Ankommen im luftleeren Raum
Fast 5000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben im vergangenen Jahr Schutz in Österreich beantragt. Krieg und Terror im Heimatland und der schwere Fluchtweg nach Österreich sind für Kinder besonders herausfordernd. Fast alle bringen einen Rucksack traumatischer Erfahrungen mit und finden nach langer, oft gefährlicher Flucht hier zum ersten Mal Schutz und Sicherheit, Ruhe und Halt.
Wenn Kinder und Jugendliche allein nach Österreich kommen, sind sie erst mal im luftleeren Raum. Sie wissen nicht, wie es mit dem Asylverfahren weitergeht und was die nächsten Jahre mit sich bringen. Sie sind orientierungslos - sie haben hier niemanden
Maria Haider
Pädagogische Leiterin
"Umso wichtiger ist es, ihnen zu vermitteln, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen sind enge Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen und können professionell mit den Auswirkungen von Traumata umgehen. Sie sind für sie da, hören zu und nehmen ihre Sorgen ernst."
Die Pädagog*innen stehen den Jugendlichen bei allen Fragen zur Seite – egal ob zu Gesundheit, Ausbildung oder zum Asylverfahren. Zusätzlich hat jede*r Jugendliche eine*n Bezugsbetreuer*in, der*die als enge Vertrauensperson immer zur Verfügung steht, zu Terminen begleitet oder gemeinsame Ausflüge macht. Annette Edenberger arbeitet schon 20 Jahre im BIWAK in Hall. Sie hat bereits fünf Monate nach der Gründung als Sozialpädagogin in der Einrichtung angefangen.
Ich würde mir wünschen, dass diese Angst vor dem Fremden verschwindet. Den Menschen muss bewusst werden, dass niemand aus freien Stücken aus der Heimat flieht.