SOS-Kinderdorf Ipiales
Im Süden Kolumbiens, im Departement Nariño, liegt Ipiales drei Kilometer von der Grenze zu Ecuador entfernt. Die Stadt liegt auf einem Hochplateau auf 2.950 Metern über dem Meeresspiegel und hat 120.000 Einwohner*innen. Die wichtigste Wirtschaftstätigkeit ist der Handel, der größtenteils informell ist. Die Lebensbedingungen in den umliegenden ländlichen Gebieten, wo die meisten Menschen einheimische Subsistenzbauern sind, können hart sein, und viele Menschen hier fühlen sich von den wirtschaftlichen und politischen Prozessen im Land ausgeschlossen.
Seit 2003 unterstützt SOS-Kinderdorf in Ipiales Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.
Mangel an Bildung
Die Bildungschancen sind in Kolumbien nicht für alle Kinder gleich. In ländlichen Gebieten hat ein Viertel der Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren nie eine Schule besucht - in städtischen Gebieten sind es nur 11 %. Bereinigt um die Lernergebnisse verlieren Afrokolumbianer*innen und indigene Bevölkerungsgruppen das Äquivalent von 4,7 bzw. 4,5 Jahren an Bildung. Das ist ein Jahr oder mehr als bei anderen Gruppen. Diese Diskrepanzen zwischen Schulbildung und Lernergebnissen hängen mit Unterschieden beim Bildungszugang und der Qualität zusammen.
Kinderhandel bringt Kinder in Gefahr
Im Jahr 2020 wurde in einer Anhörung des Kongresses hervorgehoben, dass es in Kolumbien seit 2010 1.817 Fälle von Kinderhandel gegeben hat, die zu nur 54 Verurteilungen führten. Kinderhandel ist ein großes Problem in Ipiales, wo sich die Grenze zu Ecuador befindet. Flüchtlinge und venezolanische Migrant*innen überqueren die Grenze, und transkontinentale Migrant*innen gelangen über Kolumbien nach Panama. Es wurden Vorfälle von geschlechtsspezifischer Gewalt, Drogenhandel und Menschenhandel gemeldet. Dieses Umfeld kann für Kinder, deren Eltern sich selbst in einer prekären Situation befinden, sehr unsicher sein.
Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Ipiales