SOS-Kinderdörfer in Côte d'Ivoire

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen. (Foto: SOS-Kinderdorf in Côte d'Ivoire)

Côte d'Ivoire liegt an der Südküste Westafrikas. Nach seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 genoss das Land eine relative politische und sozioökonomische Stabilität. Seit den 1990er Jahren hat es jedoch eine schwere Wirtschaftskrise und bewaffnete Konflikte durchlebt. Die Unruhen dauerten mehrere Jahrzehnte an, und als der Bürgerkrieg 2011 endete, waren fast eine Million Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.

Seit 1971 unterstützt SOS-Kinderdorf in Côte d'Ivoire Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Die Folgen des Bürgerkriegs betreffen noch immer viele Menschen, insbesondere Kinder, die die elterliche Betreuung verloren haben. Viele wachsen ohne jegliche Unterstützung auf. Sie kämpfen als Straßenkinder in den städtischen Zentren des Landes ums Überleben und betteln um Essen und Geld. Kinder, die in schwierigen Familienverhältnissen leben, sind zudem besonders anfällig für sexuelle Ausbeutung und die Rekrutierung durch bewaffnete Banden. Viele unter 14-Jährige werden außerdem zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen gezwungen.
15%
der Bevölkerung sind chronisch unterernährt

Unterernährung

Das Wirtschaftswachstum in Côte d'Ivoire kam in den letzten Jahren nicht allen gleichermaßen zugute, sodass viele Menschen unterernährt sind, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Im Jahr 2020 waren 11% der Menschen in Côte d'Ivoire nicht in der Lage, genügend Nahrungsmittel zu erhalten oder zu produzieren, und 22% aller Kinder unter fünf Jahren waren chronisch unterernährt. Ländliche Gemeinschaften, insbesondere im Westen und Norden von Côte d'Ivoire, sind unverhältnismäßig stärker von Unterernährung betroffen und anfällig dafür.

22%
der Kinder zwischen 5 und 17 sind von Kinderarbeit betroffen

Ausbeutung von Kindern

Obwohl Côte d'Ivoire bei den Bemühungen um die Abschaffung der Kinderarbeit einige Fortschritte gemacht hat, sind viele Kinder immer noch schweren Formen der Kinderarbeit ausgesetzt. Sie werden oft bei der Ernte von Kakao und Kaffee eingesetzt. Kinder, die in der Kakaoproduktion arbeiten, erhalten oft keine angemessene Schulbildung und sind verschiedenen Risiken und Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel der Kontakt mit Pestiziden, Insekten- und Schlangenbisse, Wunden durch Macheten, Müdigkeit und Rückenprobleme.

40%
der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze

Einkommensunterschiede

Die Armut ist zwar deutlich zurückgegangen, aber nicht alle haben davon profitiert, und es bestehen weiterhin große Ungleichheiten. Die Einkommensunterschiede haben aufgrund der schwankenden Kakaopreise auf dem Weltmarkt und der Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft rasch zugenommen. Dies bedroht nun die Lebensgrundlage vor allem ländlicher Familien. Kinder und Frauen aus diesen Familien sind stark benachteiligt.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Côte d'Ivoire verändern

2.830
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
1.070
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
200
Kinder und Erwachsene
wurden medizinisch versorgt
330
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
70
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien in der Gemeinde. Marie musste die Schule vorzeitig verlassen und mit dem Nähen beginnen, um ihrer Familie zu helfen. Ihre Mutter suchte Unterstützung bei SOS-Kinderdorf in Côte d'Ivoire, und Marie konnte ihre Fähigkeiten und ihr Einkommen verbessern. „Heute träume ich davon, zunächst meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und dann anderen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, mit mir zu arbeiten“, sagt die junge Schneiderin. (Foto: SOS-Kinderdorf in Côte d'Ivoire)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern