SOS-Kinderdörfer in Armenien
Die Republik Armenien ist ein gebirgiger Binnenstaat in Westasien und Teil der Kaukasusregion mit rund 2,9 Millionen Einwohner*innen. In der Hauptstadt Eriwan leben etwa eine Million Menschen. 35-40 % der Armenier leben in ländlichen Gebieten. Armenien steht vor der Herausforderung, dass die Arbeitslosigkeit hoch ist und die Qualifikationen der Arbeitskräfte nicht mit den verfügbaren Arbeitsplätzen übereinstimmen. Die Regierung hat einige der in früheren Jahrzehnten festgestellten Einkommensungleichheiten beseitigt. In jüngster Zeit hat das Land jedoch steigende Armutsraten und eine zunehmende Gefährdung von Kindern, Jugendlichen und Familien zu verzeichnen.
Seit 1988 unterstützt SOS-Kinderdorf in Armenien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.
Gefährdete Kinder
Gewalt
Etwa 7 von 10 Kindern werden in irgendeiner Form psychisch oder physisch bestraft, darunter auch Kinder unter einem Jahr. Infolgedessen werden Tausende von ihren Familien getrennt und in Heimen untergebracht. Einige dieser Trennungen könnten vermieden werden, wenn die Familien angemessen unterstützt würden. Die Trennung von der Familie wirkt sich in vielerlei Hinsicht negativ auf die Kinder aus, unter anderem auf ihre körperliche und geistige Gesundheit. Sie führt auch zu sozialer Ausgrenzung und schlechteren Zukunftsaussichten.
Bildung
Trotz kostenloser Grund- und Sekundarschulbildung nimmt in Armenien eines von zehn Kleinkindern und eines von vier älteren Kindern nicht am Unterricht teil. Etwa 12% der Jugendlichen bleiben ebenfalls fern. Infolgedessen verfügen bis zu 45% der Schüler nicht über grundlegende Bildungsfähigkeiten und 20% nur über begrenzte Lese- und Schreibfähigkeiten. Diese Abbrecherquoten sind eng mit Armut, Kinderarbeit und Kinderheirat verbunden.
Armut
Im Jahr 2020 lebten mehr als 25% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Infolgedessen lebten bis zu 30% der Kinder in Armut, in einigen ländlichen Gemeinden sogar über 80%. Kinder, die in Armut geboren werden, haben ein höheres Risiko für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, darunter schlechte Ernährung, chronische Krankheiten und psychische Probleme. Armut stellt eine zusätzliche Belastung für Familien dar, die zu psychischen Problemen und Beziehungsschwierigkeitet der Eltern, finanziellen Herausforderungen und Drogenmissbrauch führen kann.
Zusammen können wir etwas für die Kinder in Armenien verändern