Viele Menschen sagen, dass sie sich nach dem Sport besser fühlen – schaffen es aber dennoch oft nicht, den inneren Schweinehund zu überwinden. Kennen Sie das?
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich bin immer hochmotiviert und muss mich nie aufraffen. Aber gerade dann ist es umso wichtiger, dass ich etwas mache, das mir auch Spaß macht. Viele Menschen gehen laufen, weil das alle tun, dabei hängt da gar nicht ihr Herz dran. Ich rate immer: Sucht euch einen Sport aus, der euch wirklich Freude macht. Sucht euch Freund*innen, mit denen ihr euch fix für den Sport verabredet, und fangt sanft an – so, dass ihr danach Lust habt, das noch einmal zu machen. Wenn ihr zu krass einsteigt, ist die Hürde, sich das nächste Mal aufzuraffen, vielleicht zu hoch und ihr lasst es wieder bleiben.
„Etwas bewegen“ wird ja auch synonym für „etwas bewirken“ verwendet. Sie sind bekannt dafür, sich öffentlich auch kritisch zu äußern. Ist es Ihnen wichtig, Ihre Bekanntheit zu nutzen, um auf Dinge aufmerksam zu machen?
Auf jeden Fall. Wenn ich meine Bekanntheit dazu nutzen kann, auf Missstände aufmerksam zu machen oder etwas Gutes zu bewirken, dann mache ich das. Genau deshalb habe ich auch meine Stiftung gegründet.
Oftmals äußern sich Sportler*innen zu Themen abseits des Sports eher „diplomatisch“. Sollten Sportler*innen ihre Bekanntheit stärker nutzen?
Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Aber wenn keiner sagt, was ihn stört, und keiner den Mund aufmacht, dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn sich nichts ändert.