Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Fußball und die Hoffnung auf Frieden 

Vor rund einem Jahr haben fünf junge, talentierte Sportler aus der Ukraine ein vorübergehendes Zuhause im SOS-Kinderdorf Seekirchen gefunden - und einen neuen Verein.  

 
 

Fußballer aus Leidenschaft

Yehor Sapozhnikov ist 17 Jahre alt und Fußballer. Seit er denken kann, ist das Fußballspielen seine große Leidenschaft. In seiner Heimatstadt Dnipro in der Ukraine spielt er bereits erfolgreich als Mittelfeldspieler und träumt von einer Profikarriere.  Als im am 24. Februar 2022 der Krieg in der Ukraine ausbrach, ermöglichte der Sportdirektor seines Heimatvereins ihm und seinen Freunden durch den Kontakt zu einem Wiener Spielerberater die Flucht nach Österreich. Am 14. April kamen sie in Seekirchen an und fanden in einem leerstehenden ehemaligen Familienhaus im SOS-Kinderdorf in Seekirchen ein Zuhause auf Zeit und in Sicherheit.
 

Yehors große Leidenschaft ist der Fußball. In Seekirchen kann er seinen Traum von der Profi-Karriere weiterverfolgen. 

 

Struktur gibt Stabilität

Mehrmals pro Woche werden die sportlichen Jugendlichen von Sozialpädagog*innen betreut. Die jungen Männer organisieren sich zwar zum Großteil selbst, erhalten aber Unterstützung bei der Alltagsbewältigung in einem fremden Land dessen Sprache sich noch nicht beherrschen, zum Beispiel bei Arztbesuchen. Inzwischen haben sich Yehor und seine Freunde gut eingelebt. Vormittags besuchen sie sofern es die Lage in der Ukraine zulässt per Handy den Online-Unterricht der Schule in ihrer Heimat, lernen in einem ÖIF Kurs (österreichischer Integrationsfonds) Deutsch und sie gehen täglich zum Fußball-Training. Denn inzwischen spielen sie für den SV Seekirchen, der in unmittelbarer Nähe des SOS-Kinderdorf seinen Fußball-Areal hat.
 

Der strukturierte Tagesablauf gibt den Jugendlichen Stabilität in einer unsicheren Zeit. 

Hoffnung auf Frieden

Mittelfeldspieler Yehor wird vom Trainerteam und seinen Mitspielern sehr geschätzt. Alle fünf talentierten Jugendlichen sind inzwischen gut integriert und dankbar, für die Möglichkeit, im SOS-Kinderdorf wohnen zu können und für die Unterstützung der Mitarbeiter*innen von SOS-Kinderdorf, des SV Seekirchen und den Mitspielern. Doch auch, wenn sich die fünf jungen Sportler sehr wohl und aufgehoben fühlen und alle von einer Karriere als professioneller Fußballspieler träumen, ist ihr größer Wunsch doch der, dass der Krieg möglichst bald endet und sie in eine friedliche Heimat zurückkehren können.
 

Fußball unterstützt die Integration der ukrainischen Jugendlichen. Doch der größte Wunsch ist die Rückkehr in die Heimat.