SOS-Kinderdorf Lembang

SOS-Kinderdorf ist seit 1972 in West-Java tätig. Lembang war das erste Kinderdorf, das in Indonesien zur Unterstützung notleidender Kinder errichtet worden war. Seither wurden die Angebote unserer Organisation weiter ausgebaut. Heute leisten wir in Indonesien einen wichtigen Beitrag zur Anwaltschaft für die Rechte der Kinder.

Zunehmende Ungleichheit


Bereit, zur Schule zu gehen (Foto: SOS-Archiv).
Lembang liegt in West-Java etwa zehn km von der Provinzhauptstadt Bandung entfernt und hat circa 220 000 Einwohner. Das nahegelegene Bandung zählt mit seinen geschätzten drei Millionen Einwohnern zu den größten Städten Indonesiens.

Aufgrund seiner Naturschönheiten und des gemäßigten Klimas ist die Region ein beliebtes Ziel für Touristen. Die Gegend um Lembang ist sehr fruchtbar, die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft. Häufig werden die Agrarerzeugnisse auf den Straßen und Märkten von Lembang zum Verkauf angeboten.

Dennoch ist die Arbeitslosenrate sehr hoch. Menschen mit niedrigen Bildungsniveau, Frauen und junge Menschen haben es besonders schwer, eine Arbeit zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Großteil der Arbeit auf dem informellen Sektor zu finden und somit saisonabhängig und schlecht bezahlt ist. In jüngster Zeit gibt es zunehmend starke soziale Ungleichheiten - während einige Teile der Bevölkerung von der besseren Wirtschaftslage profitieren konnten, sind viele andere nach wie vor im Armutszyklus gefangen. Zahlreiche Familien leben unter äußerst prekären Bedingungen und können sich nicht einmal mit dem Nötigsten versorgen. Kinder, die in solch einem Umfeld aufwachsen, sind besonders gefährdet. Häufig leiden sie aufgrund von Mangelernährung und schlechten hygienischen Bedingungen an armutsbedingten Krankheiten. Manche Eltern können ihre Kinder nicht mit ausreichend Nahrung versorgen. Andere Familien haben vielleicht genug zu essen, können aber nur davon träumen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Diese schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse stellen eine enorme Belastung für Familien dar. Wenn sie an der Armut zerbrechen, bleiben ihre Kinder häufig ohne elterliche Fürsorge zurück.

Bedarfsgerechte Unterstützung für notleidende Familien

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Indonesien in den frühen 1970er Jahren. Das Land hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Veränderungen durchlaufen, und unsere Aktivitäten wurden im Laufe der Zeit weiter ausgebaut, um die wachsende Zahl der notleidenden Kinder und Familien unterstützen zu können. Unsere jüngsten Familienstärkungsprogramme richten sich nach den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung.

Unsere Arbeit in Lembang


Kinder können draußen in Sicherheit spielen (Foto: SOS-Archiv).
SOS-Kinderdorf Indonesien startete 2005 seine ersten Familienstärkungsprogramme. Gemeinsam mit den lokalen Behörden unterstützen wir Familien, die von Zerrüttung bedroht sind und deren Kinder Gefahr laufen, die elterliche Fürsorge zu verlieren. Die SOS-Sozialzentren in Lembang und Yogyakarta bieten unter anderem Beratungen und Gemeinschaftshilfe. Wir ermöglichen Kindern den Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und psychosozialer Betreuung. Familien erhalten Lebensmittel und Hilfe bei der Einkommensförderung und dem Umgang mit Behörden. Durch die Teilnahme an Workshops und Selbsthilfegruppen werden die elterlichen Kompetenzen und das Bewusstsein für Kinderrechte erweitert. Notleidende Familien erhalten medizinische und zahnärztliche Versorgung. Das SOS-Berufsbildungszentrum bietet Kurse in den Fachrichtungen Zimmerhandwerk, Metallverarbeitung und EDV. Im SOS-Kindergarten werden bis zu 60 Kinder den Tag über betreut. Für berufstätige Eltern ist es von großer Bedeutung, ihre Kinder in professioneller Obhut zu wissen, damit sie während der Arbeitszeiten nicht unbeaufsichtigt zurückbleiben.

Kinder, die nicht länger bei ihren Familien leben können, finden in einer der 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von einer SOS-Mutter fürsorglich betreut. Die Kinder werden im SOS-Kindergarten und der Vorschule zusammen mit Kindern aus der Gemeinde unterrichtet. Ältere Kinder besuchen die SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule, in der sie eine solide Grundausbildung erhalten und in das Leben der Gemeinschaft eingebunden werden.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie Verantwortung zu übernehmen, können Zukunftsperspektiven erarbeiten und zunehmend eigene Entscheidungen treffen.



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