SOS-Kinderdorf Arequipa

Arequipa hat die zweitgrößte Bevölkerungsdichte in ganz Peru. Trotz der blühenden Industrie ist die Kluft zwischen arm und reich nach wie vor sehr groß. Tausende Kinder haben keine Chance auf eine gesunde und sichere Kindheit oder eine ausreichende Bildung, um später ein besseres Leben führen zu können.

Harte Realität der Binnenmigranten ist weit von ihren Träumen entfernt

Mittagessen im SOS-Sozialzentrum (Foto: S. Preisch)
Mittagessen im SOS-Sozialzentrum (Foto: S. Preisch)

Mit über 800 000 Einwohnern hat Arequipa die zweitgrößte Bevölkerungsdichte des ganzen Landes zu verzeichnen. Die Stadt liegt 2335 m über dem Meeresspiegel am Fuß des Vulkans El Misti im Süden Perus. Arequipa war schon in der Kolonialzeit ein blühendes Handelszentrum. Der historische Stadtkern, der unter UNESCO-Denkmalschutz steht, zeugt von dieser Geschichte. Auch heute ist die Stadt mit ihrer breit gefächerten Industrielandschaft ein bedeutender Wirtschaftsstandort und sowohl für einheimische als auch für ausländische Touristen ein beliebtes Reiseziel.

In den 1950er Jahren kamen zahlreiche Migranten aus den armen Hochlandregionen nach Arequipa, wodurch die heutige Bevölkerung sehr vielfältig geworden ist. Wenn Familien ihre Heimat verlassen, verlieren sie ihre sozialen Netze, und besonders alleinerziehende Eltern haben niemand mehr, der ihre Kinder betreut, während sie zur Arbeit gehen. Dadurch sind viele schutzbedürftige Kinder bereits in jungen Jahren auf sich alleine gestellt. Ein weiteres Problem ist der Mangel an formeller Beschäftigung. Die illegale Arbeit auf dem informellen Sektor, beispielsweise als Straßenverkäufer, ist für Migranten oft der einzige Ausweg. Auf der Straße sind sie gesundheitlichen Risiken ausgesetzt und von Gewalt und Ausbeutung bedroht.

Familien brauchen Rat und Unterstützung, um den Armutszyklus zu durchbrechen

Trotz der Bemühungen der peruanischen Regierung zur Bekämpfung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit sieht man überall Kinder, die auf der Straße Kleinwaren verkaufen oder Schuhe putzen. Sie arbeiten in gefährlichen Gegenden bis tief in die Nacht und werden nur selten von ihren Eltern daran gehindert. Der Beitrag der Kinder zum Familieneinkommen wird landläufig als normal oder sogar als sinnvolle Lektion fürs Leben erachtet. Es besteht ein hoher Bedarf an Aufklärung, um das Bewusstsein für Kinderrechte zu schärfen und die grundlegende Einstellung zur Kinderarbeit zu ändern. In den Minen und Bimssteinbrüchen der Region Arequipa arbeiten Kinder unter äußerst prekären Bedingungen. In diesem gefährlichen Umfeld ist ihr geistiges und körperliches Wohl in höchstem Ausmaß gefährdet.

Die nächste Generation kann den Armutszyklus nur mit Hilfe von Bildung durchbrechen, die den späteren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Eltern sind auf Unterstützung angewiesen, damit sie ihren Kindern die Chance auf eine bessere Zukunft bieten können.

Unsere Arbeit in Arequipa

In der sicheren Obhut der Kindertagesstätte (Foto: S. Preisch)
In der sicheren Obhut der Kindertagesstätte (Foto: S. Preisch)

SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Arequipa im Jahr 1984 mit dem Ziel, der notleidenden Bevölkerung ein nachhaltiges und langfristiges Familienstärkungsprogramm zu bieten. Heute umfassen die Sozialzentren auch eine allgemeinmedizinische Versorgung und eine Zahnarztpraxis. In der Kindertagesstätte können Mütter ihre Kleinkinder in sicherer Obhut lassen, während sie zur Arbeit gehen. Darüber hinaus werden Fortbildungen, zum Beispiel Nähkurse und Schreiner-Lehrgänge, angeboten. Die Aktivitäten der Sozialzentren werden von der Gemeinde selbst organisiert, während SOS-Kinderdorf beratend und unterstützend zur Seite steht.

Über 100 Kinder aus Arequipa, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Junge Menschen, die ihren SOS-Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren möchten, können in die betreuten Wohngemeinschaften des SOS-Jugendprogramms ziehen. Mit der Unterstützung qualifizierter Fachkräfte können sie ihre Zukunft planen, Verantwortung zu übernehmen lernen und sich auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.
 



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