Länderinformation über den Kosovo
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Geschichte/Politik
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Die Landschaft des Kosovo ist von einer Reihe von Bergketten geprägt, unter denen das ?ar-Planina-Gebirge im Nordwesten des Landes mit bis zu 2.640 m Höhe herausragt. Ein im Zentrum liegender Gebirgszug teilt das Gebiet in die Hochebene von Delkagjin im Westen und die Kosovarische Ebene im Osten. Die Gebirge sind von tiefen Gräben und Flussläufen unterbrochen, die Flüsse bilden Seen und Sümpfe. Wichtigste Wasserläufe des Kosovo sind der Beli Drim und die Sitnica, die in entgegengesetzte Richtungen fließen und fruchtbare Täler schaffen.
Klima
Der Kosovo verfügt über gemäßigtes kontinentales Klima mit ausgeprägten, jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen. Die Temperaturen können im Sommer bis auf 40°C steigen und im Winter auf unter -20°C fallen, starke Schneefälle sind dabei keine Seltenheit.
Fauna/Flora
Häufigste Baumarten sind Eiche, Ulme, Kiefer, Buche und Birke. In den Bergregionen finden Wildtierarten wie Adler, Wölfe, Hirsche und Wildschweine geeigneten Lebensraum. Während des Krieges wurde die Umwelt im Zuge der Vernichtung von Industrieanlagen durch Bomben mit großer Zerstörungskraft mitunter stark belastet, was schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt hatte. Die Europäische Union hat daher langfristige Programme zur Wiederherstellung günstiger Umweltbedingungen ins Leben gerufen.
Geschichte/Politik
Ursprünglich von Illyrern besiedelt, kam das Gebiet des heutigen Kosovo im Jahre 168 v. Chr. unter römische Herrschaft. Nach dem Fall Roms siedelten sich Vandalen und Slawen in der Region an und gründeten Grafschaften und Fürstentümer. Ende des 12. Jahrhunderts fiel der Kosovo unter ungarische Rechtshoheit, gegen Mitte des 15. Jahrhunderts begannen die Türken mit der Eroberung des heutigen Serbien und Bosnien, die im Jahr 1459 für die folgenden vier Jahrhunderte zu Provinzen des Osmanischen Reiches wurden.
Im 19. Jahrhundert brachen zahlreiche Konflikte auf der Balkanhalbinsel aus, die schließlich 1912 zu den Balkankriegen führten. Am Ende der Kriege wurde der Kosovo Bestandteil Albaniens, nach dem 1. Weltkrieg wurde die Region jedoch Serbien und Montenegro zugesprochen, und gehörte fortan zum Königreich Serbien, Kroatien und Slowenien. In der Zwischenkriegszeit brachen nationalistisch geprägte Konflikte zwischen Kroaten und Serben aus, die brutal niedergeschlagen wurden.
Im 2. Weltkrieg schloss Italien den Kosovo und Albanien zusammen, was von beiden Seiten begrüßt wurde, doch nach Kriegsende holte Josip Broz Tito den Kosovo zurück und machte ihn zu einer Verwaltungseinheit Serbiens, einer der Teilrepubliken der Bundesrepublik Jugoslawien. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg das Nationalbewusstsein der Kosovo-Albaner und 1966 brachen Proteste gegen die serbische Vorherrschaft aus. Dem Kosovo wurde daraufhin 1968 der Status einer Autonomen Provinz zuerkannt und 1974 Vorrechte gewährt, die jenen einer Teilrepublik ähnelten.
1987 wurde Slobodan Milosevic zum Präsidenten Serbiens ernannt und 1989 änderte das Parlament die Verfassung, wodurch die direkte Kontrolle über den Kosovo wieder hergestellt wurde. 1990 bildete sich unter dem Schriftsteller Ibrahim Rugova eine Bewegung des friedlichen Widerstandes, 1997 jedoch entwickelte sich die Kosovarische Befreiungsarmee UÇK, die einen Guerilla-Kampf gegen die serbische Regierung begann. Trotz internationaler Bemühungen zur Lösung des Konfliktes zwischen beiden Parteien, kam es 1999 zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit einer großen Anzahl ziviler Opfer.
Das Eingreifen der NATO konnte die Durchführung "ethnischer Säuberungen" unter der albanischen Bevölkerung des Kosovo durch Serbien nicht verhindern, eine Flüchtlingswelle war die Folge. Im Mai 1999 schlug die internationale Staatengemeinschaft Serbien einen Friedensplan vor, der von Milosevic angenommen wurde und im Juni 1999 kam der Kosovo unter UNO-Verwaltung. Ende Mai 1999 wurde Milosevic wegen Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt und im Februar 2001 verhaftet. Im November 2001 fanden die ersten Parlamentswahlen statt, bei denen die UÇK den Sieg davon trug, im März 2002 wurde Ibrahim Rugova zum Präsidenten des Landes gewählt.
Wirtschaft
Zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren des Kosovo zählen Ackerbau, Viehzucht, Forstwirtschaft und Bergbau. Pristina, das wirtschaftliche Zentrum des Kosovo, war besonders von den Zerstörungen während der Kosovo-Krise 1999 betroffen. Die staatliche Industrieanlagen stehen nahezu still, die Arbeitslosigkeit ist hoch und in der Infrastruktur der Provinz sind umfassende Erneuerungen notwendig geworden.
Kultur
Der Kosovo wird von Serben als das Herz ihrer Nation angesehen und ist reich an kulturellen Monumenten, wie beispielsweise Kirchen, die im Mittelalter von hohen kirchlichen und weltlichen Würdenträgern, Klosterangehörigen und Mönchen errichtet wurden. Die Gründung der unabhängigen serbischen Erzdiözese mit Sitz im Kloster von Zica im Jahre 1219 führte zu wichtigen Impulsen im geistigen und künstlerischen Leben der Region.