SOS-Kinderdorf Viet Tri

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Vietnam).

Viet Tri liegt in der Provinz Phu Tho, etwa 80 km nordwestlich von Hanoi, und beherbergt schätzungsweise 410.000 Menschen. Die Stadt Viet Tri selbst ist ein Industriezentrum, in dem viele auch im Dienstleistungssektor arbeiten. Trotz verschiedener staatlicher Initiativen leben viele Familien in der nördlichen Provinz Phu Tho weiterhin in Armut. Ethnische Minderheiten und Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, sind besonders betroffen. Sie haben oft Mühe, ihre Grundbedürfnisse in Bezug auf Lebensmittel zu befriedigen.

Seit 1999 unterstützt SOS-Kinderdorf in Viet Tri Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

72,4%
der Kinder erfahren zu Hause harte Disziplin

Körperliche Bestrafung

Viele Kinder in Vietnam werden von ihren Bezugspersonen streng diszipliniert, was psychische Aggression und körperliche Bestrafung beinhalten kann. In einer UNICEF-Umfrage aus dem Jahr 2021 wurde festgestellt, dass mehr als sieben von zehn Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren im vorangegangenen Monat mindestens eine Form der Bestrafung erlitten haben. Das kann besonders in jungen Jahren schädlich sein, da ein erhöhtes Risiko für körperliche Verletzungen besteht, und die Kinder die Gründe für die Misshandlung nicht verstehen oder Bewältigungsstrategien entwickeln können. Die Folgen gewalttätiger Disziplinierung reichen von unmittelbaren Auswirkungen bis hin zu langfristigen Schäden, die sie während ihrer gesamten Kindheit und bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigen.

1/3
der Sexarbeiterinnen in Kambodscha Vietnamesinnen

Menschenhandel

Menschenhandel ist in ganz Vietnam ein Problem, und die nördliche Provinz Phu Tho, in der Viet Tri liegt, bildet dabei keine Ausnahme. Die Menschen werden sowohl innerhalb Vietnams in andere Städte als auch über die Grenzen nach China und in andere Länder verschleppt. Frauen und Mädchen sind besonders anfällig für kommerzielle sexuelle Ausbeutung. Oft werden ihnen lukrative Jobs versprochen, zum Beispiel in einer Fabrik in einer Stadt, aber sie werden schließlich gezwungen, im Sexgewerbe zu arbeiten. Man schätzt, dass ein Drittel der Sexarbeiterinnen im benachbarten Kambodscha Vietnamesinnen sind. Wenn Eltern auswandern oder Opfer von Menschenhandel werden, bleiben ihre Kinder oft in der Obhut von Verwandten.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Viet Tri

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
1.750
Kinder und Jugendliche
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
130
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
90
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Zu Hause lernen. Wir betreiben Kindergärten und Schulen für Kinder, und wenn sie älter werden, können junge Menschen an Weiterbildungen teilnehmen, die sie auf ihre Unabhängigkeit vorbereiten (Foto: SOS-Kinderdorf in Vietnam).

Was Ihre Unterstützung in Viet Tri bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.