SOS-Kinderdorf Hatyai

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Thailand).

Hatyai ist eine Stadt im äußersten Süden Thailands. Rund 150.000 Menschen leben in dieser Stadt, die für ihre Buddha-Statuen, Einkaufsmöglichkeiten, Märkte und Parks bekannt ist. In dem Gebiet leben Chines*innen, Thai*s und Malai*innen, was es zu einer ethnisch vielfältigen Region macht - aber auch zu Konflikten führt. Seit mehreren Jahrzehnten gibt es in den südlichen Provinzen einen separatistischen Aufstand, der Tausende von Menschenleben und viele weitere Verletzte gefordert hat. Kinder sind von den Folgen dieses Konflikts und der vorherrschenden Tradition der Kinderheirat besonders betroffen.

Seit 1988 unterstützt SOS-Kinderdorf in Hatyai Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

18%
der Mädchen wurden als Kinder verheiratet

Mädchen sind Opfer von Kinderheirat

In Thailand gibt es eine hohe Zahl von Kinderheiraten. Tatsächlich wurden 23 % der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren zum ersten Mal vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Kinderheirat ist ein Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Der emotionale und körperliche Schaden, den ein Kind durch eine Zwangsheirat erleidet, ist tiefgreifend. Speziell in Songhkla, wo Hatyai liegt, wurden 18 % der Frauen als Kinder verheiratet. Kinderheiraten sind aufgrund der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und der Überzeugung, dass Mädchen Jungen unterlegen sind, weit verbreitet. Das nationale Ziel, die Kinderheirat bis 2030 abzuschaffen, erfordert einen starken Impuls seitens der Regierung.

6.000
Menschen haben durch den Konflikt ihr Leben verloren

Gewalt in den südlichen Provinzen

Südthailand, wo sich Hatyai befindet, wird seit Anfang des Jahrtausends von Gewalt geplagt. Bei dem Konflikt handelt es sich um einen ethnisch und religiös motivierten separatistischen Aufstand zwischen Malai*innen und Thai*s, an dem Drogenkartelle und Ölschmuggelnetze beteiligt sind. Er hat seinen Ursprung in den komplexen historischen Beziehungen zwischen einer buddhistischen Nation und ihren überwiegend muslimischen Südprovinzen. Seit Beginn des Konflikts sind rund 6.000 Menschen gestorben und 11.000 weitere verletzt worden, wobei 90 % der Opfer Zivilist*innen waren. Es hat viele Versuche der Versöhnung gegeben, die jedoch bisher gescheitert sind. Der Konflikt, der zu den heftigsten in Südasien gehört, ist besonders verheerend für Kinder.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Hatyai

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
2.120
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
80
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
90
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
50
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Die Kinder in unserer Obhut haben Spaß bei der gemeinsamen Gartenarbeit. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Thailand).

Was Ihre Unterstützung in Hatyai bewirkt

Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.