Länderinformation über Sri Lanka
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Der größte Teil der Insel wird von Ebenen oder Hügeln eingenommen, im Zentrum des Landes befindet sich eine Bergregion mit der höchsten Erhebung des Landes, dem Pidurutalagal mit 2.527 m. Die gesamte nördliche Hälfte des Landes besteht aus einer ausgedehnten Ebene, die sich vom Rande des Hügellandes bis zur Jaffna-Halbinsel erstreckt. Der längste Fluss Sri Lankas ist der Mahaweli Ganga, der in den Indischen Ozean mündet.
Klima
Das Klima Sri Lankas ist typisches Tropenklima, in den Bergregionen herrschen jedoch kühle Wetterbedingungen vor. Die Regenzeiten sind regional sehr unterschiedlich, und während die Ebenen des Südostens das ganze Jahr über Niederschläge verzeichnen, erstrecken sich die Monsunregen im Süden von Mai bis November und im Norden von November bis Januar.
Fauna/Flora
In den dichten tropischen Regenwäldern des Südwestens findet man Ebenholz, Teakholz, Seidenholz und außergewöhnliche Orchideen. In den kühlen, feuchten Hochlandgebieten herrschen widerstandsfähige Gräser und Rhododendren vor, während Büsche und Gräser charakteristisch für die trockenen Regionen des Nordens sind. An der Küste dominieren Mangrovenwälder und Sümpfe.
Die Tierwelt Sri Lankas ist vielfältig und umfasst den weit verbreiteten Elefanten, Leoparden, Hirsche, Affen, Lippenbären, Wildschweine, Kobras, Krokodile, Dugongs und Schildkröten. Die Insel ist auch ein wichtiger Lebensraum für Zugvögel wie Flamingos.
Politik/Geschichte
Sri Lanka war ursprünglich von den Wedda besiedelt, im 5. Jahrhundert vor Christus wanderten jedoch nach und nach indo-arische Stämme aus Indien ein, die heute die zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe des Landes, die Singhalesen, bilden. Zwischen dem 3. Jahrhundert vor Christus und dem Jahr 1200 nach Christus wanderten Tamilen aus Indien ein, heute die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe.
Bis zur Kolonisierung Ceylons kämpften Singhalesen und Tamilen um die Vormachtstellung im Land, wobei die Tamilen schließlich den nördlichen Teil der Insel und die Singhalesen den südlichen Teil der Insel für sich beanspruchten. Zwischen 1505 und 1658 wurde das Land von den Portugiesen beherrscht, danach übernahm die Holländische Ostindiengesellschaft die Kontrolle.
1796 besetzten die Briten die Insel, die 1802 zur britischen Kronkolonie wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts brachen mehrere nationalistische Aufstände aus (1817, 1843 und 1848), jedoch gelang es erst 1931, dem Mutterland Halbautonomie in nationalen Angelegenheiten abzuringen. Die Nationalisten gaben sich damit nicht zufrieden und übten weiterhin Druck aus. Kurze Zeit setzten sich Tamilen und Singhalesen gemeinsam für die Unabhängigkeit des Landes ein, und schließlich errang das Land am 4. Februar 1948 als Mitglied des Commonwealth of Nations seine Unabhängigkeit.
1956 wurde Salomon Bandaranaike zum Premierminister gewählt; er fiel 1959 einem Attentat zum Opfer. Ein Jahr später errang seine Witwe Sirimavo Bandaranaike den Wahlsieg und wurde zur ersten weiblichen Regierungschefin. Ihre Amtszeit war von Konflikten mit Guerrilla-Bewegungen geprägt, 1972 veranlasste sie die Änderung des Namens des Landes in Sri Lanka, womit sie die letzten Bande mit der britischen Krone durchschnitt.
Die folgenden Jahre waren von Konflikten zwischen Singhalesen und Tamilen geprägt. Der Konflikt eskalierte 1983 zum Bürgerkrieg. Im Jahr 2000, nach der Eroberung einiger Militärbasen auf der Halbinsel Jaffna, schlugen die Tamilen, deren Ziel - die Errichtung einer eigenen Nation - nun zum Greifen nahe war, einen Waffenstillstand unter der Bedingung des Rückzugs der Regierungstruppen vor.
Die 1994 gewählte Regierungschefin Chandrika Kumaratunga lehnte das Angebot ab und zog bei den Wahlen vom August 2000 den Vorschlag, eine neue Verfassung mit mehr Autonomie für die Tamilen verabschieden zu lassen und damit den Bürgerkrieg zu beenden, zurück. Seit 10. August 2000 übt Ratnasiri Wickramanayake das Amt des Regierungschefs aus. 2002 konnte dank der Intervention Norwegens der Bürgerkrieg beendet werden. Verhandlungen über die Frage der tamilischen Minderheit folgten. Im Dezember 2004 zerstörte ein Tsunami die gesamte östliche Küste der Insel. Rund 30.000 Tote und mehr als 5500 Vermisste waren die Folge.
Wirtschaft
Sri Lankas Wirtschaft stützt sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft. Reis, Obst und Gemüse werden für den eigenen Markt angebaut. Der Industriesektor deckt vor allem den Bereich der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wie Tee, Kautschuk und Kokosnüsse ab. Auch die Raffinierung von Erdöl sowie die Gewinnung von Edelsteinen, mineralischen Sanden und Graphit spielen eine wichtige Rolle.
Mitte der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden Textilien und Stoffe zum wichtigsten Exportartikel des Landes. Rund 45% der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten im Dienstleistungssektor, 17% in der Industrie und weitere 38% in der Landwirtschaft. Die Inflationsrate lag 2003 bei 9%, die Arbeitslosigkeit bei 7,5%.
Kultur
Die klassische Architektur, Bildhauerei und Malerei Sri Lankas wurde vor allem vom Buddhismus beeinflusst. Im gesamten Land findet man Stupas (buddhistische Sakralbauten) und einige große Buddha-Skulpturen, wobei jene von Aukana und Buduruvagala hervorstechen. Die Städte Anuradhapura und Polonnaruwa nennen das wohl beeindruckendste archäologische Erbe ihr Eigen. Das traditionelle Theater vereint Tanz, Maskentheater, Trommelmusik und exorzistische Rituale.