Fünfer in der Schulnachricht - was nun?

Ein schlechtes Semesterzeugnis kann die Ferienlaune ordentlich trüben. Wir verraten, wie Sie als Eltern ihre Kinder stärken können.

In Mathe ein Fünfer, in Deutsch ein Vierer und in Englisch „nur“ ein Dreier. Da sind oft auch Eltern mit ihrem Latein am Ende. Viele Familien reagieren auf ein schlechtes Zeugnis mit Enttäuschung oder Vorwürfen. Doch gerade jetzt ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ein schlechtes Semesterzeugnis ist kein Weltuntergang. Diese Tipps können helfen, den Nachwuchs für das nächste Semester zu stärken.
 

#1 - Nicht mit Abweisung reagieren

Stellen Sie Ihre Enttäuschung und Ihren Ärger nicht in den Vordergrund. Kinder und Jugendliche sind über ihre schlechte Leistung ohnehin unzufrieden. Sie brauchen gerade jetzt die Gewissheit, dass ihre Eltern sie trotz schlechter Noten lieben. Deswegen: Reagieren Sie nicht mit Schweigen oder Abweisung - jetzt ist es besonders wichtig, mit Ihrem Kind in Kontakt zu bleiben.

 

#2 - Gute Leistungen würdigen

Wenn Sie sich über schlechte Noten ärgern, ist das normal. Dennoch: Ihre Reaktion sollte dem Kind nicht vermitteln, dass es nichts kann und nichts aus ihm wird. Das verletzt Ihr Kind und die Motivation sinkt weiter. Deswegen: Würdigen Sie die guten Leistungen.

 

#3 - Auszeit nehmen

Ferien sind Ferien. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, eine Auszeit vom Schulalltag zu nehmen. Denn ein Semester ist anstrengend, egal, ob man es positiv oder negativ abschließt.

 

#4 - Gemeinsam einen Plan erstellen

Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach den Ursachen für das schlechte Abschneiden. Liegt es am Stoff, am Verständnis, an der Zeiteinteilung beim Lernen, an Konzentrationsproblemen, oder an zu vielen anderen Aktivitäten? Sprechen Sie darüber, was Sie ändern können und erstellen Sie gemeinsam einen Plan mit realistischen Zielen. Wenn Ihr Kind in manchen Bereichen Unterstützung braucht, können Sie anbieten, im nächsten Semester gemeinsam zu lernen. Oder Sie holen sich Hilfe von Mitschülerinnen, Verwandten oder Freunden.

 

#5 - Erfolgserlebnisse zulassen

Wenn Sie Ihr Kind bestrafen, oder Hobbys streichen, verschlimmern Sie die Situation. Denn: Wenn sich Kinder bei Freizeitaktivitäten mit Leidenschaft engagieren und dort Erfolgserlebnisse haben, stärkt das ihr Selbstbewusstsein.

 

#6 - Zeigen Sie Ihrem Kind, was Zeugnisse nicht zeigen

Ein Zeugnis zeigt den aktuellen Stand in jedem Schulfach. Es sagt nichts über die Intelligenz aus. Es zeigt auch nicht, wie sich ein Kind entwickelt hat, ob es Krisen gab oder ob sich Ihr Kind in der Klasse wohl fühlt und gerne in die Schule geht. Sagen Sie Ihrem Kind, welche wertvollen Fähigkeiten und Begabungen es hat, die das Zeugnis nicht zeigt. Vielleicht ist es besonders hilfsbereit oder es findet kreative Lösungen bei Problemen.

 

#7 - Gute Noten = Toller Job?

Gute Noten gelten als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Doch ein gutes Zeugnis ist keineswegs ein Gradmesser für Erfolg und Glück im Leben. Weder führt ein tolles Zeugnis automatisch zum Traumberuf, noch bedeutet ein schlechtes Zeugnis Misserfolg im Leben. Schon bei so manchen Klassentreffen war das Erstaunen groß, wenn ausgerechnet der frühere Klassenbeste gerade arbeitslos war. Oder wenn sich die Schulfreundin mit den schlechtesten Noten erfolgreich selbstständig gemacht hat.

Ihr Kind hat viele unterschiedliche Talente und Stärken. Ein paar schlechte Noten sagen nichts über die Zukunft Ihres Kindes aus sondern sind nur eine Momentaufnahme. Mit etwas Motivation Unterstützung sieht das nächste Zeugnis vielleicht schon wieder ganz anders aus.