Demokratische Republik Kongo - Übersicht

Zurzeit gibt es drei SOS-Kinderdörfer in der Demokratischen Republik Kongo, zwei SOS-Jugendeinrichtungen, drei SOS-Kindergärten, drei SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen, ein SOS- Berufsbildungszentrum, drei SOS-medizinische Zentren und drei SOS-Sozialzentren. Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den instabilsten Ländern Afrikas, seit in den 60er Jahren die Unabhängigkeit erklärt worden war. Der grausame und blutige Bürgerkrieg, der nach wie vor in diesem afrikanischen Land wütet, wird von vielen als die größte humanitäre Katastrophe des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Wie so oft stehen die Kinder im Mittelpunkt der menschlichen Tragödie, die sich in der Demokratischen Republik Kongo abspielt. Hunderttausende sind aus ihrer Heimat vertrieben, zu Waisenkindern geworden oder ums Leben gekommen. SOS-Kinderdorf unterstützt die kongolesischen Kinder und versucht, ihnen nicht nur Hoffnung zu geben, sondern auch eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

SOS-Kinderdorf bietet Bildung für Kinder, die sonst keinen Zugang dazu hätten. (Foto: SOS-Archiv)

Die Demokratische Republik Kongo wurde im Jahr 1908 als belgische Kolonie gegründet. Im Juni 1960 erklärte die DR Kongo ihre Unabhängigkeit von Belgien. Seither ist die Geschichte des Landes von Krieg und Korruption geprägt.


Joseph Mobutu gelangte im Jahr 1965 durch einen Militärputsch an die Macht und benannte die "Republik Kongo" in "Zaire" um. 1997 wurde Mobutus Regime durch einen Aufstand gestürzt, und der Name des Landes wurde wieder geändert - diesmal in die "Demokratische Republik Kongo". Eine Koalition aus ruandischen und ugandischen Truppen war in Zaire einmarschiert, um gegen die Hutu-Milizen auf kongolesischem Territorium vorzugehen und, wenn möglich, Mobutu zu töten.

Die Demokratische Republik Kongo hat seither keine politische Stabilität erlangen können, da der Konflikt und die Menschenrechtsverletzungen weiter anhalten. In der DR Kongo leben schätzungsweise 71 Millionen Menschen. Obwohl das Land reich an Bodenschätzen ist, gehören die Menschen im Kongo zu den ärmsten in ganz Afrika. Das Ausmaß des Leides, dem die Bevölkerung aufgrund des langen und grausamen Bürgerkrieges ausgesetzt war, lässt sich nicht in Worte fassen. Schätzungen zufolge sind Millionen von Menschen direkt oder indirekt an den Folgen des Krieges gestorben.
Das SOS-medizinische Zentrum bietet ärztliche Versorgung (Foto: SOS-Archiv)

Kinder gehören ganz eindeutig zur schwächsten Bevölkerungsgruppe in der Demokratischen Republik Kongo. Trotz zahlreicher Proteste durch die Völkergemeinschaft wird die Rekrutierung von Kindersoldaten für den bewaffneten Konflikt im Land immer noch systematisch und in großen Ausmaß betrieben.


In der DR Kongo gibt es mit die höchste Anzahl von Kindersoldaten in ganz Afrika. Sie werden zum Töten und unvorstellbar brutalem Foltern ausgebildet. Diese Kinder haben nie die Freuden der Kindheit erlebt. Viele von ihnen können nicht mehr in ihre Gemeinden zurückgeführt werden. Als Folge des Krieges und des hohen Armutsniveaus wachsen viele kongolesische Kinder ohne die Obhut und Fürsorge einer Familie auf.

In den letzten Jahren haben verschiedene Organisationen ihre Bemühungen für die Zusammenführung von Familien verstärkt, da Tausende von kongolesischen Familien in Folge des bewaffneten Konflikts getrennt worden waren. Im Jahr 2011 konnten einige ehemalige Kindersoldaten im Alter von 10 bis 17 Jahren aus dem östlichen Teil des Landes zu ihren Familien zurückkehren. Die DR Kongo ist darüber hinaus Herkunfts- und Bestimmungsland für Kinder, die vor allem in den instabilen östlichen Provinzen des Landes Zwangsarbeit und kommerzielle Sexarbeit verrichten müssen.

Es gab Berichte über kongolesische Mädchen, die in Zelten oder zu Bordellen umfunktionierten Hütten zur Prostitution gezwungen wurden. Der Kinderhandel wird größtenteils innerhalb der Landesgrenzen betrieben. Es gibt viele Indikatoren für die tragische Situation der Kinder im Kongo - die Sterblichkeitsrate der Säuglinge und Kinder unter fünf Jahren ist mit 199 pro 1000 Lebendgeburten extrem hoch, und in vielen tausend Fällen werden Geburten nicht durch medizinisches Fachpersonal betreut. Die Mangelernährung ist eine der Hauptursachen für die hohe Kindersterblichkeitsrate des Landes.

In der DR Kongo sind die Lebensbedingungen vor allem für kleine Kinder aufgrund mangelnder Kenntnisse über Hygiene und Ernährungsbedarf besonders gefährlich. Das schlechte Gesundheitssystem des Landes, das durch das Fehlen von medizinischem Personal, schlechter oder komplett fehlender Infrastruktur und medizinischer Ausrüstung gekennzeichnet ist, verschärft die ohnehin prekären Lebensbedingungen weiter. Die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern wird häufig durch chronische Mangelernährung stark gebremst. Einige Landesteile sind wiederholt von Cholera-Epidemien, Polio und Masern heimgesucht worden. Tausende von Kindern sterben an Krankheiten, die in den Industrienationen leicht geheilt werden könnten.



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