SOS-Kinderdörfer in Portugal
Die Portugiesische Republik, die den westlichsten Punkt des Kontinents beherbergt, liegt hauptsächlich im Südwesten Europas, umfasst aber auch die autonomen Gebiete der Azoren und Madeira. Portugal hat über 10,2 Millionen Einwohner*innen, von denen fast 70% in städtischen Zentren und über 30% in ländlichen Gemeinden leben. In Lissabon, der Hauptstadt und bevölkerungsreichsten Stadt, leben mehr als 500.000 Menschen, im weiteren Umkreis über 3 Millionen.
Seit Anfang der 1960er Jahre unterstützt SOS-Kinderdorf in Portugal Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Kinderarmut
Fast 20% der Bevölkerung sind von Armut bedroht, und etwa 5% leben in einem Zustand starker Benachteiligung. Kinder sind unverhältnismäßig stark betroffen: 26% der unter 18-Jährigen leben in armen Haushalten und 12% sind von extremer Armut betroffen. Noch schlimmer ist die Situation in Inselgemeinden, wo das Armutsrisiko bei etwa 30% liegt. Kinder, die in Armut aufwachsen, leben in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft und sind von sozialer Isolation bedroht. Sie sind auch anfälliger für Entbehrungen, wenn ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können.
Wohnverhältnisse
Landesweit lebt 1 von 10 Menschen in einer überbelegten Wohnung, bei den von Armut bedrohten Menschen ist es sogar 1 von 5. Außerdem können sich mehr als 15% nicht leisten, ihre Wohnungen angemessen zu heizen, und bei armen Haushalten sind es sogar über 30%. Infolgedessen leben fast 40% der Kinder in armen Haushalten in unzureichenden Verhältnissen. Eine kalte und überbelegte Wohnung wirkt sich nicht nur auf die körperliche und geistige Gesundheit der Kinder aus, sondern sie haben möglicherweise auch keinen geeigneten Platz, um ihre Hausaufgaben zu machen.
Bildung
Mehr als 20% der Kinder und Jugendlichen erreichen in den Fächern Lesen und Mathematik nicht die Mindestanforderungen, und fast 40% haben in beiden Fächern Defizite, wobei Schüler*innen aus armen Verhältnissen am ehesten Schwierigkeiten in der Schule haben. Die Folgen eines schlechten Bildungshintergrunds können tiefgreifend sein und reichen von langsameren Lernfortschritten und einer eingeschränkten sozialen und emotionalen Entwicklung bis hin zu schlechteren Aussichten auf eine künftige Beschäftigung sowie einer größeren Wahrscheinlichkeit von sozialer Ausgrenzung und Armutsrisiko im Erwachsenenalter.
Gemeinsam können wir etwas für die Kinder in Portugal bewirken