SOS-Kinderdörfer in Bangladesch
Bangladesch ist ein Land in Südasien, das zwischen Indien und Myanmar liegt. Mit 165 Millionen Einwohnern ist es das achtbevölkerungsreichste Land der Welt. Die Amtssprache ist Bengali, und 90% der Bevölkerung bezeichnen sich als Muslime. Bangladesch ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften - 80% der Exporte entfallen auf die Bekleidungsindustrie. Trotzdem leben immer noch Millionen von Bangladeschern in Armut, und Kinderarbeit ist ein weit verbreitetes Problem. Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Bevölkerung. Rund 700 Flüsse fließen durch das Land - sie machen den Boden sehr fruchtbar, aber auch sehr anfällig für Klimarisiken.
Seit 1972 unterstützt SOS-Kinderdorf in Bangladesch Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Kinderarbeit
Kinderarbeit ist in Bangladesch weit verbreitet: 4,7 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren sind erwerbstätig. Es gibt ein Arbeitsgesetz, das es Kindern unter 14 Jahren verbietet zu arbeiten. Leider ist es schwierig, das Gesetz durchzusetzen. Hauptsächlich arbeiten Kinder in der Landwirtschaft und in der Bekleidungsindustrie. Viele Mädchen unter 18 Jahren werden jedoch zur kommerziellen sexuellen Ausbeutung gezwungen. Die Regierung ermutigt Kinder in der Schule zu bleiben, anstatt zu arbeiten und hat dazu ein Stipendiumprogramm aufgelegt.
Klimarisiken
Aufgrund seiner Lage und seiner Bevölkerungsdichte ist Bangladesch anfällig für die Risiken des Klimawandels; es ist eines der am stärksten von Katastrophen betroffenen Länder der Welt. Rund 90 Millionen Menschen, d. h. 54% der Gesamtbevölkerung, leben in Gebieten mit hoher Klimaexposition. Wenn sie bereits in Armut leben, sind sie noch stärker betroffen. Am meisten gefährdet sind jedoch Kinder, sowohl durch die direkten Auswirkungen des Klimawandels wie Überschwemmungen oder Wirbelstürme, als auch durch die indirekten Auswirkungen auf ihre Bildung und Ernährung.
Armut
Trotz des raschen Wachstums ist die Armut nach wie vor ein großes Problem in Bangladesch, denn 20% der Bevölkerung leben immer noch unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Für Kinder sind diese Zahlen doppelt so hoch: 33 Millionen Kinder leben unterhalb der Armutsgrenze, das sind 56% aller Kinder in Bangladesch.Sie werden mit größerer Wahrscheinlichkeit Opfer von Kinderarbeit. Diese nimmt ihnen die Chance auf Bildung, die ihnen helfen würde, sich aus dem Kreislauf der Armut zu befreien.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Bangladesch verändern