SOS-Kinderdorf Pokhara

Pokhara ist der Ausgangspunkt für viele Ausflüge in die umliegenden Berge und lockt jedes Jahr tausende von Touristen in die Stadt. Das Leben der Bewohner ist jedoch von großer sozialer Ungleichheit geprägt. Zahlreiche Kinder sind von Geburt an benachteiligt.

Tibetische Kinder leiden unter sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung

Spielende Kinder im Garten des SOS-Kinderdorfs (Foto: SOS-Archiv)
Spielende Kinder im Garten des SOS-Kinderdorfs (Foto: SOS-Archiv)

Das SOS-Kinderdorf Pokhara liegt im Zentrum von Nepal und betreut hauptsächlich tibetische Kinder. Ein zweites Dorf für nepalesische Kinder, das SOS-Kinderdorf Gandaki, wurde ganz in der Nähe errichtet. Pokhara ist mit mehr als 250 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes und liegt auf einer Höhe von bis zu 1700 m in den Ausläufern des Annapurna-Massivs. Die Stadt ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus der ganzen Welt. Pokhara hat eine sehr gemischte Bevölkerung. In den vier tibetischen Siedlungen leben bis zu 4000 Tibeter, einige bereits seit mehreren Jahrzehnten. Obwohl Pokhara nicht vom Erdbeben im Jahr 2015 betroffen wurde, ist die Zahl der Touristen in der Stadt gesunken, und dies hat zu einer Erschwernis des Lebens für jene Leute geführt, die von Tourismus leben.

In Nepal leben insgesamt rund 20 000 tibetische Menschen. Jedes Jahr kommen Schätzungen zufolge weitere 3000 Tibeter über die Grenze. Für die Alten, die Schwachen und die Kinder sind der lange Weg nach Nepal und das Leben hier unvorstellbar hart. Tibetische Kinder bekommen keine nepalesische Staatsangehörigkeit, selbst wenn sie im Land geboren sind. Die tibetischen Siedler in Nepal dürfen kein Land, kein Haus, kein Auto und keinerlei Eigentum besitzen und kein eigenes Geschäft betreiben.

Tausende Kinder haben keine faire Chance auf eine bessere Zukunft

In Nepal leben tausende arme Familien am Rande der Gesellschaft. Ihre Kinder sind von Geburt an benachteiligt und haben nicht die gleichen Entwicklungschancen wie Kinder aus wohlhabenden Familien. Wenn Eltern ihre Kinder nicht einmal mit ausreichend Nahrung versorgen und ihnen keine feste Bleibe bieten können, bleiben ihre emotionalen, psychologischen und bildungsbezogenen Bedürfnisse häufig auf der Strecke.

Das SOS-Sozialzentrum in Pokhara unterstützt gefährdete Familien in den angrenzenden Gemeinden und leitet ein Familienstärkungsprogramm für benachteiligte tibetische Familien. Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen zählt zu unseren wichtigsten Aufgaben. Viele Eltern schicken ihre Kinder nicht zur Schule, da sie sich das Schulgeld, die Schuluniformen und Bücher nicht leisten können. Durch die Vergabe eines „Hermann-Gmeiner-Stipendiums“, mit dem alle Kosten des Schulbesuchs abgedeckt werden, ermöglich wir Kindern den Schulbesuch und sichern damit die Grundlage für ihre höhere und berufliche Bildung. Dadurch steigen ihre Chancen auf ein besseres Leben als Erwachsene.

Unsere Arbeit in Pokhara

Eine SOS-Familie auf dem Weg zur Schule (Foto: SOS-Archiv)
Eine SOS-Familie auf dem Weg zur Schule (Foto: SOS-Archiv)

Angesichts der Vielzahl der Kinder ohne elterliche Fürsorge begannen wir unsere Tätigkeit in Pokhara im Jahr 1975 mit dem Bau eines Heims für tibetische Kinder.

Betreuung in Familien: Im nahegelegenen Chhorepatan wurde 1978 ein SOS-Kinderdorf eröffnet, um den Kindern eine dauerhafte Bleibe bieten zu können. Tibetische Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder von ihren Familien getrennt worden sind, finden heute in 15 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.
In unmittelbarer Nähe zum Kinderdorf befindet sich das tibetische Flüchtlingslager Tashi-ling. Wir organisieren zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen und Feste, um die sozialen und kulturellen tibetischen Traditionen am Leben zu erhalten.

Bildung: Die Kinder aus den SOS-Familien besuchen zusammen mit tibetischen und nepalesischen Kindern den SOS-Kindergarten und unsere Grund- und Sekundarschulen, in denen  SchülerInnen eine solide Grundbildung erhalten. Das SOS-Berufsbildungszentrum in Pokhara bietet Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen. Es gibt auch einige getrennte Schlafräume für junge Frauen und Männer.

Unterstützung für junge Menschen: Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms wechseln und werden von qualifizierten Jugendpädagogen beim Übergang ins Erwachsenenleben unterstützt.

Nothilfe-Programme: Nach dem starken Erdbeben, das enorme Schäden und Leid verursacht hatte, boten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SOS-Kinderdorf Pokhara Nothilfe in Form von Nahrung,  Erster Hilfe, Wasser und Unterkunft für die betroffenen Familien vor Ort. Wir haben auch Nothilfe-Kitas eingerichtet – hier bekommen Kinder Mahlzeiten und werden tagesüber betreut.

 



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