SOS-Kinderdorf Semarang

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Indonesien).

Semarang ist eine Hafenstadt und die Hauptstadt der Provinz Zentraljava in Indonesien. Rund 1,6 Millionen Menschen leben in dieser Stadt, die zum saubersten Reiseziel Südostasiens gekürt wurde. Sie wächst dank der Wirtschaft, doch das hat seinen Preis: Die Infrastruktur kann mit dem Bevölkerungswachstum nicht mithalten, und die Menschen leben in Slums. Dort sind sie den immer wiederkehrenden Überschwemmungen in der Region ausgesetzt. Kinder sind durch diese harten Lebensbedingungen noch mehr gefährdet und gleichzeitig Opfer der in Indonesien immer noch weit verbreiteten Kinderheirat.

Seit 1984 unterstützt SOS-Kinderdorf in Semarang Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

15%
der Mädchen wurden als Kinder verheiratet

Kinder werden in die Ehe gezwungen

In Indonesien werden Mädchen immer noch Opfer von Kinderehen. Tatsächlich gibt es in Indonesien 1,2 Millionen Fälle von Kinderheirat. Eine von neun Frauen zwischen 20 und 24 Jahren wurde vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, in der Provinz Zentraljava, in der Semarang liegt, sind es zwischen 10 und 15 Prozent. Die Kinderehe ist ein Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, und die seelischen Schäden, die ein Kind durch eine erzwungene Verbindung erleidet, sind tiefgreifend. Das nationale Ziel, die Kinderheirat bis 2030 zu beenden, erfordert einen starken Impuls seitens der Regierung.

1%
von Semarang gilt als Slumgebiet

Leben in informellen Siedlungen

Semarang verfügt nicht über die nötige Infrastruktur, um mit der raschen wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung Schritt zu halten. Die Menschen ziehen auf der Suche nach einem besseren Leben und Arbeitsmöglichkeiten in die Stadt, landen aber in einem der Slums dort. Etwa 1 % der Stadt gilt als Slumgebiet, in dem es an bezahlbarem Wohnraum, angemessenen sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser mangelt. Das Leben hier ist riskant, denn Semarang liegt zwischen dem Meer und den Bergen und ist sehr anfällig für Überschwemmungen. Das wiederum führt zu einer hohen Prävalenz von Epidemien wie Dengue-Fieber oder Durchfallerkrankungen. Kinder haben aufgrund der Armut keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Semarang

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
540
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
30
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
70
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
20
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Gemeinsam spielende Kinder. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Indonesien).

Was Ihre Unterstützung in Semarang bewirkt

Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.