SOS-Kinderdorf Oberá

Misiones - einst gelobtes Land für europäische Einwanderer - ist aufgrund des Niedergangs der Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte und seiner Grenznähe zu einer der ärmsten und gefährlichsten Provinzen in Argentinien geworden. Mit über 46 Prozent sind die Armutsraten mehr als viermal so hoch wie im Landesdurchschnitt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Region ist arbeitslos. Die Armut treibt viele Menschen in den Drogenhandel und in die Prostitution.

In Misiones ist das allgemeine Wirtschaftswachstum Argentiniens nicht zu spüren


Kinder haben Spaß zusammen (Foto: SOS-Archiv)
Oberá liegt in der argentinischen Provinz Misiones in den Hügeln des subtropischen Regenwaldes und hat knapp 60 000 Einwohner. Es war ursprünglich von halbnomadischen Stämme bewohnt, bevor im frühen 20. Jahrhundert europäische Siedler unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Norwegen und der Schweiz über Brasilien in die Region kamen. Später folgten Familien aus Osteuropa und Afrika. Die heutigen Bewohner von Oberá stammen daher von über 70 Nationen ab, wie sie selbst voller Stolz behaupten.

Die Provinz Misiones liegt weit im Nordosten Argentiniens und grenzt im Norden und Süden an Brasilien sowie im Westen an Paraguay. Durch ihre geographische Lage ist die Region ein strategisch wichtiger Drogenumschlagplatz geworden. Schätzungen zufolge werden jeden Monat mehrere Tonnen Marihuana durch die Stadt geschleust. Dies hat natürlich verheerende Auswirkungen auf die Sicherheit der Kinder. Vor allen arme Familien geraten durch die Aussicht auf schnelles Geld häufig in kriminelle Machenschaften.

Junge Mütter brauchen Unterstützung, um ihren Kindern eine Zukunft zu ermöglichen

Der Kinderhandel, vor allem der Handel mit Säuglingen, ist ebenfalls ein großes Problem in der Region. Mütter aus den armen, benachteiligten Gemeinden von Oberá geraten häufig schon während ihrer Schwangerschaft in die Fänge der Menschenhändler. Ihnen wird Geld für ihre Kinder angeboten, die dann an wohlhabende Familien zur „Adoption“ verkauft werden. Kinder aus dieser Region sind aufgrund ihrer hellen Hautfarbe, einem Erbe ihrer europäischen Vorfahren, besonders beliebt.

Das zeigt, wie verzweifelt viele junge Frauen sind. Die Arbeitslosenquote ist extrem hoch, die Prostitution - auch die Kinderprostitution - ist weit verbreitet, und es gibt zahlreiche illegale Abtreibungen. Jeden Monat werden bis zu 15 HIV-Neuinfektionen gemeldet. Kinder, die in dieses Umfeld geboren werden, haben nur geringe Aussichten auf eine bessere Zukunft, wenn ihnen und ihren Familien keine Alternativen geboten werden – und sie die notwendige Unterstützung erhalten, um diese in die Tat umzusetzen.

Unsere Arbeit in Oberá


Die Kinder sind stolz auf ihr sportlichen Leistungen. (Foto: SOS-Archiv)
SOS-Kinderdorf begann seine Tätigkeit in Argentinien im Jahr 1979 am Rande der Kleinstadt Oberá. Im SOS-Kindergarten können bis zu 100 Kinder in sechs Gruppen am Vorschulunterricht teilnehmen. In der SOS-Hermann-Gmeiner-Schule werden bis zu 490 Kinder in der Primärstufe und bis zu 430 SchülerInnen in der Sekundarstufe unterrichtet. Daneben werden Kurse in den Bereichen Elektrotechnik, Tischlerei, Schneiderei, IT und Backkurse geboten, um nur einige zu nennen. Abends finden Angebote der Erwachsenenbildung für die lokale Bevölkerung statt.
Bis zu 87 Kinder, die in Oberá nicht länger bei ihren Familien bleiben können, finden in 12 SOS-Familien ein liebevolles Zuhause. Hier werden sie gemeinsam mit ihren Geschwistern von SOS-Müttern fürsorglich betreut.

Wenn junge Menschen ihren Familien entwachsen und eine Ausbildung oder ein Studium beginnen möchten, bietet das SOS-Jugendprogramm in Posadas, der Hauptstadt der Provinz Misiones, betreute Wohngemeinschaften. Hier können die jungen Menschen unter der Aufsicht von qualifizierten JugendberaterInnen ihre Ausbildung beenden und sich schrittweise auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereiten.



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