SOS-Kinderdorf in Serbien

SOS- Kinderdorf ist seit den 70er Jahren in Serbien tätig. Damals gehörte das Land noch zum früheren Jugoslawien. Die Arbeit wurde nahe der Stadt Novi Sad im Norden des Landes begonnen und 2003 auf das Landeszentrum in der Nähe von Kraljevo ausgeweitet. Derzeit kommen jeden Tag schätzungsweise 3000 Flüchtlingen in Serbien an, die meisten sind auf dem Weg nach Ungarn. Das SOS-Nothilfeprogramm bietet dringende Hilfe für diejenigen, die - auf der Suche nach einem sicheren Gebiet - von ihren Heimatländern flüchten.

Brüder (Foto: K. Ilievska)

Im Sommer 2006 wurde Serbien zur unabhängigen Republik Serbien, nachdem Montenegro für eine Unabhängigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro gestimmt hatte, die im Jahr 2003 gegründet worden war.

Die Gesamtbevölkerung Serbiens beläuft sich auf ca. 7,3 Millionen (2019, Schätzung), ist aber zur Zeit einem demographischen Wandel unterworfen. Seit den 90er Jahren ist die Bevölkerungszahl zurückgegangen. Von 2002 bis 2011 ist die Zahl der Einwohner um ca. zwei Millionen gesunken. Darüber hinaus altert die Gesellschaft, und die Zahl der Geburten ist ebenfalls rückläufig.

Ca. die Hälfte der Bevölkerung lebt in den Stadtgebieten, die Hauptstadt Belgrad hat 1,5 Millionen Einwohner. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ziehen viele Menschen auf der Suche nach Arbeit in die Städte. Auf dem Land gibt es weniger Beschäftigungsmöglichkeiten, und die Infrastruktur ist veraltet.

Eine Wirtschaft, die stabilisiert werden muss

Durch politische Unruhen und Konflikte während der 90er Jahre wurden die Infrastruktur und die Wirtschaft des Landes zerstört. Nach dem Krieg musste die Wirtschaft wieder aufgebaut werden. Die traditionellen Handelspartner und Handelswege waren verloren, und das Land musste neue Handelsbeziehungen knüpfen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mittlerweile im Dienstleistungssektor beschäftigt, die andere Hälfte arbeitet zu gleichen Teilen in der Landwirtschaft und in der Industrie. Die hohe Arbeitslosigkeit stellt dennoch weiterhin ein großes Problem dar; 2012 lag die Quote bei ganzen 22,4 Prozent.

Serbien muss noch andere Herausforderungen meistern; dazu gehören die weit verbreitete Korruption und ein ineffizientes Rechtssystem. Knapp neun Prozent der Einwohner leben unterhalb der staatlich festgelegten Armutsgrenze, man kann jedoch davon ausgehen, dass ein wesentlich höherer Prozentsatz von Verarmung bedroht ist. Die Roma, die zum Großteil 1999 aus dem Kosovo nach Serbien gekommen waren, sind in besonderer Weise benachteiligt. Sie leiden unter wirtschaftlicher und sozialer Diskriminierung. 60 Prozent der Roma leben beispielsweise in überfüllten Elendsbehausungen, in denen es kein sauberes Wasser oder sanitäre Einrichtungen gibt.

Eine Mutter herzt ihr Mädchen (Foto: K. Ilievska).

Ca. ein Fünftel der Bevölkerung ist unter 24 Jahren. Die umfassenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen haben auch Auswirkungen auf das Leben der Kinder – über 100,000 leben in Armut.

Kinder sind aus unterschiedlichen Gründen vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht. Dazu zählen Arbeitslosigkeit, Armut, gesundheitliche Probleme oder das niedrige Bildungsniveau der Eltern. Kinder mit Behinderungen oder mit HIV sind ebenfalls gefährdet. Schätzungsweise fünftausend Kinder leben in Serbien ohne elterliche Fürsorge. Die meisten von ihnen haben zumindest noch einen lebenden Elternteil.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation hat Serbien das allgemeine Gesundheitssystem für Kinder verbessert und die Säuglings- und Kindersterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren gesenkt. Trotz dieser Tatsache laufen Kinder der Roma ein dreimal so hohes Risiko, das fünfte Lebensjahr nicht zu erreichen, wie andere Kinder.

Arbeitslosigkeit ist für viele in Serbien ein Problem, doch junge Menschen haben es bei der Jobsuche besonders schwer: 47 Prozent der jungen Arbeitssuchenden können keine Stelle finden.

Junge Menschen haben nicht viele Möglichkeiten, eine weiterführende Berufsausbildung zu absolvieren. Wenn sie außerdem aus sozial benachteiligten Schichten kommen und wenige Qualifikationen und Erfahrung mitbringen, sind ihre Aussichten noch geringer.

SOS-Kinderdorf in Serbien

Betreuung in Familien: Kinder, die nicht mehr bei ihren Familien leben können finden in den SOS-Kinderdorf-Familien ein liebevolles Zuhause. Sie wachsen gemeinsam mit ihren Geschwistern auf und werden von SOS-Kinderdorf-Eltern betreut. Soweit es möglich ist, versuchen wir die Kinder in ihre Herkunftsfamilien zurückzuführen.

Bildung: Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass alle Kinder in unserer Obhut den Kindergarten und die Schule besuchen.

Unterstützung für junge Menschen: Für Jugendliche ist es in Albanien schwer, selbständig zu werden. Wir bieten praktische und psychologische Unterstützung für junge Menschen während ihres Studiums, damit sie ihre Fertigkeiten verbessern können. Wir arbeiten mit örtlichen Firmen in der Region zusammen, um jungen Menschen Zugang zu Praktika, Stipendien und Berufsausbildung zu ermöglichen.

Anwaltschaft: SOS-Kinderdorf arbeitet mit dem Regierung und anderen Behörden, um die Sozialreform voranzutreiben, die die Rechte von Kindern verbessert.