Länderinformation über Südafrika
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Zwei Drittel Südafrikas werden von einem ausgedehnten Hochland eingenommen, das Veld genannt wird. Dieses wird von der Bergkette der Großen Randstufe (Great Escarpment) begrenzt, deren höchste Erhebung die Drakensberge sind. In diesem Gebirge befindet sich auch der höchste Berg des Landes, der 3.375 m hohe Champagne Castle. Insgesamt gibt es vier Regionen: einen gebirgigen Teil (Hochveld), Wälder (Bushveld), subtropische Täler (Middleveld) und eine flache subtropische Region (Lowveld), die häufig von Dürreperioden betroffen ist. Das Hochveld, das den größten Teil des Hochlandes einnimmt, liegt größtenteils über 1.525 m. Zu Südafrika gehört auch ein Teil der Wüste Kalahari im Nordwesten und ein Stück der Wüste Namib im Westen. Die wichtigsten Flüsse sind der Oranje, der Vaal und der Limpopo.
Klima
Südafrika hat randtropisches Klima, das durch Meeresströmungen gemäßigt wird. Bis auf den äußersten Südwesten wird das Land vom Südostpassat beeinflusst, der für etwa 80 % der Jahresniederschläge im östlichen Lowveld und Hochveld und in den Drakensbergen verantwortlich ist. Im Januar beträgt die Durchschnittstemperatur in Durban durch den Einfluss des warmen Agulhasstroms 24°C. In Johannesburg, im Landesinnern, liegen die Temperaturen bei 19°C. Obwohl Johannesburg dem Äquator näher liegt als Durban, sind die Sommertemperaturen durch die höhere Lage (1.753 m) niedriger. In Kapstadt, an der Südküste, liegen die Temperaturen durch den kühlen Benguelastrom bei 21°C. Schneefall gibt es nur in den Gebirgsregionen, in den mittelhohen Lagen sind Frosttage nicht unbekannt.
Fauna/Flora
Bei den Säugetieren ist Südafrika das Land der Superlative: es gibt das größte Säugetier (den afrikanischen Elefanten), das kleinste (die Wüstenmaus), das höchste (die Giraffe) und das schnellste (den Geparden). Südafrika hat die größten Populationen an schwarzen und weißen Nashörnern. All diese Tiere leben hauptsächlich in den Nationalparks, aber auch in anderen Gegenden (Krokodile in den Gewässern des Lowveld und Nashörner in den nördlichen Küstenregionen). Südafrika ist auch reich an Vogelarten: Strauß (größter flugunfähiger Vogel der Welt), Kori Trappe (schwerster flugfähiger Vogel), Sonnenvögel, Flamingos und gesellige Webervögel. Die Pflanzenvielfalt ist spektakulär, es gibt unzählige Wildpflanzen und außergewöhnliche Sukkulenten, die nach den Frühlingsregen blühen. Große Flächen im Norden sind mit Savannenvegetation bedeckt, die vor allem durch Akazien und Dornbüsche gekennzeichnet ist. Es gibt Reste von Waldbeständen entlang der Südküste und im Nordwesten.
Politik/Geschichte
1652 landeten die ersten holländischen Siedler in der Nähe des Kaps der Guten Hoffnung in einem Gebiet, das von den Khoikhoi bereits seit mehr als tausend Jahren besiedelt war. Kapstadt stieg als Zwischenstation für den Ostindienhandel zu einem bedeutenden Hafen auf. Der Kampf um Land führte am Anfang des 19. Jahrhunderts zu Kriegen zwischen den Bantu-Gruppen, Hunderttausende starben, ganze Kulturen verschwanden. Nach 1820 kamen Tausende von britischen Siedlern nach Südafrika. 1822 wurde Englisch zur Amtssprache, und im Jahr 1833 wurde die Sklaverei abgeschafft. Diese Maßnahmen führten zum "Großen Treck", Tausende von Buren zogen nach Norden und ließen sich in Transvaal nieder. Sie vertrieben die Ndebele, besiegten die Zulu und gründeten eine Reihe von Siedlungen, die von den Briten anerkannt wurden. Das friedliche Zusammenleben von Briten und Buren endete 1867, als Gold- und Diamantenvorkommen in Transvaal entdeckt wurden, die 1899 zu den so genannten "Burenkriegern" führten. Sie dauerten bis 1902 und wurden von den Briten gewonnen.
1902 wurden Transvaal und der Oranje-Freistaat britische Kronkolonien, und 1910 beschloss das britische Parlament die Gründung der Südafrikanischen Union. Schon kurze Zeit später wurden Rassentrennungsgesetze erlassen. Die Südafrikanische Partei gewann die ersten Wahlen, und der frühere Befehlshaber der Burenarmee, Louis Botha, wurde Premierminister. Als Reaktion auf die Politik der Regierung, insbesondere die Aneignung von Gebieten der Schwarzafrikaner, schlossen sich schwarze afrikanische Führer 1912 zu einer Organisation zusammen, aus der schließlich der Afrikanische Nationalkongress (ANC) hervorging.
Die Versuche, sich der Diskriminierung durch die Rassentrennung zu widersetzen, führten 1960 zu bewaffneten Zusammenstößen und zur Inhaftierung der Führer der Schwarzen. Von 1948 bis 1994 regierte die ultrarechte Nationale Partei unter Anwendung der Apartheid. Internationaler Druck und Proteste im Land selbst zwangen die südafrikanische Regierung, die Apartheid abzuschaffen und die politischen Gefangenen freizulassen. 1994 kam es zu Wahlen, die von Nelson Mandela, dem Vorsitzenden des ANC, der 28 Jahre lang in politischer Haft gesessen hatte, gewonnen wurden.
1997 folgte Thabo Mbeki Mandela an der Spitze des ANC nach und wurde 1999 zum Präsidenten gewählt. 2001 erhoben 39 transnationale Arzneimittelfirmen Anklage gegen die südafrikanische Regierung, als diese per Gesetz erlauben wollte, generische AIDS-Medikamente einzuführen. Unter starkem internationalem Druck zogen die Firmen schließlich ihre Anklage zurück; in den folgenden Jahren wurde eine Reihe von Gesetzen zugunsten HIV-infizierter Personen verabschiedet. Im Jahre 2004 wurde Mbeki erneut zum Präsidenten gewählt.
Wirtschaft
Südafrika verfügt über einen ausreichenden Vorrat an Bodenschätzen, sein Finanz-, Kommunikations-, Energie- und Transportwesen ist gut entwickelt, und seine Börse gehört zu den 10 bedeutendsten Börsen der Welt. Die moderne Infrastruktur ermöglicht einen effizienten Warentransport in die großen Ballungsräume der Region. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs gibt es nach wie vor eine hohe Arbeitslosigkeit, und vor allem die während der Apartheid stark benachteiligten Bevölkerungsteile leben noch heute oft in Armut und beklagen mangelnde wirtschaftliche Förderung. Zu Südafrikas bedeutendsten Wirtschaftszweigen gehören die Eisen- und Stahlindustrie, das Finanz- und Versicherungswesen sowie die Lebensmittelverarbeitung. Im Jahr 2003 belief sich die Inflationsrate auf 6,5%, die Arbeitslosenrate lag bei 31%.
Kultur
Die Kunst der indigenen Stämme erinnert an verlorene Kulturen. Die Fels- und Höhlenmalereien der San (Buschmänner), die bis zu 26.000 Jahre alt sind, fallen in diese Kategorie. Die komplizierten, kodierten Perlenarbeiten der Zulu gehören zu einer traditionellen Kunst, die sich an verschiedene Umstände angepasst hat. Zulu ist eine der stärksten überlebenden Kulturen, wie man an den Massenaufmärschen der Inkatha Freedom Party erkennen kann. Auch die Xhosa sind sehr präsent. Sie sind als der rote Stamm bekannt, da die Erwachsenen hauptsächlich rotgefärbte Kleidung tragen. Die Ndebele im nördlichen Transvaal sind für ihre außergewöhnlich bemalten Häuser berühmt.