SOS-Kinderdorf Bakoteh

Der Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung gehört zu den zentralen Bestandteilen der Arbeit von SOS-Kinderdorf, um die Lebensbedingungen für tausende gefährdete Kinder und ihre Familien in Bakoteh und Umgebung zu verbessern.

Kinderhandel und Kinderarbeit sind in Bakoteh und Umgebung weit verbreitet


Krankenschwester untersucht ein Kind im SOS-medizinischen Zentrum Bakoteh (Foto: C. Ladavicius)
 
Bakoteh ist ein Stadtteil von Serekunda, der größten Stadt von Gambia. Die Küstenstadt Serekunda gehört zur Greater Banjul Area. In dieser Region liegt auch die Landeshauptstadt Banjul. Da die Stadt auf einer Insel an der Mündung des Gambia-Flusses liegt, kann sie an den Außengrenzen nicht weiter wachsen. Infolgedessen lassen sich viele Zuwanderer, die in der Hauptstadt keine Bleibe finden, in Serekunda nieder.

Zahlreiche Kinder wachsen in Serekunda unter prekären Bedingungen in großer Armut auf. Viele müssen um Nahrung für sich und ihre Familien betteln. Andere werden von Menschenhändlern in andere Landesteile oder ins Ausland verschleppt. Mädchen werden häufig Opfer sexueller Ausbeutung. Viele kleine Jungen, die auf den Straßen der Städte Gambias zum Verkaufen von Kleinwaren gezwungen werden, stammen aus den Nachbarländern Senegal und Guinea-Bissau. Manche Kinder werden von ihren Eltern in die Obhut religiöser Führer gegeben. Anstelle der erhofften Ausbildung werden sie jedoch häufig zum Betteln auf die Straße geschickt. In Burundi werden diese Kinder „Almodous“ genannt. Im Senegal ist diese Tradition noch weiter verbreitet; dort heißen sie „Talibés“.

Kinder leiden an Armut sowie dem Mangel an Bildung und medizinischer Versorgung

Viele Kinder aus überwiegend armen Familien erhalten nur eine unzureichende oder gar keine Bildung. Mädchen gehen noch seltener zur Schule als Jungen. Der Zugang zu Bildung ist jedoch von größter Bedeutung, damit Kinder im späteren Leben den Armutszyklus durchbrechen können. Durch Bildung werden Kinder in die Lage versetzt, als Erwachsene selbständig für ihr Auskommen zu sorgen. Daher setzt sich SOS-Kinderdorf verstärkt für den Ausbau des Bildungssystems in Bakoteh und Umgebung ein.

Die Tatsache, dass mehr als zehn Prozent aller Kinder in Gambia nicht einmal fünf Jahre alt werden, belegt nur zu deutlich den Mangel an medizinischer Versorgung, unter dem viele tausend Gambier leiden. Obwohl die Armutsraten im ländlichen Gambia am höchsten sind, leben auch in Serekunda zahlreiche extrem gefährdete Kinder und Familien. Das SOS-Kinderdorf Bakoteh leitet ein medizinisches Zentrum, um die erschreckend hohe Sterblichkeitsrate von Kleinkindern zu senken. Da jede Entbindung für Mutter und Kind ein gewisses Risiko darstellt, ist das SOS-medizinische Zentrum auf Geburtshilfe spezialisiert.

Unsere Arbeit in Bakoteh


Meine ersten Schritte! SOS-Kinderdorf Bakoteh (Foto: C. Lesske)
Das SOS-Kinderdorf Bakoteh wurde im Jahr 1982 eröffnet und bietet seither umfassende Unterstützungsmaßnahmen. Wir leiten einen Kindergarten, eine Grund- und Sekundarschule sowie ein Berufsbildungszentrum und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Bildungssystem der Region. Im Kindergarten können bis zu 235 Kinder aus der Gemeinde und den SOS-Familien miteinander spielen und unbeschwerte Tage genießen. Gleichzeitig werden sie auf den Schulbesuch vorbereitet. In der Grundschule werden etwa 850 SchülerInnen unterrichtet. In der Sekundarschule, die sich auf technische Fächer spezialisiert hat, werden über 1000 junge Menschen in einer sicheren Lernumgebung betreut. Das SOS-Berufsbildungszentrum bietet Lehrgänge in den Bereichen Tischlerei, KFZ-Mechanik, Metallverarbeitung und Werkzeugbau. Das Zentrum steht auch Jugendlichen aus SOS-Familien in Liberia und Sierra Leone offen.

Das SOS-medizinische Zentrum wird als Mutter-Kind-Klinik geführt. Hier können Mütter ihre Kinder in einem geschützten Umfeld unter ärztlicher Aufsicht zur Welt bringen. Darüber hinaus führt das Zentrum Aufklärungskampagnen und Präventionsprogramme gegen Gebärmutterhalskrebs und andere Krankheiten durch.

Bis zu 100 Kinder ohne elterliche Fürsorge finden in Bakoteh in zehn SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Alle Kinder erhalten sicheren Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung. Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in betreute Wohngemeinschaften ziehen. Hier werden sie gemeinsam mit Jugendlichen aus anderen SOS-Familien unter der Aufsicht eines ausgebildeten Jugendpädagogen auf die Selbständigkeit vorbereitet.

Das SOS-Sozialzentrum in Bakoteh unterstützt gefährdete Familien aus der Region und bietet Kindern Zugang zu Bildung. Dank unserer Hilfe können Eltern ihre Kinder zur Schule schicken. Sie selbst können berufliche Kenntnisse erwerben und erhalten Unterstützung beim Ausbau der elterlichen Kompetenzen, damit sie besser für ihre Familien sorgen können.



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