SOS-Kinderdörfer in Vietnam
Die Sozialistische Republik Vietnam grenzt im Norden an China, im Osten und Süden an den Golf von Tonkin und das Südchinesische Meer und im Westen an Laos und Kambodscha. Vietnam hat über 97 Millionen Einwohner*innen. Etwa 85% der Bevölkerung gehören ethnisch zu den Kinh, die restlichen 15% setzen sich aus 53 anderen anerkannten ethnischen Gruppen zusammen. Vietnam erholt sich gerade von den Jahrzehnten des Krieges. Viele Menschen haben ihr Leben verloren, die Umwelt wurde geschädigt und die auf der Landwirtschaft basierende Wirtschaft wurde ernsthaft beeinträchtigt.
Seit 1967 unterstützt SOS-Kinderdorf in Vietnam Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Weit verbreitete Armut
Trotz Verbesserung der Bedingungen in den letzten Jahrzehnten bleibt die Armut in Vietnam bestehen. Schätzungsweise 6,7% der Bevölkerung lebt unterhalb der national festgelegten Armutsgrenze. Die Verteilung des Wohlstands zwischen städtischen und ländlichen Gebieten und zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen wird immer ungleicher. Ethnische Minderheiten, insbesondere in ländlichen Bergregionen, leben bis zu viermal häufiger in Armut als die Mehrheit in den städtischen Zentren.
Vom Land in die Stadt
Die vietnamesische Wirtschaft wurde in den letzte Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden in der Region. Staatliche Unternehmen machen etwa 40% des BIP aus, aber die Landwirtschaft ist immer noch der wichtigste Sektor, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt ist. Etwa 37% der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten. Dieser Anteil nimmt rasch zu, da sich hier die meisten Arbeitsplätze befinden. Die Land-Stadt-Migration kann sich nachteilig auf die Entwicklung des ländlichen Raums auswirken und verstärkt tendenziell die sozioökonomischen Ungleichheiten.
Ohne Eltern
Kinder aus ethnischen Minderheiten und Kinder, die in ländlichen Gebieten oder in den nördlichen Bergregionen leben, sind eher von Armut betroffen und gehen seltener zur Schule. Zu den Kindern, die Gefahr laufen, die elterliche Fürsorge zu verlieren, gehören jene, deren Eltern auf der Suche nach Arbeit ausgewandert sind. Sie bleiben oft bei den Großeltern oder anderen Familienmitgliedern. In Vietnam gibt es rund 170.000 Kinder ohne elterliche Betreuung.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Vietnam verändern