Das SOS-Kinderdorf Rafah wurde im Mai 2024 evakuiert, nachdem der Aufenthalt dort für die Kinder immer bedrohlicher geworden war. Obwohl explizit als humanitäres Zentrum ausgewiesen, waren Bombeneinschläge zeitweise bis auf 200 Meter an das SOS-Kinderdorf herangekommen. Alreqeb hatte damals die schwere Entscheidung getroffen, 33 Kinder sowie Mitarbeitende inmitten des Krieges in die Stadt Khan Younis umzusiedeln.
Hätten wir das Dorf nicht verlassen, wären wir wahrscheinlich alle getötet worden. Einmal mehr zeigt sich, dass unschuldige Kinder den höchsten Preis für diesen grausamen Krieg zahlen.
Alreqebs große Hoffnung ist nun, dass die Waffenruhe hält und in einen dauerhaften Frieden mündet. Aber auch dann seien die Kinder in Gaza noch lange auf Hilfe angewiesen. Es fehle an allem: Nahrungsmitteln, Unterkünften, medizinischer Versorgung sowie psychologischer Unterstützung. Alreqeb sagt: "Die gesamte Infrastruktur - Straßen, Wasser- und Stromversorgung, Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen - wurde während des Krieges zerstört. Es wird Jahre dauern, das wiederaufzubauen."