SOS-Kinderdörfer in Guinea
Die Republik Guinea liegt in Afrika südlich der Sahara und hat gemeinsame Grenzen mit sechs anderen westafrikanischen Ländern. Sie hat eine Bevölkerung von 13 Millionen Menschen. Obwohl das Land reich an Bodenschätzen wie Gold und Diamanten ist, gab es in den letzten Jahren immer wieder gesellschaftspolitische Krisen. Das hat sich negativ auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung ausgewirkt. Guinea hat auch viele Flüchtlinge aufgenommen, die aus den Nachbarländern Liberia und Sierra Leone geflohen sind, was die lokale Wirtschaft belastet hat.
Seit 1989 unterstützt SOS-Kinderdorf in Guinea Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Ernährungsunsicherheit
Viele Menschen in Guinea haben mit Armut und Ernährungsunsicherheit zu kämpfen. 21% der Haushalte sind von Ernährungsunsicherheit betroffen, was bedeutet, dass sie keinen regelmäßigen Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln haben. Infolgedessen sind 30% der Kinder unter 5 Jahren zu klein für ihr Alter. Kinder, die nicht die nötige Nahrung erhalten, sind gefährdet, krank zu werden und sterben eher an einer der häufigen Kinderkrankheiten.
Kindersterblichkeit
Guinea hat eine der höchsten Sterblichkeitsraten bei Kindern unter fünf Jahren in der Region. Viele Kleinkinder sterben an vermeidbaren Krankheiten wie Polio, Masern, Malaria oder Gelbfieber. 95 Kinder (pro 1000 Lebendgeburten) sterben, bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen. Diese Zahl spiegelt die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen wider, unter denen Kinder leben, zum Beispiel der Zugang von Kindern und Gemeinden zu medizinischer Grundversorgung, Impfungen und angemessener Ernährung.
Frauengesundheit
Guinea steht weltweit an 2. Stelle, was weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) betrifft. Die Weltgesundheitsorganisation definiert: „FGM umfasst alle Praktiken, bei denen das äußere weibliche Genital teilweise oder vollständig entfernt wird sowie andere medizinisch nicht begründete Verletzungen am weiblichen Genital.“ Es handelt sich um eine schädliche Praxis, die die Rechte von Mädchen verletzt und sich negativ auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Auch wenn die Regierung FGM verboten hat, halten es viele Menschen in Guinea immer noch für eine akzeptable Praxis.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Guinea verändern