerdings können sich viele Eltern die damit verbundenen Extrakosten nicht leisten.
Geschätzte 310.000 Kinder haben ihre Eltern aufgrund von AIDS verloren und eine noch viel größere Anzahl von Kindern ist davon betroffen. Häufig müssen die Kinder kranke Angehörige versorgen oder für den Lebenserhalt sorgen. Obwohl es vom Gesetz her nicht erlaubt ist, müssen 42 Prozent der Kinder arbeiten (Schätzungen der UNICEF).
SOS-Kinderdorf in Kamerun
Familien stärken: Wir arbeiten mit lokalen gemeindebasierten Organisationen zusammen, um Familien zu unterstützen, damit diese zusammenbleiben können. Wir gewährleisten Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Bildung.. Wir bieten auch Beratung für Eltern. Viele Familien mit denen wir arbeiten sind von HIV/AIDS betroffen.
Betreuung in SOS-Kinderdorf-Familien: Für jene Kinder, die nicht bei ihren Herkunftsfamilien leben können bietet SOS-Kinderdorf direkte Betreuung in SOS-Familien oder Pflegefamilien. Die Kinder wachsen in Sicherheit und in einem unterstützenden Umfeld auf und werden von SOS-Eltern betreut.
Wenn immer es möglich ist, ermutigen wir die Kinder, dass sie mit ihren Herkunftsfamilien in Kontakt bleiben und sie besuchen. Wir arbeiten eng mit den Herkunftsfamilien zusammen, damit die Kinder die Möglichkeit haben zu ihnen zurückzukehren und wieder bei ihnen zu leben. Ist dies der Fall, dann unterstützen wir die Kinder und Familien während dieser Phase des Wandels und der Anpassung.
Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen, bis sie in der Lage sind ein eigenständiges Leben zu führen. Wir bieten Schulungen und schaffen Kontakte zu lokalen Geschäften, damit die jungen Menschen Arbeitserfahrungen sammeln können.
Bildung: An die 300 Kinder besuchen den Kindergarten und die Grundschule die SOS-Kinderdorf in Douala betreibt.
Medizinische Versorgung: Das medizinische Zentrum in Douala bietet der lokalen Gemeinde seit 2008 medizinische Versorgung
Website von SOS-Kinderdorf Kamerun
(verfügbar auf Französisch)