SOS-Kinderdorf Visakhapatnam

SOS-Kinderdorf ist seit 1963 in Indien tätig. Unsere Angebote wurden bald auf das ganze Land ausgedehnt und die Arbeit 1995 auch in Visakhapatnam aufgenommen, als nach den Zerstörungen durch einen verheerenden Wirbelsturm in der Region zahlreiche Kinder und Familien auf Unterstützung angewiesen waren.

Kinder müssen häufig die Schule abbrechen und zum Familieneinkommen beitragen


Lernen im Freien (Foto: SOS-Archiv).
Visakhapatnam liegt an der Ostküste Indiens im Bundesstaat Andhra Pradesh. Die Einwohnerzahlen sind in jüngster Zeit gestiegen und liegen derzeit bei schätzungsweise 1,7 Millionen. In der Vergangenheit lebte der Großteil der Bevölkerung vom Fischfang und vom Ackerbau. Auch heute noch arbeiten zahlreiche Menschen im Umland in der Landwirtschaft. Die Industrie, die IT-Branche und der Finanzsektor sind ebenfalls wichtige Quellen für Einkommen und Beschäftigung, und der Seehafen zählt zu den größten des ganzen Landes.

Die Infrastruktur von Visakhapatnam ist durch das Bevölkerungswachstum überlastet. Durch die steigende Zahl der Einwohner hat sich der Wohnraum verteuert. Zuwanderer mit einer fundierten Ausbildung haben gute Chancen, Arbeit und Unterkunft zu finden. Zahlreiche Migranten mit niedrigem Bildungsniveau leben jedoch in Armut und unter prekären Verhältnissen. Trotz aller Bemühungen der Regierung entstehen immer neue Elendsviertel. Die Slumbewohner haben meist keinen Zugang zu Basisinfrastruktur, sozialen Dienstleistungen und medizinischer Versorgung. Die HIV/AIDS-Prävalenzrate steigt weiter an. Viele Kinder verlieren die elterliche Fürsorge, wenn die Eltern erkranken und ihre materiellen und emotionalen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können.

Kinder sind die größten Opfer der sozialen und wirtschaftlichen Not. Die Kinder von frauengeführten Haushalten und Familien, in denen die Eltern behindert oder alt sind und an Krankheiten leiden, sind am häufigsten vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht. Viele Familien sind auf den Beitrag ihrer Kinder zum Haushaltseinkommen angewiesen. Zahlreiche Kinder brechen die Schule ab, um zu betteln oder Kleinwaren zu verkaufen. Straßenkinder sind in besonderem Ausmaß durch Missbrauch und Ausbeutung bedroht. Ein anderes weit verbreitetes Problem ist der Menschenhandel. Besonders junge Mädchen und Frauen aus armen Familien werden mit falschen Versprechungen über gutbezahlte Arbeit angelockt und müssen stattdessen kommerzielle Sexarbeit oder Zwangsarbeit verrichten.

Enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde, um eine Selbstversorgung zu ermöglichen

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Visakhapatnam, nachdem die Region von einem verheerenden Wirbelsturm verwüstet worden war. Das Kinderdorf wurde in Bheemunipatnam etwa 30 km von Visakhapatnam entfernt errichtet. Die Gemeindeverwaltung hat unsere Bemühungen seit Beginn unserer Tätigkeiten unterstützt. Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden und gemeindebasierten Organisationen zusammen, um notleidende Familien zu identifizieren und in unser Familienstärkungsprogramm aufzunehmen.

Unsere Arbeit in Visakhapatnam


Tanzaufführung bei einer Feier im SOS-Kinderdorf (Foto: SOS-Archiv).
Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von SOS-Kinderdorf in Visakhapatnam ist die Unterstützung von Kindern und Familien aus der Region. Unsere Sozialzentren bieten im Rahmen des Familienstärkungsprogramms ein umfassendes Angebot an Hilfsmaßnahmen, damit Familien vor der Zerrüttung bewahrt werden und gut für ihre Kinder sorgen können. Wir leisten Aufklärung über Hygiene und Kinderrechte und fördern den Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Familien erhalten Nahrung, Bildungshilfen, medizinische Beratungen und Behandlungen. Zur Einkommensförderung der Eltern bieten wir Berufsberatung, Berufsbildungskurse und Hilfe bei der Suche nach Arbeit. Wenn es keine Selbsthilfegruppen gibt, tragen wir zu ihrer Gründung bei. Einige Familien können jetzt dank unserer Unterstützung Einkünfte erwirtschaften, in dem sie Papier herstellen oder Milch verkaufen.

Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in einer der 14 SOS-Familien ein Zuhause, in dem sie gemeinsam mit ihren Geschwistern aufwachsen. Sie besuchen die nahegelegenen Schulen zusammen mit Kindern aus der Gemeinde und sind dadurch bereits in jungen Jahren gut in ihre Umgebung integriert. Die Kinder nehmen an zahlreichen Aktivitäten der Gemeinde teil, und unsere Angebote stehen ebenso der lokalen Bevölkerung offen. Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in das SOS-Jugendprogramm wechseln und werden von qualifizierten Fachkräften durch diese neue Lebensphase begleitet, in der sie eine Berufsausbildung beginnen, ein Studium aufnehmen oder sich eine Arbeit suchen. Sie werden ermutigt, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, lernen Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen.



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