SOS-Kinderdorf Yantai

SOS-Kinderdorf ist seit Mitte der 1980er Jahre in China tätig. Unsere Angebote wurden rasch auf das ganze Land ausgedehnt. Das Kinderdorf Yantai wurde 1987 eröffnet. China hat seit Beginn unserer Tätigkeit zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Der Bedarf an Unterstützung für bedürftige Kinder und Familien ist jedoch heute noch genauso groß wie vor dreißig Jahren.

Wachsende Kluft zwischen arm und reich

Geschwister beim Basketball-Spiel (Foto: SOS-Archiv)Geschwister beim Basketball-Spiel (Foto: SOS-Archiv)Yantai ist eine Küstenstadt in der nördlichen Provinz Shandong und hat über sechs Millionen Einwohner. Die Stadt hat eine enorme Wachstumsrate zu verzeichnen. Nicht zuletzt aufgrund der Schaffung von Freihandelszonen haben sich zahlreiche, darunter viele internationale Firmen in der Region angesiedelt.

In den Stadtgebieten blühen die Industrie und das produzierende Gewerbe. Im Umland leben die Menschen bis heute von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Der Handelshafen, in dem zahlreiche Im- und Exporte abgewickelt werden, hat entscheidend zum Wirtschaftswachstum der Stadt beigetragen.

Die schnelle Industrialisierung und Verstädterung haben zu Versorgungsproblemen geführt. Obwohl die Regierung in diverse Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Wohnraum und Bildungseinrichtungen investiert hat, konnten bislang bei weitem nicht alle Menschen vom gestiegenen Lebensstandard profitieren.

Darüber hinaus gibt es eine wachsende Kluft zwischen arm und reich. Zahlreiche Kinder, besonders aus Migrantenfamilien, leben in der Stadt und auf dem Umland in Armut. Manche brechen die Schule ab, weil sie zum Haushaltseinkommen beitragen müssen. Sie betteln auf der Straße oder begehen kleine Gelegenheitsdiebstähle. In ihrer Not werden sie häufig Opfer von Gewalt und Missbrauch sowie von kommerzieller und sexueller Ausbeutung. Viele von ihnen haben die elterliche Fürsorge bereits verloren; andere laufen große Gefahr, sie zu verlieren.

Schutz der Kinderrechte

China hat 1991 die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet und diverse Programme ins Leben gerufen, um die Situation der Kinder im Land zu verbessern. In Yantai arbeiten wir sehr eng mit dem Ministerium für Zivile Angelegenheiten zusammen. Viele notleidende Kinder werden in unsere Obhut überstellt. Auch die lokalen Firmen unterstützen unsere Arbeit - in den vergangenen Jahren haben sie Bücher und Elektroartikel für das SOS-Kinderdorf gespendet. Das SOS-Kinderdorf Yantai liegt unweit der Küste im Bezirk Fushan.

Unsere Arbeit in Yantai

Eine SOS-Familie feiert zusammen (Foto: SOS-Archiv)Eine SOS-Familie feiert zusammen (Foto: SOS-Archiv)SOS-Kinderdorf unterstützt die lokale Bevölkerung im Rahmen verschiedener Hilfsangebote. Dazu zählen die Unterstützung für Familien und Kinder in Krisensituationen, die Tagesbetreuung für Kinder im Vorschulalter und ein liebevolles Zuhause für Kinder und junge Menschen ohne elterliche Fürsorge. Unsere Organisation arbeitet eng mit den Familien der Gemeinde zusammen, um sie vor der Zerrüttung zu bewahren.

In Abstimmung mit den örtlichen Behörden sorgen wir dafür, dass Kinder ausreichend Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung erhalten. Die Familien aus der Gemeinde werden ärztlich behandelt, erhalten Beratungen und bedarfsgerechte Unterstützung. Unser besonderes Augenmerk gilt Müttern, Kindern und älteren Menschen.

Kinder, die nicht länger bei ihren Familien leben können, finden in 16 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier wachsen sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem fürsorglichen, respektvollen und sicheren Umfeld auf. Die Kinder besuchen die nahegelegenen Schulen und sind vollständig in das Leben der Gemeinde integriert, da sie gemeinsam an Freizeitaktivitäten teilnehmen, Sport treiben oder im Chor singen. Im SOS-Kindergarten werden sowohl Kinder aus den SOS-Familien als auch aus der umliegenden Gemeinde betreut.

Die professionelle Kinderbetreuung stellt für berufstätige Eltern eine große Entlastung dar. Ältere Kinder aus den SOS-Familien und der umliegenden Gemeinde können die nahegelegene Schule besuchen, in der bis zu 3400 Kinder in der Sekundarstufe unterrichtet werden. Knapp 300 Schulstipendien ermöglichen Kindern, deren Familien sich sonst den Schulbesuch nicht leisten könnten, die Teilnahme am Unterricht. Die Schule wird gemeinsam mit der Schulbehörde des Fushan-Bezirks geleitet und zählt zu den besten Schulen des Landes.

Wenn junge Menschen ihren SOS-Familien entwachsen, können sie in das SOS-Jugendprogramm übersiedeln. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte lernen sie Verantwortung zu übernehmen, können Zukunftsperspektiven erarbeiten und zunehmend eigene Entscheidungen treffen.



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