SALZBURG
SOS-Kinderdorf Salzburg feiert rundes Jubiläum
Seit 60 Jahren schlägt unser Herz für Kinder, Jugendliche und Familien

Wie alles begann
1964 wurde das SOS-Kinderdorf in Salzburg als 8. Kinderdorf weltweit ins Leben gerufen. 15 Familienhäuser sind damals in Seekirchen eröffnet worden. Seither fanden tausende Kinder und Jugendliche mit schwierigem Start ins Leben ein liebevolles Zuhause. Die ersten SOS-Kinderdorfkinder sind irgendwann groß geworden und so wurde 1977 das erste Jugendhaus in der Stadt Salzburg eröffnet. Seit 2001 wird an dieser Stelle das Clearing-house betrieben, das seither mehr als 1.000 unbegleiteten minderjährigen Kindern und Jugendlichen eine Rundum-Betreuung bietet. Die meist stark traumatisierten Jugendlichen erhalten zudem Deutsch-Unterricht und werden in Alltags-Belangen unterstützt.
Royale Ehren – Besuch der Queen 1969
Ein besonderes Kapitel wird für das SOS Kinderdorf in Seekirchen im Mai 1969 aufgeschlagen. Im Rahmen eines Staatsbesuches stattete die britische Königin, Elizabeth II., gemeinsam mit ihrem Mann, Prinz Philipp, und ihrer Tochter, Prinzessin Anne, dem SOS-Kinderdorf in Seekirchen einen Besuch ab. SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner führte die Queen damals persönlich durch das Kinderdorf. Danach überreichten die SOS-Kinderdorf-Kinder der Queen wegen des bevorstehenden Muttertages noch persönlich Blumen. Ein Zeitzeuge, der damals als Kind im SOS-Kinderdorf lebte und danach langjähriger Dorfmeister war, Rudolf Harner, erinnert sich: „Es herrschte eine Ausnahmestimmung im Kinderdorf. Wir Kinder sind alle herausgeputzt worden und Spalier gestanden. Dann haben wir der britischen Königin zugewinkt, als sie mit ihrer Eskorte ins SOS-Kinderdorf gekommen ist“.
SOS-Kinderdorf Salzburg öffnet sich nach außen – Jugend-WGs in Bergheim und Neumarkt
"Unser Betreuungsangebot hat sich mit den Jahren an die Veränderungen in der Gesellschaft angepasst", so SOS-Kinderdorfleiter in Salzburg, Wolfgang Arming.
Besonders freut es den langjährigen SOS-Kinderdorfleiter, dass sich der Standort kontinuierlich nach außen hin geöffnet hat. So entstand 2008 die erste betreute Jugend-Wohngemeinschaft in Bergheim. 2016 folgte dann die zweite Jugend-WG in Eugendorf, die später nach Neumarkt am Wallersee übersiedelte.
"Die Not hat sich zwar verändert, aber die Notwendigkeit zu helfen, ist geblieben", bringt es der Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf Österreich, Christian Rudisch, auf den Punkt.
"Helfen, bevor Familien auseinanderbrechen" – Präventive Familienarbeit
Das Ziel von SOS-Kinderdorf ist heute aus pädagogischer Sicht immer, dass ein Kind bei seinen leiblichen Eltern bleiben kann. Das ist aber leider nicht immer möglich, z.B. wenn das Kindeswohl gefährdet ist.
Grundsätzlich unterstützen wir die Familien, damit sie gar nicht erst auseinanderbrechen. Wenn Familien rechtzeitig und gezielt die passende Unterstützung bekommen, gelingt es in vielen Fällen, dass die Kinder in der Familie bleiben können!
Durch die gezielte präventive Arbeit mit den Familien können diese oft stabilisiert werden. Welche Art der Betreuung zum Einsatz kommt, hängt ganz wesentlich von den Bedürfnissen der jeweiligen Familie ab.
Mutter-Kind Wohnen und Bereitschaftspflege
In Salzburg konnten hier in den letzten Jahren zwei erfolgreiche Projekte umgesetzt werden: 2016 öffnete das Mutter-Kind Wohnen von SOS-Kinderdorf in Seekirchen seine Türen. Hier werden junge Frauen, die schwanger sind oder bereits ein Kind zur Welt gebracht haben, von einem professionellen Team rund um die Uhr liebevoll betreut. Die Frauen werden gezielt unterstützt, damit sie ihren Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen können.
Seit 2019 bietet das SOS-Kinderdorf in Salzburg zudem im Auftrag des Landes Salzburg die Bereitschaftspflege an. Dadurch können kurzfristig und unbürokratisch Säuglinge und kleine Kinder in akuten Krisensituationen ein vorübergehendes und geschütztes Zuhause finden.
Dorferneuerung 2020 – 2022: Salzburg mit Vorreiterrolle im Umweltschutz
Salzburg hatte in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit oft die Nase vorne: So sind hier 2017 etwa die erste Photovoltaik-Anlage und das erste E-Auto österreichweit bei SOS-Kinderdorf in Betrieb genommen worden. Auch die Dorferneuerung von 2020 bis 2022 im SOS-Kinderdorf in Seekirchen stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Als erstes wurde ein bestehendes Haus in Holzbauweise, das größtenteils barrierefrei wurde, umgebaut. Es bot künftig auch mehr Platz für eine Kinderwohngruppe als neues Zuhause. Das SOS-Kinderdorf in Seekirchen wurde zudem autofrei, es entstanden neue Grünflächen und Spielräume. Alle Umbauten wurden zudem mit regionalen Baufirmen umgesetzt und erfüllen alle Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzkriterien.
Danke an alle Unterstützer*innen
Die Betreuung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien finanziert SOS-Kinderdorf durch öffentliche Mittel sowie Spenden. „Nur dank der großartigen Unterstützung von so vielen engagierten Menschen können wir innovative Projekte ins Leben rufen, schnell und unbürokratisch helfen und individuelle Unterstützung bieten - etwa durch familienähnliches Zusammenleben, Therapie, Nachhilfe oder Nachbetreuung für junge Menschen über 18 Jahre. Ein großes DANKE an alle Unterstützer*innen, die sich mit uns gemeinsam für eine bessere Welt für junge Menschen einsetzen“, so SOS-Kinderdorf Geschäftsführer Christian Moser.
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