Länderinformation über Simbabwe
Landschaft
Klima
Fauna/Flora
Politik/Geschichte
Wirtschaft
Kultur
Landschaft
Den Großteil des Landes bildet eine Hochebene, mehr als 21% der Fläche liegt 1.200 m über dem Meeresspiegel. Die zentrale Hochebene (Highveld) erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten und zeigt charakteristische Granitfelsformationen. Zu der sich über 350 km langen Bergkette an der östlichen Grenze Simbabwes gehört auch der Inyangani (2.595 m), der höchste Gipfel des Landes. Das an das Highveld anschließende Middleveld ist zwischen 600 und 1200 m hoch. Simbabwe ist reich an Flüssen, sie münden teils im Norden in den Karibasee, teils im Nordosten in den Sambesi, andere im Westen in die Sümpfe von Botswana. Die Victoria-Wasserfälle bilden den breitesten Wasservorhang der Welt (1.700 m), die Wassermassen des Sambesi stürzen dort 108 m in die Tiefe.
Klima
Das Klima in Simbabwe ist für ein tropisches Land aufgrund der Höhenlage eher kühl. Die meisten Niederschläge gibt es in der östlichen Bergregion, die Regenzeit dauert von November bis März, während September und Oktober heiß und trocken sind. Wie die gesamte südafrikanische Hochebene wird auch Simbabwe immer wieder von Dürreperioden heimgesucht. Das Highveld und die östliche Hochebene weisen im Sommer und Winter geringere Temperaturen auf als das Lowveld und das Sambesibecken. Dort können die Sommertemperaturen tagsüber zwar auf über 35°C ansteigen, in der Nacht aber auch auf - 5°C abfallen.
Fauna/Flora
Die Vegetation in Simbabwe besteht hauptsächlich aus Grasland und Wald, in dem Akazien, Lianen, Feigen und viele andere Pflanzen gedeihen. Der Hwange National Park umfasst ein Gebiet von 14.000 km² und beherbergt unter anderem Elefanten (Herden bis zu 100 Tieren), Büffel, Nashörner und 400 Vogelarten. Im Matusadona National Park leben noch viele schwarze Nashörner, die vom Aussterben bedroht sind. In der "Operation Noah" wurde der künstlich angelegte Karibasee 1958 mit Wasser gefüllt. Über 5.000 Tiere - auch Elefanten und Nashörner - wurden damals auf kurzfristig aufgeschüttete Inseln gerettet.
Politik/Geschichte
Im 5. Jahrhundert n. Chr. ließen sich die zur Gruppe der Shona zählenden Karanga auf dem Gebiet des heutigen Simbabwe nieder und widmeten sich dem Bergbau. In den folgenden Jahrhunderten konnten sie den Handel mit Gold und Elfenbein unter Nutzung arabischer Handelsniederlassungen an der Küste ausbauen. Dieser Umstand führte zu einer beachtlichen Ausdehnung ihrer Kultur und endete schließlich in der Unterwerfung der Araber und in der Vorherrschaft der Karanga über große Gebiete bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts, als sie von den Rotsi verdrängt wurden. Mit der Ankunft der Portugiesen im 16. Jahrhundert endete der blühende Handel mit dem Orient und afrikanische Kulturen verloren an Bedeutung.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet unter Angehörigen der Shona und der Zulu aufgeteilt, Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich die Briten in Simbabwe an und beuteten Mineralvorkommen aus. Nach der Unterwerfung der Region wurde Simbabwe unter dem Namen Süd-Rhodesien 1911 britische Kolonie. 1965 weigerte sich die Kolonialregierung, die Macht an die afrikanische Bevölkerung zu übergeben, rief die Unabhängigkeit aus und machte das Land 1970 zur Republik. Die folgenden Jahre kennzeichneten sich durch bewaffnete Kämpfe zwischen den beiden Gruppen und erst 1978 wurde ein internes Abkommen zwischen europäischen Siedlern und Einheimischen geschlossen und das Land 1979 in Simbabwe umbenannt.
Der Sieger der Wahlen von 1980, Robert Mugabe, widmete sich dem Aufbau der Wirtschaft des Landes, die während der Kämpfe der vergangenen Jahre stark gelitten hatte. Innen- und außenpolitische Probleme 1982 sowie eine schlimme Dürreperiode 1983 verschärften den Konflikt zwischen europäischen Großgrundbesitzern und afrikanischen Bauern um die Verteilung des Grundbesitzes. Ende 1987 wurde im Zuge einer Verfassungsänderung die Funktion des Regierungschefs durch die des Präsidenten ersetzt und alle Befugnisse in einer Hand vereint. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1996 wurde Mugabe im Amt bestätigt. 2000 kam es zu neuen Konflikten, da die weißen Großgrundbesitzer enteignet werden sollten und sich einer Welle der Gewalt ausgesetzt sahen.
Im Jahr darauf verhängten die EU und die USA aufgrund der gegen Presse und Opposition gerichteten Regierungspolitik Sanktionen über das Land. Trotzdem konnte Mugabe die Wahlen von 2002 für sich entscheiden und beschuldigte seinen Herausforderer des Hochverrats, weil dieser Streiks und Proteste gegen die Regierung organisiert hatte. Im Juni 2005 rief die Regierung die Operation "Murambatsvina" ins Leben, die für mehr Sicherheit und bessere Hygiene sorgen sollte und gegen illegale Bauten und Handelstreibende vorging. Im Zuge dessen wurden 200.000 Menschen enteignet und obdachlos gemacht.
Wirtschaft
Simbabwes Wirtschaft hat mehrere Standbeine. Obwohl die Industrie gut entwickelt ist (25% des BIP) und der Banken- und Bergbausektor relativ stark ausgebildet sind, stellt die Landwirtschaft (13% des BIP) die Basis der Wirtschaft dar, unterliegt aber wegen der Dürreperioden immer wieder starken Schwankungen. 27% der Arbeitskräfte arbeiten in diesem Sektor, im Bergbau sind nur 5% der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt. Die wichtigsten Industriezweige sind der Bergbau (Kohle, Kupfer, Nickel, Kobalt, Asbest, Zinn, Gold, Silber, Eisen), weitere bedeutende Produkte sind Holz, Zement, Chemikalien, Düngemittel, Bekleidung, Schuhe und Getränke. Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten gehören Mais, Baumwolle, Tabak, Weizen, Kaffee, Zuckerrohr und Erdnüsse sowie Erzeugnisse aus der Rinder-, Schaf-, Ziegen- und Schweinezucht. 2003 belief sich die Inflationsrate auf mehr als 330%, die Arbeitslosenrate lag bei 70%.
Kultur
Simbabwe verfügt mit den Ruinen des Königreiches von Monomatapa, der "Great Enclosure" (Große Einfriedung), über die ältesten Bauten im südlichen Afrika. Sie erstreckt sich über 100 m und hat einen Umfang von 255 m. Die Mauern sind an manchen Stellen 11 m hoch und bis zu 5 m dick. Eine Theorie besagt, sie sei Teil eines königlichen Tiergeheges gewesen. Leider haben Schatzjäger den Großteil der Kunstwerke entfernt, die Aufschluss darüber geben könnten. Eine Besonderheit des Bauwerkes ist der 10 m hohe und am Fundament 5 m breite Turm, der nach Meinung von Archäologen innen keinen Hohlraum aufweist.