Ein besseres Klima für Kinder – 02.06.21

Umweltworkshop in der SOS-Kinderdorf WG

Warum Kuhpupse schlecht für das Klima sind und Haarshampoo selbst herstellen Spaß macht

In der Wohngruppe Seestadt von SOS-Kinderdorf in Wien leben 8 Kinder und Jugendliche. Zwei ihrer Pädagog*innen haben die Initiative für ein nachhaltiges Projekt rund um das Thema Klimaschutz ergriffen. Die Osterferien im Lockdown brachten viel freie Zeit mit sich, die man in der WG sinnvoll nutzen wollte und zwar mit einem Umweltworkshop. "Es war uns wichtig, viele Fragen der Kinder zu beantworten und außerdem etwas Praktisches für den Alltag anzugehen, das Spaß macht", erzählt Nicole Jimenez, Pädagogin in der WG.

 

Lebensmittelverschwendung und Müllberge

Gemeinsam wurde besprochen und diskutiert warum es Lebensmittelverschwendung gibt und wie Müllberge zustande kommen. "Ein Highlight war auf jeden Fall, ein Erklärvideo über die Klimabelastung durch Kuhpupse", sagt Nicole. "Es wurde aber nicht nur viel gelacht, sondern auch besprochen, wie wir mit reduziertem Fleischkonsum einen Beitrag leisten können." Schockiert dagegen zeigten sich einige, dass von Tieren gegessenes Plastik schlussendlich in uns Menschen landen kann. Als nächstes machte man sich in der WG auf die Suche nach Müllproduzenten im Alltag. "Vor allem im Badezimmer haben wir Möglichkeiten entdeckt, wie wir Plastik einsparen können", so Nicole. "Bereits seit längerem sind wir auf Holzzahnbürsten umgestiegen. Manche Kinder waren zu Beginn kritisch eingestellt, mittlerweile gehören die Zahnbürsten aber zum Alltag. Holzzahnbürsten sind nicht nur super, weil sie ohne Plastik sind, sondern weil man sie auch beschriften kann und Löcher hineinbohren, um sie an einem Faden aufzuhängen, damit sie nicht verloren gehen, wie es mitunter bei manchen Kindern passiert."

 

Mit Doityourself-Haarshampoo gegen Müllberge

Das neueste Projekt für die WG war, festes Haarshampoo und Conditioner selbst herstellen. Von der Firma Innometics (https://innometics.at/) wurden dafür als Ostergeschenke Doityourself-Sets zur Verfügung gestellt. Für die Herstellung mussten unterschiedliche Zutaten abgewogen und verrührt werden, ein bisschen wie in einer Backstube. "Wir hatten Spaß dabei und die Kinder haben gesehen, dass es eigentlich recht schnell geht, auch etwas selbst zu produzieren und man nicht immer alles verpackt im Supermarkt kaufen muss", meint Pädagogin Dilara Sentürk. Die Kinder sind sehr stolz auf ihre selbst gemachten Produkte und möchten gerne noch mehr herstellen.

Die Betreuer*innen möchten mit den Kindern noch weitere Kleinprojekte umsetzen. So wollen sie gemeinsam in der Natur Müll sammeln gehen und in der WG herausfinden, welche Alternativen es zu Plastik-Produkten noch gibt. "Und wir haben uns auch vorgenommen, Gesichtsmasken selbst zu machen aus Joghurt und Naturprodukten."

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