Tag des Ehrenamts – 04.12.20

Kreativer Einsatz für Kinder

Zum Tag des Ehrenamts bedanken wir uns bei den vielen helfenden Händen, die in Österreich und Weltweit unsere Arbeit unterstützen.

Österreichweit unterstützen rund 800 engagierte Freiwillige SOS-Kinderdorf in vielen unterschiedlichen Bereichen. Diese helfenden Hände stellen pro Jahr fast 13.000 Stunden ihrer Zeit  für Kinder und Jugendliche in Not zur Verfügung. Dieses Engagement ist unbezahlbar für SOS-Kinderdorf.

In diesem so besonderen und auch schwierigen Jahr konnten viele ehrenamtliche Tätigkeiten nicht wie gewohnt stattfinden, umso dankbarer sind wir allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die mit uns gemeinsam kreative Ideen hatten, wie Hilfe für Kinder zum Beispiel auch digital möglich ist.

Hier ein paar Blitzlichter aus der Freiwilligenarbeit von SOS-Kinderdorf:

 

Hilfe beim Lernen auch im Lockdown

Karl Kissling gibt in Zeiten von Corona Nachhilfe von seinem Zuhause aus. 

Karl Kissling (59) aus Baden ist einer von zahlreichen Freiwilligen, die Kinder und Jugendliche beim Lernen unterstützen. Bereits im dritten Jahr lernt er mit einem jetzt 13 Jahre alten Burschen, der im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl aufwächst. Schon während des ersten Lockdowns im März waren die wöchentlichen Treffen zum Lernen nicht mehr möglich, so auch aktuell im zweiten Lockdown wieder. Da aber gerade währen der Zeit des Heimunterrichts die Unterstützung besonders wichtig ist, haben die beiden eine gute Alternative gefunden, um auch die Lernunterstützung aus der Ferne zu organisieren.

Über Whatsapp bekommt Karl Fotos der Arbeitsblätter geschickt. Dann telefonieren die beiden und lösen so gemeinsam die Aufgaben und üben in den unterschiedlichen Fächern. "Ich kann vor allem in Deutsch und Englisch beim Lernen helfen", sagt Kissling. "Früher habe ich immer den Jungen in meiner Familie Nachhilfe gegeben, jetzt bin ich froh, dass ich in meiner Freizeit einen jungen Burschen in seiner Schullaufbahn unterstützen kann."

Deutschunterricht mit Smileys

Daniela Wollmarker gibt nun Nachhilfe mit Smileys. 

Seit September hilft die 24-jährige Daniela Wollmarker einem 13-jährigen Syrer, der in der SOS-Kinderdorf Jugendwohngruppe in Neumarkt lebt,  wöchentlich beim Deutschlernen. "Schon nach sechs Stunden durften wir uns nicht mehr persönlich treffen und standen vor einem Problem", erinnert sich die Studentin. "Der Umstieg auf das Lernen via Video-Chat war ungewohnt und herausfordernd. Statt mit Händen und Füßen haben wir uns mit Smileys und Fotos verständigt, wenn das Vokabular noch nicht ausgereicht hat." Gelohnt habe sich der Einsatz aber allemal, denn inzwischen funktionieren die Unterhaltungen immer besser und der Spaß beim digitalen Lernen kommt auch nicht zu kurz.

Immer ein offenes Ohr

Nicht nur beim Lernen ist Unterstützung gefragt.

Jennifer Moser begleitet seit mittlerweile einem Jahr ein Mädchen aus dem SOS-Kinderdorf Altmünster. Sie unterstützt beim Lernen, hat aber auch für andere Themen immer ein offenes Ohr. Hin und wieder unternehmen die beiden etwas gemeinsam. "Jedes Treffen wird durch ihre unglaublich lustige Art, ihren Humor und ihren einzigartig tollen Charakter, zu einem großartigen Erlebnis und wir haben immer was zu lachen", erzählt Jennifer Moser. Auf die Idee, sich ehrenamtlich zu engagieren, kam sie durch ein Corporate Volunteering Projekt ihres Arbeitgebers. "Die vielen Möglichkeiten, die man den Kids im SOS-Kinderdorf bietet und mit wie viel Herz gearbeitet wird, beeindruckten mich so sehr, dass ich meine Bewerbung als Freiwillige noch in derselben Woche abschickte." Seither trifft die 25-Jährige das Mädchen einmal pro Woche im SOS-Kinderdorf und dazwischen oder in Lockdown-Zeiten tauschen sich die beiden über Whats App aus. "Die Zeit im SOS-Kinderdorf bereitet mir persönlich sehr viel Freude, da es sich mittlerweile so anfühlt als würde man einfach mit einer Freundin abhängen und dabei lernen. So würde ich sagen, wir haben beide was davon".

Ein Vorbild sein

Herr Daka (im hellblauen T-Shirt) ist Vorbild für Eltern von Kindern mit Behinderung.

Herr Dakas 14-jähriger Sohn Timothy lebt mit einer Behinderung. Da er keinen Rollstuhl hatte und ihn seine Eltern auch nicht gut tragen konnten, konnte er nicht in die Schule gehen. Durch die Unterstützung vom Ana-Atukuke Team, dass von SOS-Kinderdorf Österreich, der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der EU finanziert wird, bekam Timothy einen Rollstuhl und so endlich die Möglichkeit zur Schule zu gehen und mit seinen Freunden zu spielen. Für Timothys Vater war diese Lebensveränderung der Ausschlag, sich selbst im Projekt von SOS-Kinderdorf als Freiwilliger zu engagieren. "Viele Eltern erleben die Behinderungen und Einschränkungen ihrer Kinder als Bürde und Last", so Herr Daka. "Ich möchte das ändern und ihnen helfen. Ich möchte gerne ein Vorbild für andere Eltern von Kindern mit Behinderung sein." Besonders wichtig ist es ihm, Aufmerksamkeit auf die Rechte von Kindern zu lenken. Als Freiwilliger hilft der dem Team von Ana-Atukuke dabei Eltern von Kindern mit Behinderung zu finden und sie auf das Informations- und Unterstützungsangebot aufmerksam zu machen.

 

Am Tag des Ehrenamtes möchten wir allen engagierten Freiwilligen von Herzen Danke sagen.