SOS-Kinderdorf Shillong

SOS-Kinderdorf ist seit 1963 in Indien tätig. Unsere Angebote wurden bald auf das ganze Land ausgedehnt und die Arbeit 1999 auch in Shillong aufgenommen. Shillong liegt im Nordosten von Indien und wird aufgrund seiner Naturschönheiten auch das „Schottland des Ostens“ genannt.

Mädchen aufgrund von Geschlechterungleichheit missbrauchsgefährdet


Muttertag feiern im SOS-Kinderdorf (Foto: SOS-Archiv).
Das SOS-Kinderdorf Shillong liegt am Umiam-See etwa 12 km vom Stadtzentrum entfernt. Shillong ist die Hauptstadt des Bundesstaates Meghalaya. Nach indischen Standards zählt Shillong mit geschätzten 314 000 Einwohnern eher zu den Kleinstädten. Der Bundesstaat Meghalaya hat bislang nicht das gleiche Wirtschaftswachstum wie andere Landesteile zu verzeichnen. Nach Meinung von Experten liegt dieser Umstand teilweise in der geographischen Lage und den schlechten Verkehrsanbindungen begründet.

Die meisten Bewohner der Region leben von der Viehzucht und dem Anbau von Reis, Kartoffeln und Früchten. Auch der Bergbau bietet vielen Menschen Arbeit, da die Gegend reich an Bodenschätzen ist. Einige Minen werden jedoch illegal betrieben. Der ungenehmigte Abbau sorgt nicht nur für Umweltbelastungen - häufig werden hier auch Kinderarbeiter eingesetzt. Die ländliche Bevölkerung ist besonders gefährdet: die Produktivität ist gering, und die Anbaumethoden sind nicht nachhaltig. Auf dem Land ist die Armutsrate höher als in den Städten, aber auch hier sorgen Armut und Arbeitslosigkeit für große soziale Probleme, wobei Frauen und Kinder am stärksten betroffen sind.

Zahlreiche Frauen und Mädchen leiden unter den Folgen der Geschlechterungleichheit. Nach der jüngsten Volkszählung liegt die durchschnittliche Alphabetisierungsrate des Bundesstaates bei 75,5 Prozent. Allerdings können 77,2 Prozent der Männer, aber nur 73,8 Prozent der Frauen lesen und schreiben. Obwohl in den ärmsten Familien häufig alle Kinder aus der Schule genommen werden, damit sie zum Haushaltseinkommen beitragen, müssen Mädchen meist noch früher die Schule abbrechen. Ein anderes weit verbreitetes Problem ist Menschenhandel. Viele werden von den falschen Versprechungen der Menschenhändler getäuscht. Frauen und Mädchen sind aufgrund ihrer schwachen gesellschaftlichen Stellung besonders gefährdet.

Enge Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern

Das SOS-Kinderdorf Shillong liegt außerhalb des Stadtzentrums auf einem von Pinien bewachsenen grünen Hügel. Das Grundstück wurde uns von der Regierung des Bundesstaates Meghalaya kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden und gemeindebasierten Organisationen zusammen, um notleidende Familien zu identifizieren und ihnen bedarfsgerechte Unterstützung für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu bieten.

Unsere Arbeit in Shillong


Kinder aus dem SOS-Kinderdorf Shillong haben Spaß beim Picknick (Foto: SOS-Archiv).
Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von SOS-Kinderdorf in Shillong ist die Unterstützung von Kindern und Familien aus der Region. Unser Familienstärkungsprogramm bietet ein umfassendes Angebot an Hilfsmaßnahmen, damit Familien vor der Zerrüttung bewahrt werden und gut für ihre Kinder sorgen können. Darüber hinaus leisten wir Aufklärung über Hygiene und Kinderrechte und fördern den Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Familien erhalten Nahrungsmittel, Bildungshilfen und ärztliche Behandlungen. In der Krankenstation und der Apotheke des SOS-Kinderdorfs erhalten auch Patienten aus der lokalen Bevölkerung ärztlichen Beistand und Medikamente. Zur Einkommensförderung der Eltern bieten wir Berufsbildungskurse, Berufsberatung und Hilfe bei der Suche nach Arbeit. Einige Frauen können jetzt dank unserer Unterstützung Einkünfte erwirtschaften, in dem sie Geflügel und Schweine züchten oder ein kleines Geschäft betreiben.
Kinder aus der Region, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in zwölf SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Wenn nötig, kann der SOS-Kindergarten Tagesbetreuung für Kleinkinder anbieten und ältere Kinder besuchen die nahegelegenen Schulen. Hier können sie Freundschaften schließen und zu einem Teil ihrer Gemeinde werden. Die Kinder in unserer Obhut erhalten bedarfsgerechte Unterstützung, sei es durch Nachhilfe oder therapeutische Angebote.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen, können in das SOS-Jugendprogramm wechseln und werden von qualifizierten Fachkräften durch diese neue Lebensphase begleitet, in der sie eine Berufsausbildung beginnen, ein Studium aufnehmen oder sich eine Arbeit suchen. Sie werden ermutigt, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, lernen Verantwortung zu tragen und zunehmend eigene Entscheidungen zu treffen.




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