SOS-Kinderdörfer in Kirgisistan
Die Kirgisische Republik, ein Binnenstaat in Zentralasien, beherbergt 6,5 Millionen Einwohner*innen, darunter schätzungsweise 300.000 Binnenvertriebene und 90.000 Flüchtlinge. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den ländlichen Gebieten im Norden und Westen des Landes, etwas mehr als ein Drittel lebt in städtischen Gebieten. Kirgisistan ist eines der ärmsten Länder der Region, in dem etwa ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt, wobei etwa 1% in extremer Armut lebt. Die Landwirtschaft, in der fast die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt ist, spielt eine wichtige Rolle.
Seit 1999 unterstützt SOS-Kinderdorf in Kirgisistan Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Kinderarmut
Rund 32% der Kinder in Kirgisistan leben in monetärer Armut, bei Kindern unter 6 Jahren sind es sogar 43%. Bezieht man andere Formen der Benachteiligung wie Bildung, Wohnen und Gesundheit mit ein, so sind mehr als 50% der Kinder benachteiligt, bei Kindern unter 2 Jahren sind es sogar über 85%. Kinder sind nicht nur unverhältnismäßig stark von Armut betroffen, sondern auch anfälliger für deren Auswirkungen. Kinder, die in Armut leben, sind mit langfristigen Folgen für ihr Leben konfrontiert.
Mangel an Bildung
Fast 40% der Kinder haben keinen Zugang zu einer ihrem Alter entsprechenden Bildung. Infolgedessen besuchen ebenso viele keine Vorschule oder Schule. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien eine Schule besuchen, geringer. Fast 40% der Kinder im schulpflichtigen Alter tragen durch Kinderarbeit zum Familieneinkommen bei. Verpasste Bildung und Kinderarbeit rauben Kindern ihre Kindheit und berauben sie ihrer Rechte.
Lebensbedingungen
Kinder aus einkommensschwachen Familien leben in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft, sind von Armut betroffen oder bedroht und können ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen. In Kirgisistan leben fast 85% der Kinder in überfüllten Wohnungen und/oder haben keinen Zugang zu einer Warmwasserversorgung. Darüber hinaus haben 34% keinen Zugang zu Trinkwasser. Kinder, die in Armut geboren werden, haben ein höheres Risiko für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, darunter schlechte Ernährung, chronische Krankheiten und psychische Probleme.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Kirgisistan verändern