Die wichtigsten Ergebnisse
Die Studie hat drei Hauptfaktoren identifiziert, die zu Trennung von Familien führen können:
- Familiär – u.a. häusliche Gewalt, Tod eines Elternteils, Behinderung und Drogenmissbrauch
- Gesellschaftlich – u.a. geschlechtsspezifische Gewalt, wirtschaftliche Not, kulturelle Normen und Diskriminierung, geringes Bewusstsein für Kinderrechte
- Systemisch – u.a. schwache oder unkoordinierte Sozialschutzsysteme und Entscheidungsfehler in Kinderschutzsystemen
Die Forschung zeigt: Es sind weltweit die gleichen Faktoren, die zum Verlust der elterlichen Fürsorge führen, unabhängig vom Wohlstand oder der Sozialstruktur eines Landes. Die Faktoren treten oft in Kombination auf, wobei sich die Auswirkungen im Laufe der Zeit verstärken, wenn sie nicht angegangen werden. Erfolgreiche Maßnahmen, um Trennungen entgegenzuwirken, müssten demnach auf die vielen verschiedenen Ursachen zugeschnitten sein. Zudem hängen Trennungen weniger mit der Liebe der Eltern oder Bezugspersonen zu ihren Kindern zusammen, sondern eher mit den Ressourcen, die ihnen zur Bewältigung von Herausforderungen zur Verfügung stehen.
Gewalt – in der Familie und in der gesamten Gesellschaft – ist ein besonders starker Faktor, der das Risiko erhöht, dass Kinder ohne elterliche Fürsorge aufwachsen. Von den 228 Fachleuten, die an der Online-Umfrage teilnahmen, waren mehr als 40 Prozent der Meinung, dass Kinder häufig aufgrund von häuslicher Gewalt aus ihren Familien genommen würden.
Eine weitere große Erkenntnis der Studie: Zahlreiche Trennungen könnten vermieden werden, wenn Familien systematisch unterstützt würden. Schwache Sozialschutzsysteme erhöhen das Risiko erheblich, dass Kinder in alternative Betreuung gegeben werden.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch eine Kombination von Faktoren viele Kinder unnötig in alternative Betreuung gegeben werden. Ursachen sind unter anderem gesellschaftliche Einflüsse wie Armut und intergenerationelle Gewalt, denen Familien ausgesetzt sind, außerdem die begrenzten Fähigkeiten einiger Eltern, sich angemessen um ihre Kinder zu kümmern und die Mängel in den nationalen Kinderschutzsystemen.