Länderinformation über Japan
Landschaft
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Politik/Geschichte
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Landschaft
Japan besteht aus 3.400 Inseln, die vier größten Inseln sind Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Die japanischen Inseln sind sehr gebirgig, nur 25% der Landesfläche sind Ebenen und Becken. Das Landesinnere Japans ist von drei zusammenlaufenden Gebirgsketten geprägt, welche die sogenannten Japanischen Alpen bilden.
Die höchste Erhebung des Landes ist der inaktive Vulkan Fujisan oder Fujiyama mit 3.776 Metern. In Japan gibt es 265 Vulkane, rund 20 davon sind immer noch aktiv. Aufgrund der Lage des Landes in einer geologisch aktiven Region kommt es pro Jahr zu rund 1.000 meist schwachen Erdbeben.
Klima
Zwei Meeresströmungen beeinflussen das Klima Japans: Der warme Kuro-Schio begünstigt milde Winter im Süden und Osten des Landes, der kalte Oya-Schio führt zu strengeren Wintern auf Hokkaido und Honshu. Im Süden des Landes treten im Sommer Monsun und Wirbelstürme auf. Einflüsse vom asiatischen Festland wirken sich auf Temperaturen und Niederschläge in Japan aus. So sind im Norden die Sommer kurz, die Winter lang und schneereich. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt zwischen 5°C und 16°C.
Fauna/Flora
In den unwegsamen Gebirgen Japans, besonders in den alpinen Regionen Zentralhonshus und den Naturparks Hokkaidos, konnten große Gebiete unberührter Natur bewahrt werden. Größtes Fleisch fressendes Säugetier Japans ist der Bär. Zu den nur in Japan heimischen Tierarten zählen Japanmakaken (eine Affenart) und Riesensalamander. Die auf der Insel Iriomote im Okinawa-Archipel vorkommende Iriomotekatze, ein Abkömmling des Leoparden, wird oft als "lebendes Fossil" bezeichnet, da nur mehr rund hundert Exemplare am Leben sind.
Politik/Geschichte
Die ersten Bewohner des heutigen Japan besiedelten das Gebiet im Paläolithikum, vor etwa 30.000 Jahren. Bis zum Beginn unserer Zeitrechnung hatten sich zahlreiche Staaten mit sehr komplexer Struktur herausgebildet.
Japan wurde zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert unter einem Kaiserhaus vereint, das seinen Machtbereich ausdehnte und politische und kulturelle Einflüsse aus China nach Japan brachte, so auch den Buddhismus. Im Laufe der Jahrhunderte gewann das Adelsgeschlecht der Fujiwara am Hof an Einfluss und bewahrte seine Vormachtstellung bis zum 12. Jahrhundert. Nach seinem Niedergang wurde der Landbesitz auf einige wenige Adelsfamilien verteilt, und ein Feudalsystem entwickelte sich. Die folgenden Jahrhunderte waren von ständigen Verschwörungen gegen die herrschenden Kaiser und ihre Nachfolger, zwei gescheiterten Invasionsversuchen der Mongolen und einem 1333 ausgebrochenen Bürgerkrieg gekennzeichnet, der zur Bildung zweier nebeneinander bestehender Kaiserhöfe führte.
Der Krieg dauerte etwas länger als ein Jahrhundert, bis es schließlich Toyotomi Hideyoshi gelang, das Land wieder zu vereinen. Die ersten Europäer gelangten Mitte des 16. Jahrhunderts nach Japan, und es kam zu regem Handel und der Einführung des Christentums.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Christentum jedoch in einigen Städten gänzlich verboten und seine Anhänger verfolgt. Die folgenden Jahrzehnte brachten Einschränkungen und schließlich ein Verbot des Außenhandels, was zu einer völligen Isolation des Landes während der nächsten beiden Jahrhunderte führte.
Mitte des 19. Jahrhunderts gab die japanische Regierung unter Druck der Amerikaner mehrere Häfen für den Handel frei und akzeptierte die Präsenz eines amerikanischen Konsuls, dem auch Vertreter anderer westlicher Länder folgten. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde Japan in kriegerische Auseinandersetzungen mit China und Russland verstrickt und gewann Gebiete auf dem asiatischen Festland.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte Japan an der Seite der Briten. Die Suche nach neuen Siedlungsgebieten und neuen Standorten für die wachsende Industrie führte zum Einmarsch in die Mandschurei im Jahre 1931 und zur Gründung von Mandschukuo.
1933 wurde mit China Frieden geschlossen, ein bewaffneter Zwischenfall diente aber als Vorwand zur neuerlichen Besetzung chinesischer Gebiete nur vier Jahre später. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Japan an der Seite Deutschlands und Italiens und eroberte Gebiete auf dem Festland. Nach dem Abwurf der ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki durch die Amerikaner ergab sich Japan und musste die eroberten Gebiete wieder abgeben. Der Wiederaufbau verlief überraschend gut, und Japan wurde zur Industriemacht.
1989 verstarb Kaiser Hirohito, sein Sohn Akihito folgte ihm nach und leitete eine neue Epoche der japanischen Geschichte ein, die "Heisei" oder der "Vollendete Friede" genannt wird. Im März 2005 beschuldigte China Japan, in seinen Schulbüchern die Grausamkeiten der japanischen Besatzer zu verharmlosen. Die japanische Regierung entschuldigte sich daraufhin bei China für die von Japanern begangenen Gräueltaten.
Wirtschaft
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die japanische Wirtschaft in den Händen einiger weniger wohlhabender Familien. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten die Alliierten diesem System ein Ende, wodurch ein starkes Wirtschaftwachstum, insbesondere in den fünfziger und sechziger Jahren, begünstigt wurde. Seither hat sich der Industriesektor beträchtlich entwickelt, vor allem im Elektronikbereich, den Japan fast unangefochten anführt.
60% der Nahrungsmittel werden importiert, denn obwohl der Landwirtschaftssektor staatlich geschützt ist, zählt Japan zu den bedeutendsten Importeuren landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die Arbeitslosenrate belief sich im Jahre 2003 auf 5,3%, die Inflationsrate lag bei -0,2%.
Kultur
Bis zum 19. Jahrhundert, als der kulturelle Austausch mit Europa und den USA begann, stand die japanische Kunst unter starkem chinesischem und koreanischem Einfluss. Trotzdem entwickelten Poesie, Theater und Literatur schon sehr früh typisch japanische Merkmale.
Bereits im 5. Jahrhundert entstand die erste Anthologie traditioneller Texte, die ersten bedeutenden Werke klassischer Literatur wurden im 10. Jahrhundert verfasst. Zu den Schriftstellen dieser Epoche zählt auch Murasaki Shikibu, die eines der wichtigsten literarischen Werke Japans, "Die Abenteuer des Prinzen Genji", schuf.