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Millionen Kinder leiden in Afrika Hunger und die Situation spitzt sich zu. Klimakatastrophen und gewaltsame Konflikte treiben Familien in die Hungersnot.
Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren erreicht aktuell einen neuen Höhepunkt – und zwar durch Regen. Heftige Regenfälle überschwemmen in der heurigen Regenzeit (Oktober bis Dezember 2023) die verdorrten Böden und bedrohen Kinder und ihre Familien massiv.
Die Hungersnot in Afrika nimmt lebensbedrohliche Ausmaße an. Mit Ihrer Hilfe können wir Familien und Kindern Wege aus der Ausweglosigkeit ebnen.
Wir versorgen sie mit überlebensnotwendigen Lieferungen: sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln, Hygiene-Artikeln, medizinischer und psychosozialer Versorgung.
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Seit die Dürre diese untragbaren Ausmaße angenommen hat, wurden viele Menschen aus ihren Dörfern vertrieben. In den beiden Programmen Baidoa und Berdale in Somalia konnten viele dieser Menschen Zuflucht finden. Nun stellen die Überschwemmungen die Programme selbst vor ungeahnte Herausforderungen.
In manchen Regionen am Horn von Afrika hat es seit mehreren Jahren keinen ordentlichen Regen gegeben; nun kann der aufgetrocknete Boden das Wasser nicht aufnehmen.
„Das ist ein Notfall über einem anderen Notfall.“ Berichtet Said Bashir, nationaler Programmdirektor von SOS-Kinderdorf in Somalia.
Die vertriebenen Menschen sind in Bezug auf ihren Lebensunterhalt auf die Gemeinschaften, die sie aufgenommen haben, angewiesen, und nun sind beide betroffen. Das ist eine doppelte Tragödie.
Bis Ende 2023 werden für das Horn von Afrika weitere schwere Regenfälle vorhergesagt, die die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage noch verschlimmern werden.
Es ist eine absurde Szene: Nach einer jahrelangen Dürreperiode schwemmt der erste Regen den Menschen in Äthiopien ihre verbleibende Lebensgrundlage davon. Zahlreiche Familien sind den Bedingungen schutzlos ausgeliefert.
SOS-Kinderdorf in Äthiopien plant, das Schlimmste mit Nahrungsmitteln, Nothunterkünften und Decken zu verhindern.
Nach jahrelanger Dürre werden die Menschen in Äthiopien überschwemmt. SOS-Kinderdorf hilft mit Nahrungsmitteln, Notunterkünften und Decken.
Währenddessen bleibt die akute Ernährungsunsicherheit in vielen afrikanischen Ländern weiterhin prekär. Auslöser dafür ist nicht nur die jahrelange Dürre und die damit verbundenen Ernteausfälle und verendenden Tiere. Mehrere zusätzliche und sich überschneidende Schocks verschärfen die Situation:
extreme Wetterbedingungen, wie eben die starken Niederschläge und Überschwemmungen
bewaffnete Konflikte und damit verbundene Unsicherheiten, Engpässe und Gefahren
wirtschaftliche Schocks – einschließlich der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Lebensmittel- und Energiepreise
Die humanitären Mitarbeitenden im SOS-Kinderdorf-Programm Baidoa in Somalia beraten sich über das nächste Vorgehen. Selbst einige Kolleg*innen haben ihre Häuser vor Ort verloren und leben nun ebenfalls in den Lagern.
Sie tun alles Menschenmögliche, die betreuten Kinder und Familien zu unterstützen: mit Bargeldzuschüssen, psychosozialer Unterstützung, mobiler ärztlicher Versorgung, Spezialnahrung für unterernährte Kinder und nun verstärkt mit Lieferungen an sauberem Trinkwasser, Hygieneartikeln und ähnlichem.
Die Mitarbeitenden im SOS-Kinderdorf-Programm Baidoa in Somalia beraten sich über das weitere Vorgehen. Die bisher beleistete Unterstützung reicht nicht mehr aus, die Kapazitäten und Ressourcen gehen zur Neige - jetzt wo sich die Lage der betreuten Familien so sehr verschärft hat.
2022 sind damit laut UNICEF 2,2 Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen und bis 2040 werden 600 Millionen Kinder unmittelbar von stärkeren und längeren Dürren betroffen sein.
Aktuell, 2023, sind 16 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia, Somaliland und Somalia sind von akuter Nahrungs- und Trinkwasserknappheit betroffen. In der Sahelzone und am Horn von Afrika benötigen insgesamt über 81 Millionen Menschen lebensrettende Unterstützung.
Menschen sind weltweit von Wasserknappheit betroffen.
Menschen in Afrika benötigen dringende humanitäre Hilfe.
Menschen haben allein am Horn von Afrika nicht genug zu Essen.
Durch die extremen klimatischen Bedingungen ist die Lebensgrundlage von Familien bedroht, die von der Landwirtschaft leben. Getreide und Gemüse verdorrt oder kann überhaupt nicht angebaut werden, Tiere verdursten. Allein in Somalia sind durch die aktuelle Dürre laut UNICEF 1,4 Millionen Kinder von akutem Hunger betroffen, tausenden droht sogar der Hungertod.
Familien aus unseren Familienstärkungsprogrammen sind auf Hilfe angewiesen. Sie leben größtenteils unterhalb der Armutsgrenze und befinden sich nun in einer fast aussichtslosen Lage.
In Kenia hat sich 2022 die akute Nahrungsmittelknappheit um 80% verschlimmert. Fast 6,4 Millionen Menschen sind betroffen – davon 885.000 Kinder unter 5 Jahren. Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit akut unterernährt und bedürfen dringender Behandlung. 4,3 Millionen Menschen könnte direkt geholfen werden, doch es fehlen die nötigen finanziellen Ressourcen.
In Äthiopien treffen aktuell mehrere humanitäre Krisen aufeinander, die die Existenzgrundlage von über 24 Millionen Menschen bedrohen. Bewaffnete Konflikte vertrieben zusätzlich zahlreiche Haushalte, von denen die meisten nun obdachlos sind und den Bedingungen schutzlos ausgeliefert sind: Regen, Mücken, Nahrungsmittelknappheit, unsauberem Wasser, mangelnder Hygiene. Unterernährung und der Ausbruch von Krankheiten sind an der Tagesordnung.
In Somalia/Somaliland leiden mehr als 5 Millionen Menschen unter akuter Ernährungsunsicherheit. 1,8 Millionen Kinder sind schwer unterernährt und 8 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Zustände haben 2022 Schätzungen zufolge zu 43.000 zusätzlichen Todesfällen geführt, die Hälfte davon Kinder unter 5 Jahren. Durch humanitäre Hilfsprogramme könnten 7,6 Millionen Betroffene erreicht und unterstützt werden.
Mitte April 2023 entbrannte ein bewaffneter Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces. Der Krieg verschlimmert die bereits katastrophale Situation der sudanesischen Bevölkerung derartig, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe im Sudan so hoch wie nie zuvor ist. Schätzungen zufolge werden 2023 15,8 Millionen Menschen dringende Hilfe benötigen.
Fast 2 Millionen Menschen aus Burkina Faso sind aktuell auf der Flucht. Das Risiko für Kinder, von Streitkräften rekrutiert zu werden, ist hoch. Besonders die Provinz Kaya im zentralen Norden des Landes, die Region in der SOS-Kinderdorf hauptsächlich tätig ist, steht unter Beschuss.
Auch in der Zentralafrikanischen Republik sind viele Menschen auf der Flucht. Damit steigt nicht zuletzt auch das Risiko von genderspezifischer Gewalt – vor allem für Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren. In der Zentralafrikanischen Republik haben auch vor allem der Krieg in der Ukraine und damit einhergehende Preissteigerungen Einfluss auf die bereits zuvor prekäre Situation.
Der Tschad hat besonders mit Gewalt seitens bewaffneter Gruppen und Klimakatastrophen, vor allem Überschwemmungen, zu kämpfen. Seit Jänner 2021 sind 55% mehr Menschen auf der Flucht und leben unter konstantem Risiko von Angriffen. Überschwemmungen zerstören Wohnungen und Schulen und tragen zur Nahrungsunsicherheit bei.
In Niger sind vor allem die südlichen Grenzregionen in einer prekären Lage. Kampfhandlungen, wie Bombenanschläge und Geiselnahmen, führten hier zu vermehrter Flucht, sodass 2023 etwa 17% der Bevölkerung humanitäre Hilfe benötigen – 14% mehr als vorher.
Im Norden von Benin, der Grenzregion zu Burkina Faso und Niger, hat sich die Sicherheitslage signifikant verschlechtert, hauptsächlich durch bewaffnete Konflikte und Anschläge. Dazu kommen schwerste Überschwemmungen mit Schäden an medizinischen Einrichtungen, Schulen und der Wasserinfrastruktur.
Seit im November 2021 bewaffnete Übergriffe von Gruppen aus Burkina Faso gemeldet wurden, wurde in der Region Savanes im Jänner darauf der staatliche Notstand ausgerufen. Terroristische Attacken verbreiten Panik und veranlassen viele Menschen dazu zu flüchten.
URSACHEN
Folgen des Klimawandels: Ohne Wasser, kein Leben. Besonders Regionen, die von der Landwirtschaft leben, sind auf Regen angewiesen. Bleibt dieser über lange Zeit hinweg aus, wie das im Osten Afrikas der Fall ist, bekommen angebaute Lebensmittel kein Wasser und verdorren. Trocknet der Boden zu stark aus, helfen auch Regenfälle nicht mehr, da das Wasser nicht versickern kann. Es kommt zu Überschwemmungen, die das wenige übrige Hab und Gut der Menschen zusätzlich bedrohen.
Armut: Wenn durch die Ernteausfälle die Lebensmittel knapp werden, steigen zwangsläufig die Preise für einfachste Grundnahrungsmittel. Für Familien mit ohnehin knappem Einkommen, die möglicherweise selbst bereits direkt von den Ernteausfällen betroffen sind und keine Einnahmequelle mehr haben, werden die steigenden Preise unbezahlbar.
Krieg: Durch Krieg und bewaffnete Konflikte werden Lebensgrundlagen zerstört und stabile Versorgung unmöglich gemacht. Kinder und ihre Familien müssen fliehen und ihren Bauernhof, ihr Haus, ihr Land zurücklassen und von dem wenigen leben, was sie mitnehmen konnten. Krieg hat generell weitreichende Folgen, auch dann, wenn er nicht vor Ort ausgetragen wird.
EINFLUSS AUF DIE HUNGERKRISE
Der Krieg in der Ukraine hat indirekt Einfluss auf die aktuelle Situation in Ostafrika. Länder wie Kenia oder Somalia beziehen große Mengen ihres Bedarfs an Weizen, Gas, Öl und Dünger aus der Ukraine und Russland. Lieferengpässe bei diesen Gütern verschärfen die Situation. Ohne ausreichend Dünger könnten zusätzlich große Teile der Ernte ausfallen.
Wirtschaftliche Schulden: Die Nachwirkungen der Corona-Krise sind ebenfalls zu spüren. 19 afrikanische Länder sind aktuell nicht in der Lage die Kredite zurückzuzahlen, die sie über die letzten Jahre aufnehmen mussten. Gleichzeitig haben vor allem europäische Länder Hilfsleistungen an Afrika gekürzt.
Instabilität: Die Lage vieler Menschen in Afrika ist generell instabil. Viele, vor allem in Subsahara-Afrika, leben von weniger als 2 US-Dollar pro Tag. Sie haben kaum Ressourcen oder Spielraum für plötzlich auftretende Krisen.
Hungersnöte treffen vor allem Kinder stark. Mangelernährte Kinder leiden oft unter Wachstumsstörungen oder Auszehrung und infolge dessen am Abbau von Eiweiß- und Energiereserven. Oft treten auch geistige Entwicklungsstörungen auf.
Geschwächtes Immunsystem gepaart mit unzureichender medizinischer Versorgung führt dazu, dass von Hunger geplagte Kinder selbst mit „leichten“ Krankheiten schwer zu kämpfen haben.
Eine Hungersnot hat aber noch weitreichendere Konsequenzen. Um zu überleben, werden für die Menschen am Horn von Afrika und der Sahelzone unzumutbare Maßnahmen notwendig:
Weite Strecken müssen zurückgelegt werden, um an Wasser zu gelangen, was besonders junge Frauen und Mädchen hohen Risiken aussetzt.
Die spärlichen Wasserreserven müssen prioritär zum Trinken und Kochen verwendet werden statt für Hygiene.
Erwachsene Familienmitglieder sparen sich Mahlzeiten vom Mund ab, damit sie genug für die Kinder haben.
Die Nahrungsmittel müssen mit den unterernährten Tieren geteilt werden. Tiere müssen im Extremfall verhungern und verdursten.
Mädchen werden zwangsverheiratet, um den Bedarf der Familie zu verringern und eventuell Geld für Lebensmittel zu bekommen.
Die zusätzlichen Folgen sind verheerend. Betroffene Menschen sehen sich mit traumatischen und menschenunwürdigen Schicksalen konfrontiert:
Schulen werden geschlossen, Kinder können nicht mehr in die Schule gehen. Das betrifft bereits 2,7 Millionen Kinder in der Region Horn von Afrika, weitere 4 Millionen laufen ebenfalls Gefahr. Vielen Kindern bleibt anschließend nur noch arbeiten gehen zu müssen.
Schwangere verlieren ihre Kinder aufgrund von Unterernährung oder können sie nach der Geburt nicht ernähren, weil sie keine oder zu wenig eigene Milch produzieren. Hausgeburten häufen sich und werden durch den Mangel an sauberem Wasser riskanter.
Soziale Netze und Zusammenhalt brechen zusammen, sodass vulnerable Gruppen, wie kranke, beeinträchtigte oder alte Menschen sich selbst überlassen werden.
Die Zahl unbegleiteter Kinder steigt in derartigen Krisensituationen. Von ihren Familien getrennte Kinder sind besonderen Risiken ausgesetzt – sie müssen betteln, unter widrigsten Bedingungen arbeiten gehen, oder werden sexuell missbraucht.
In den betroffenen Regionen – wie im Sudan beispielsweise – herrscht zusätzlich Krieg. Selbst Kinder werden rekrutiert und in Kriegsdienst gestellt.
Nkatiye und ihre neun Kinder leben in der Nähe von Marsabit im Norden Kenias - eine Region, die seit drei Jahren keinen Regen gesehen hat. "Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf, wenn meine Kinder hungrig schlafen gehen müssen." sagt Nkatiye.
Manche Ursachen für Hungerkrisen kann man nur schwer bekämpfen. Es gibt jedoch einiges, was man tun kann, um die Hungersnot in Afrika zu lindern und daran arbeiten wir von SOS-Kinderdorf unermüdlich. So leisten die Mitarbeiter*innen von SOS-Kinderdorf humanitäre Hilfe für die Menschen vor Ort:
Bereitstellen von lebensnotwendigen Gütern: Sauberes Trinkwasser (durch Aufbereitung, Wassertanks, …), Lebensmittel, Nahrungsergänzung, Hygiene-Artikel, Medikamente
Fokus auf Kinderschutz: Fürsorge für unbegleitete Kinder, Gewaltschutz, Schutz vor Missbrauch, etc.
Medizinische Versorgung zur Abwendung von Mangelernährung und psychosoziale Unterstützung
Direkte Unterstützung durch Unterhalt, Wohnmöglichkeit, Versorgung mit Lebensmitteln
Langfristiger Aufbau von Resilienz für ähnliche zukünftige Krisen, Ausbildung zum Thema Schutz vor den Auswirkungen von Dürreperioden, z.B. Initiativen zur Wiederaufforstung und Erosionsschutz, etc.
Unterstützung bei der Suche nach neuen Einnahmequellen, Abhängigkeit von Vieh und Getreide reduzieren
SOS-Kinderdorf arbeitet vor allem daran, die Trennung von Familien in der aktuellen Krisensituation zu verhindern, Familien wieder zusammenzuführen und zu stärken. Gemeinsam können es Familien besser durch die Krise schaffen und schwerwiegende physische und psychische Schäden und Traumata abwenden.
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FAMILIEN BEGLEITEN & STÄRKEN
SOS-Kinderdörfer bieten Kindern und Jugendlichen in Afrika ein stabiles langfristiges Zuhause. Familienstärkungsprogramme außerhalb der SOS-Kinderdörfer betreuen und unterstützen armutsgefährdete Familien, damit sie einen Weg aus der Not und Arbeit finden, um sich wieder gut um ihre Kinder kümmern zu können. Diese Familien leiden besonders unter den katastrophalen Folgen der Dürre und der Lebensmittelkrise durch den Ukraine-Krieg. Sie werden nun besonders von SOS-Kinderdorf unterstützt.
Mit Ihrer Hilfe konnten wir bereits fast 600 000 Menschen erreichen. Unser Ziel ist es, über 1 Million Menschen in 11 katastrophengefährdeten und von bewaffneten Konflikten betroffenen Ländern zu helfen: Benin, Burkina Faso, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Togo, Äthiopien, Somalia, Somaliland, Kenia, Niger und Sudan.
Dieses Projekt unterstützt folgende UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs):