Hunger in Afrika

Besonders in Ostafrika leiden Kinder und Familien aktuell unter einer akuten Hungerkrise - Folgen einer verheerenden Dürre sowie des Krieges in der Ukraine.

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5,7 Millionen Kindern droht Hungertod

Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren und horrende Lebensmittelpreise seit dem Ukraine-Krieg bedrohen Kinder und Familien in den Ländern Ostafrikas.

 

  • Kein Regen seit über fünf Jahren! 
    Große Teile Äthiopiens, Somalias und Somalilands sind staubtrocken und das Grundwasser wird knapp. Die Dürre raubt den Bauern ihre Lebensgrundlage, sie müssen in Städte und Flüchtlingscamps fliehen. Alle in der Familie müssen zum Überleben beitragen: die Kinderarbeit nimmt rasant zu. Lehrer*innen berichten, dass schon jetzt die Hälfte der Schüler*innen nicht mehr zur Schule kommt. 
     
  • Der Ukraine-Krieg verstärkt die kritische Situation enorm!
    Ohne Wasser wächst kein Getreide, damit auch kein Futter für das Vieh. Wenn die Tiere sterben, ist die Existenzgrundlage für viele Familien verloren. Getreide kann aber auch nicht gekauft werden, weil es entweder gar nicht am Markt ist und wenn, dann zu einem unbezahlbaren Preis. Da die ostafrikanischen Länder einen großen Teil ihres Bedarfs an Weizen aus der Ukraine und Russland beziehen, verschärft der dortige Krieg auch die Situation der Menschen am Horn von Afrika.
     
  • Auch SOS-Kinderdörfer und SOS-Projekte müssen ein Vielfaches aufbringen, um Familien zu ernähren und SOS-Projekte fortführen zu können!
    In Uganda herrscht die höchste Inflation seit Jahrzehntne und die Preise steigen täglich. Die Projekte können derzeit nur noch mit zusätzlichem Budget weiterlaufen.

Helfen Sie uns, den Hunger zu stillen!

Die Dürre in Ostafrika nimmt lebensbedrohliche Ausmaße an. Mit Ihrer Hilfe können wir Familien und Kinder mit dem Nötigsten versorgen und ihnen Wege aus der Abhängigkeit von Dürre ebnen.

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Hungersnot in Ostafrika: Lage spitzt sich zu

Seit die Dürre in ihrer Region diese untragbaren Ausmaße angenommen hat, hat Timiro beinahe alle ihre Kühe und Ziegen verloren. Es gibt kaum Wasser und Nahrung für Timiro und ihre sechs Kinder selbst, geschweige denn die Tiere. „Ich habe Angst, dass wir sterben, wenn das so weitergeht.“

In manchen Regionen am Horn von Afrika hat es seit mehreren Jahren keinen ordentlichen Regen gegeben; und wenn, dann konnte der aufgetrocknete Boden das Wasser nicht aufnehmen oder speichern.

Viele Länder, Regionen und Menschen in Subsahara-Afrika kennen chronischen Hunger aufgrund von extremer Armut und Wasserknappheit seit Jahren, doch die Dürre, die speziell der Osten Afrikas aktuell erlebt zählt zu den schlimmsten in den letzten 40 Jahren. Für Oktober bis Dezember sind Regenfälle gemeldet. Wenn auch die ausbleiben, ist das die fünfte Regenperiode in Folge, die ausfällt.

Die verheerende Lage in Zahlen

Laut dem Bericht im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung haben sich seit dem Jahr 2000 die Häufigkeit von Dürren um 29 Prozent erhöht. 2022 sind damit laut UNICEF 2,2 Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen und bis 2040 werden 600 Millionen Kinder unmittelbar von stärkeren und längeren Dürren betroffen sein.

2022 sind 2,2 Milliarden Menschen weltweit
von Wasserknappheit betroffen.

1,4 Millionen Kinder sind allein in
Somalia von akutem Hunger betroffen.

Durch die extremen klimatischen Bedingungen ist die Lebensgrundlage von Familien bedroht, die von der Landwirtschaft leben. Getreide und Gemüse verdorrt oder kann überhaupt nicht angebaut werden, Tiere verdursten. Allein in Somalia sind durch die aktuelle Dürre laut UNICEF 1,4 Millionen Kinder von akutem Hunger betroffen, tausenden droht sogar der Hungertod.

Situation in den einzelnen Ländern

 

  • Äthiopien: In Äthiopien ist vor allem die Somali-Region im Osten des Landes betroffen. Ausbleibende Ernten und Importschwierigkeiten führen zu unbezahlbaren Lebensmittelpreisen. Konflikte in der nördlich gelegenen Tigray-Region tragen zur Versorgungsknappheit im Land zusätzlich bei. In der Tigray-Region ist ein Großteil der Bevölkerung schon jetzt auf humanitäre Hilfe angewiesen.
     
  • Somalia: Das Land ist besonders stark vom Wassermangel betroffen. Da es seit Jahren mit Dürren, Konflikten, Heuschreckenplagen und Überschwemmungen zu kämpfen hat, fehlen jetzt jegliche Reserven, um auch diese Dürre zu überstehen. Der Welthunger-Index berichtet über die lebensbedrohliche Ernährungslage im Land und stuft die Situation als gravierend ein, das ist die höchste Stufe.
     
  • Somaliland: Die Situation in Somaliland sieht ganz ähnlich zu der in Somalia aus. Die UN geht davon aus, dass bis September 2022 fast 50 Prozent der Bevölkerung – das sind etwa 7,1 Millionen Menschen – hungern werden. Schon jetzt hat sich der Viehbestand der Familien drastisch reduziert – je nach Region um 50 bis 90 Prozent.
     
  • Uganda: Uganda grenzt unmittelbar an das Horn von Afrika. Auch hier verschärft sich die Situation. Die Ursache liegt dort vor an in der hohen Inflationsrate und fehlenden Importen. Diese treibt besonders ohnehin von Armut betroffenen Familien vollends in den Ruin. So erhalten laut dem Welthunger-Index nur 15 Prozend der Kinder von sechs bis 23 Monaten eine angemessene Mindesternährung.

URSACHEN

Warum hungern Kinder in Afrika?

Die Hungersnot in Afrika und jene, die aktuell in Ostafrika wütet, hat viele Ursachen.

  • Folgen des Klimawandels und Dürre: Ohne Wasser, kein Leben. Besonders Regionen, die von der Landschaft leben, sind auf Regen angewiesen. Bleibt dieser über lange Zeit aus, wie das am Horn von Afrika der Fall ist, verdorren die angebauten Lebensmittel. Trocknet der Boden zu stark aus, helfen auch Regenfälle nicht mehr, da das Wasser nicht versickern kann.
     
  • Armut: Wenn durch die Ernteausfälle die Lebensmittel knapp werden, steigen zwangsläufig die Preise für einfachste Grundnahrungsmittel. Für Familien mit ohnehin knappem Einkommen und die selbst direkt von den Ernteausfällen betroffen sind, werden die steigenden Preise unbezahlbar.
     
  • Krieg: Durch Krieg und bewaffnete Konflikte werden Lebensgrundlagen zerstört und eine stabile Versorgung unmöglich gemacht. Kinder und ihre Familien müssen fliehen und ihren Bauernhof, ihr Haus, ihr Land zurücklassen und von dem wenigen leben, was sie mitnehmen konnten. Zudem hat jeder Krieg weitreichende Folgen, auch wenn er nicht vor Ort ausgetragen wird, wie am Beispiel des Ukraine-Kriegs dramatisch ersichtlich wird.

EINFLUSS AUF DIE HUNGERKRISE

Der Ukraine-Krieg als Ursache

Der Krieg in der Ukraine hat indirekt Einfluss auf die aktuelle Situation in Ostafrika. Länder wie Kenia oder Somalia beziehen große Mengen ihres Bedarfs an Weizen aus der Ukraine und Russland. Schwierigkeiten bei der Produktion von Weizen führen zu Lieferengpässen und damit wiederum zu einer Verschärfung der Hungerkrise.

Was Hungerkrisen für Kinder bedeuten …

Unter den Hungersnöten leiden vor allem Kinder am stärksten. Sie brauchen angemessene Nahrung, um zu wachsen und alle wichtigen Körperfunktionen entwickeln zu können. Die Folgen für unter- und mangelernährte Kinder wiegen schwer:

  • Wachstumsstörungen
  • Abbau von Eiweiß- und Energiereserven
  • höhere Verletzungsgefahr und verzögerte Wundheilung
  • geistige Entwicklungsstörungen
  • geschwächtes Immunsystem

Mangelernährung während der Schwangerschaft oder bei sehr jungen Kindern haben oft unumkehrbare Auswirkungen. Manche physischen und psychischen Entwicklungsschritte können später nicht mehr aufgeholt werden.

Dazu kommt vielerorts eine unzureichende medizinische Versorgung, wodurch von Hunger geplagte Kinder selbst mit "leichten" Krankheiten schwer zu kämpfen haben.

In Hungerkrisen müssen Kinder außerdem oft zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, die Kinderarbeit steigt an, Schule oder Ausbildung werden vernachlässigt.

Was kann man gegen den Hunger in Afrika tun?

Manche Ursachen für Hungerkrisen – wie die aktuelle Dürre beispielsweise – kann man nur schwer bekämpfen. Dennoch gibt es einiges, was man tun kann, um die Hungersnot in Afrika zu lindern und daran arbeiten wir von SOS-Kinderdorf tatkräftig.

  • Bereitstellen von lebensnotwendigen Gütern: Sauberes Trinkwasser, Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Hygiene-Artikel, Medikamente
  • Ausbildung zum Thema Schutz vor den Auswirkungen von Dürreperioden
  • Unterstützung bei der Suche nach neuen Einnahmequellen, Abhängigkeit von Vieh und Getreide reduzieren
  • Direkte Unterstützung durch Unterhalt, Wohnmöglichkeit, Versorgung mit Lebensmitteln

 

Helfen Sie mit!

Hilfe für die Kinder Ostafrikas

Familien begleiten und stärken

SOS-Kinderdörfer bieten Kindern und Jugendlichen in Äthiopien, Kenia, Somalia, Somaliland und Uganda ein stabiles langfristiges Zuhause. Familienstärkungsprogramme außerhalb der SOS-Kinderdörfer betreuen und unterstützen armutsgefährdete Familien, damit sie einen Weg aus der Not und Arbeit finden, um sich wieder gut um ihre Kinder kümmern zu können. Diese Familien leiden besonders unter den katastrophalen Folgen der Dürre und der Lebensmittelkrise durch den Ukraine-Krieg. Sie werden nun besonders von SOS-Kinderdorf unterstützt.

Äthiopien, Kenia, Somalia, Somaliland
Nothilfe für die von Dürre und Hunger betroffenen Kinder und Familien:
  • Trinkwasser (Aufbereitung, Wassertanks, ....), Lebensmittel oder Lebensmittelgutscheine, Nahrungsergänzung für stillende Mütter, Babys und Kleinkinder, Hygiene-Kits (Zahnbürste, Desinfektionsgel, Binden, …), medizinische Grundversorgung
Äthiopien, Kenia, Somalia, Somaliland, Uganda
Langfristige Maßnahmen gegen Dürre und Hunger
  • Seminare und Schulungen für die Menschen, um auf Dürren besser vorbereitet zu sein, zum Beispiel Baumpflanz-Initiativen zur Wiederaufforstung und zum Erosionsschutz, gemeinschaftliche Maßnahmen zu Boden- und Wasserschutz, Sensibilisierung für Umweltschutz, Generierung von neuen Einnahmequellen um die Abhängigkeit von Vieh und Getreide zu reduzieren ...
Äthiopien, Kenia, Somalia, Somaliland, Uganda
Sicherstellung und Unterhalt für SOS-Kinderdörfer und Projekte
  • Kinder und Familien in den SOS-Kinderdörfern und den angeschlossenen Projekten und Schulen erhalten die notwendigen Zuschüsse um auf die steigenden Preise reagieren zu können. 

Dieses Projekt unterstützt folgende
UN-Nachhaltig­keits­ziele (SDGs):