SOS-Kinderdorf Santa Cruz

Die landesweiten Sozialprogramme erreichen immer mehr Menschen in Bolivien, auch wenn der Fortschritt nur langsam vorangeht. Selbst in Santa Cruz, der reichsten und modernsten Region des Landes, leben nach wie vor Tausende Menschen in Armut, haben keinen Zugang zum Bildungssystem und können nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen.

Selbst im reichsten Departement Boliviens ist die Infrastruktur unzureichend


Kleines Mädchen im SOS-Sozialzentrum (Foto: F. Espinoza)

Santa Cruz ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Osten des Landes und liegt auf einer Höhe von 440 Metern über dem Meeresspiegel an den Ufern des Piray-Flusses. Das tropische Klima ist ideal für den Anbau von Kaffeebohnen, Zuckerrohr und Tabak. Durch die Entdeckung von Erdöl-, Erdgas und Eisenerzvorkommen ist Santa Cruz mittlerweile die reichste und modernste Stadt des Landes geworden und hat viele Menschen aus dem umliegenden Hochland angelockt. Die Region weist die höchste Zuwanderungsquote ganz Boliviens auf. Heute ist Santa Cruz eine Großstadt mit 1,6 Millionen Einwohnern - vor nur dreißig Jahren waren es noch etwa 260 000. Diese rasante Urbanisierung hat die sozialen Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit und mangelnde Infrastruktur weiter verschärft.

Die Kluft zwischen arm und reich ist in dieser verhältnismäßig wohlhabenden Region besonders groß. Obwohl die Armutsrate in Santa Cruz weit unter dem bolivianischen Durchschnitt liegt, leben nach wie vor geschätzte 500 000 Menschen in extremer Armut und können nicht einmal ihre grundlegenden Bedürfnisse befriedigen. Ein Aufwachsen in Armut hat schwere Folgen für das zukünftige Leben der Kinder als Erwachsene. In vielen Fällen führen die in der Kindheit erlebten Benachteiligungen zu wirtschaftlichem Scheitern und persönlichen Misserfolgen.

Die Bildung der Kinder ist maßgeblich für ihre Chancen als Erwachsene

Auch die Einschulungsquote ist in Santa Cruz höher als im Landesdurchschnitt. Dennoch besuchen etwa 40 000 Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren nach wie vor keine Schule. Diese Kinder stammen meist aus Familien mit niedrigem Einkommen und müssen bereits in jungen Jahren zum Lebensunterhalt der Familien beitragen. Häufig sind ihre Eltern Zuwanderer aus den ländlichen Gebieten, die selbst keinen Berufsabschluss haben.

Der Bedarf an Infrastruktur nimmt aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen weiter zu. Es fehlt an neuen Schulgebäuden und mehr Lehrpersonal. Obwohl die Regierungsprogramme sicherlich zur langfristigen Verbesserung der Situation beitragen werden, sind arme und sozial ausgegrenzte Familien heute dringend auf Unterstützung angewiesen.

Unsere Arbeit in Santa Cruz


Kinder aus Santa Cruz (Foto: F. Espinoza)

SOS-Kinderdorf ist seit 1994 in Santa Cruz tätig.

Familienstärkung: Die Sozialzentren bieten ein Familienstärkungsprogramm, um die Not der lokalen Bevölkerung zu lindern. Die Angebote umfassen ein medizinisches Zentrum und eine Kindertagesstätte. Hier können berufstätige Eltern oder alleinerziehende Mütter ihre Kinder in sicherer Obhut betreuen lassen, während sie ihren Lebensunterhalt verdienen.

Betreuung in Familien: Kinder, die nicht länger bei ihren Eltern leben können, finden in 13 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut. Die Kinder besuchen die örtlichen Schulen zusammen mit den Kindern aus der Nachbarschaft und sind dadurch gut in ihre Umgebung integriert.  

Unterstützung für junge Menschen: Das SOS-Jugendprogramm bietet jungen Menschen Unterstützung, während sie ihre Ausbildung oder ihr Studium absolvieren. Sie leben in betreuten Wohngemeinschaften und können sich mit Hilfe qualifizierter JugendberaterInnen auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten und ihre Zukunft planen.





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