SOS-Kinderdorf Kigali

Im Jahr 1994 begann in Kigali ein Massaker, bei dem in nur 100 Tagen landesweit eine Million Menschen getötet wurden. Heute zählt Ruanda zu den fortschrittlichsten Ländern Afrikas. Die Wirtschaft blüht, in der Hauptstadt pulsiert das Leben. Dennoch fristen tausende Familien in Kigali nach wie vor ein Dasein unter äußerst prekären Bedingungen.

Dringender Bedarf an einer neuen Generation von ausgebildeten Fachkräften

SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Kinder in Kigali (Foto: T. Müllenmeister).
 Kigali ist die Hauptstadt von Ruanda und hat über eine Million Einwohner. In jüngster Zeit hatte die Stadt unter anderem aufgrund der Zuwanderung vom Land und der Heimkehr von Ruandern aus dem Ausland ein rasantes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen.

Das Leben in den informellen Siedlungen ist extrem hart: es mangelt an fließendem Wasser, sanitären Einrichtungen, Strom, Abfallentsorgung und Abwassersystemen. Aufgrund der schmalen, unbefestigten Straßen haben Krankenwägen und Polizeifahrzeuge zu vielen Gegenden keinen Zugang. Die Fußwege sind häufig mit Abwässern überflutet. Bis zu 70 Prozent des Stadtgebiets wird für die Subsistenzwirtschaft genutzt. Aufgrund der fortschrei-tenden Urbanisierung wird der Bedarf an Infrastruktur und Sozialleistungen in Zukunft weiter steigen.

Mehr als 50 Prozent der Einwohner Kigalis sind Kinder unter 15 Jahren. Junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren machen 27 Prozent der Bevölkerung aus.

Kinder und junge Menschen wachsen in Kigali unter schweren Bedingungen auf. Schätzungen zufolge leben in der Stadt zwischen 5000 und 10 000 Straßenkinder. Viele von ihnen haben ihre Eltern verloren, können aufgrund der Armut nicht von Verwandten versorgt werden oder sind vor familiären Problemen fortgelaufen. Diese Kinder sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, darunter Gewaltverbrechen oder sexueller Ausbeutung. Zahlreiche Kinder brechen die Schule ab und haben dadurch nur wenige Aussichten auf eine bessere Zukunft.

Dringender Bedarf an Unterstützung für Familien

Das SOS-Kinderdorf Kigali wurde im Jahr 1979 eröffnet. Aufgrund der Eskalation der Gewalt zwischen den verfeindeten Hutu und Tutsi musste das SOS-Kinderdorf Kigali 1994 evakuiert und die Bewohner an einen sicheren Ort gebracht werden. Im Jahr 1995 hatte sich die Lage soweit beruhigt, dass die Kinder und MitarbeiterInnen ins Kinderdorf zurückkehren konnten

Unsere Arbeit in Kigali

Dank SOS-Kinderdorf können Kinder aus der Umgebung in die Schule gehen (Foto:T. Müllenmeister).
Wir evaluieren zurzeit, auf welche Art und Weise wir gefährdete Kinder und Familien in Ruanda am besten unterstützen können. Das sind unsere derzeitigen Aktivitäten, die wir im Laufe der nächsten Jahre fortführen wollen.

Familien stärken: Wir stellen sicher, dass Kinder Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung erhalten und helfen Familien bei der Versorgung ihrer Kinder, beispielsweise durch Unterstützung bei der Einkommensförderung und dem Ausbau der elterlichen Kompetenzen. Wir helfen Familien, die an HIV/AIDS erkrankt sind.

Betreuung in SOS-Familien: SOS-Kinderdorf bietet weiterhin die direkte Betreuung von Kindern in SOS-Kinderdorf-Familien an, zumindest solange, bis ein permanentes Zuhause für sie gefunden wird.

Wo immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien der Kinder zusammen, damit diese in ihre Familien zurückkehren können. In diesem Fall unterstützen wir die Familien während der Zeit des Wandels und der Anpassung.

Unterstützung für Jugendliche: Wir unterstützen junge Menschen, auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben.

Medizinische Betreuung: Im Jahr 2017 hat SOS-Kinderdorf begonnen, die psychische Gesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen zu verbessern.

 



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