SOS-Kinderdorf Cochabamba-Tiquipaya

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Bolivien).

Tiquipaya ist eine Stadt in Zentralbolivien mit 54.000 Einwohner*innen und liegt auf einer Höhe von 2.649 Metern über dem Meeresspiegel. In den letzten Jahrzehnten hat sich den indigenen Gemeinschaften von Tiquipaya ein stetiger Zustrom von Migrant*innen angeschlossen. Nach der Schließung der Minen in den ländlichen Gebieten kamen sie auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Diese rasche Verstädterung hat jedoch zu starker Überbevölkerung, schlechter Infrastruktur und sichtbaren Umweltproblemen geführt. Kinder und Jugendliche, die mit diesen Herausforderungen aufwachsen, brauchen zusätzliche Unterstützung.

Seit 1974 unterstützt SOS-Kinderdorf in Cochabamba-Tiquipaya Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

2,1 Mio.
Kinder durch Überschwemmungen gefährdet

Gefahr durch Überschwemmungen

Bolivien ist das zweitgefährdetste Land Südamerikas in Bezug auf den Klimawandel und das am zweitwenigsten vorbereitete. Im Andengebirge hat die globale Erwärmung seit den 1970er Jahren bereits zu einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 1 bis 2,5 °C geführt. Diese klimatische Entwicklung wirkt sich direkt auf die Bevölkerung aus, die in Höhenlagen wie Tiquipaya lebt. Im ganzen Land leben mehr als 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche an Orten mit hohem Überschwemmungsrisiko und mehr als 600.000 an Orten, die von Dürren betroffen sind. Diese Veränderungen im natürlichen System können die Entwicklung, das Wohlbefinden und das Überleben der lokalen Bevölkerung, insbesondere der Kinder, gefährden.

287.000
Kinder im Alter von 7-14 Jahren zur Arbeit gezwungen

Unsichere Wasserquellen

Da viele Migrant*innen bei der Ankunft in ihrer neuen Heimatstadt, wie z. B. in Tiquipaya, keine reguläre Arbeit finden, sind die Kinder oft gezwungen zu arbeiten, um das Einkommen der Familie aufzubessern. Im ganzen Land sind 287.000 Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren von Kinderarbeit betroffen - und nur 15 Prozent von ihnen können parallel dazu die Schule besuchen. Diesen arbeitenden Kindern wird eine angemessene Ausbildung vorenthalten, und sie sind den Gefahren der Arbeitswelt ausgesetzt. Indigene Kinder sind besonders von den schlimmsten Formen der Kinderarbeit betroffen.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Cochabamba

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
70
Familien
können zusammenbleiben
60
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
70
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Brüder spielen miteinander Schach. Kinder, die zusammen aufwachsen, knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Bolivien).

Was Ihre Unterstützung in Cochabamba-Tiquipaya bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.