Beirut - Libanon
"Fast alle brauchen Hilfe!"
Seit der Explosion ist SOS-Koordinatorin Carla Choueifaty pausenlos in Beirut unterwegs. Alle sind von der Katastrophe betroffen, fast alle brauchen Hilfe ...
Rula ist in Sicherheit!
Als die Explosion Beirut erschütterte hielten sich Rula (Name geändert) und ihre Familie in ihrem Haus auf, in der Nähe des Hafens. Die Erschütterung war so stark, dass die Decke einbrach und Trümmer auf die Kinder fielen.
"Wir rannten raus, als die Decke über uns zusammenbrach", erzählt uns Rula. „Ich war verwundet, die Hand meiner Tochter gebrochen und mein Sohn verletzt. Aber wir sind sehr dankbar, dass wir überlebt haben!“
Sie lief bis zum Haus ihres Bruders. Es war unbeschädigt und so konnten sie dort die erste Nacht verbringen. "Ich habe alles verloren, ich weiß nicht, wie es weitergeht!“ erzählte sie uns.
SOS-Kinderdorf begann unmittelbar nach der Katastrophe mit der Soforthilfe und konnte mit Unterstützung von Freiwilligen für Rula und ihre drei Kinder ein Ersatzquartier finden. Sie darf dort wohnen bis sie wieder in ihre alte Wohnung zurückkehren kann. Das Team von SOS-Kinderdorf hilft ihr dabei, ihr Haus wieder aufzubauen, damit sie wieder dorthin zurückkehren können.
Jeder im Libanon ist betroffen. Auch die Überlebenden! Denn nur weil sie unverletzt sind, heißt es nicht, dass es ihnen gut geht!
So wie Rula haben viele Familien in Beirut alles verloren. Seit der Explosion am 4. August ist Carla Choueifaty, SOS-Kinderdorf-Koordinatorin in Beirut, pausenlos im Einsatz, um Familien zur Seite zu stehen. Wie geht es ihnen? Was benötigen sie jetzt sofort oder in den nächsten Tagen?
"Es ist eine Katastrophe! Es gibt zu viele Tote und Verletzte und immer noch viele Vermisste!" ist Carla besorgt. "Wissen Sie, jeder im Libanon ist davon betroffen. Auch die Überlebenden! Denn nur weil sie unverletzt sind, heißt es nicht, dass es ihnen gut geht! Alle haben Verletzte in ihren Familien, alle kennen Nachbarn, die verwundet wurden. Der Schock sitzt tief, die Folgen werden uns lange beschäftigen. Fast jeder benötigt jetzt psychologische Unterstützung!"
So hilft SOS-Kinderdorf
Die Versorgung und Betreuung von Kindern ohne elterliche Fürsorge bzw. von Kindern, die von ihren Eltern getrennt wurden, steht an erster Stelle. Weiters brauchen gerade Familien, die ihr Zuhause verloren haben und zusätzlich bereits davor von der schweren Wirtschaftskrise und den Auswirkungen der Corona-Krise schwer getroffen wurden, dringend Hilfe und Unterstützung, wie z.B. mit Lebensmittel- und Hygiene-Paketen sowie Bargeld. Nach der ganz akuten Hilfe für die lebensnotwendigsten Bereiche wird sich die Arbeit von SOS-Kinderdorf auch auf Schulbildung konzentrieren. Kindern, denen nun der Zugang zu Bildung fehlt, werden Lern- und Freizeitaktivitäten ermöglicht.
Weltweite Nothilfe: Fokus Libanon
Damit SOS-Kinderdorf bei akuten Krisen schnell und zielgerichtet helfen kann, planen und koordinieren SOS-Nothilfeteams alle notwendigen Maßnahmen direkt vor Ort.
Für diese rasche und unbürokratische Hilfe benötigen wir Spenden, die wir genau dort einsetzen können, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Helfen Sie jetzt Kindern und Familien im Libanon!
Weitere Artikel
Kindheit zerbricht unter Hunger und Gewalt
500 Tage nach der Evakuierung aus dem Gazastreifen
SOS-Kinderdorf warnt: Nach Schließung von USAID darf Österreich Kinder weltweit nicht im Stich lassen
Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Kinder in Gaza?
SOS-Kinderdorf warnt: die humanitäre Lage in Gaza steht vor dem kompletten Zusammenbruch.
Wie geht es den Kindern in Gaza aktuell?
Hilfe nach dem Erdbeben
Gaza: Wie geht es den Kindern und Familien aktuell?
Wie Yehor im SOS-Kinderdorf in Seekirchen ein neues Zuhause fand
3 Jahre Krieg in der Ukraine
Demokratische Republik Kongo: 58 Personen sicher im SOS-Kinderdorf in Kigali angekommen