SOS-Kinderdorf Niamey

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Niger).

Niamey ist die Hauptstadt von Niger und hat über 1,3 Millionen Einwohner*innen. Die Stadt hat ein schnelles Bevölkerungswachstum zu verzeichnen, was zum Teil auf die Binnenmigration aus ländlichen Gebieten zurückzuführen ist. Sie kommen auf der Suche nach Arbeit oder auf der Flucht vor der durch die Dürre verursachten Hungersnot, von der die ländlichen Gebiete stark betroffen sind. Die rasche Ausdehnung der Stadt hat zur Entstehung zahlreicher informeller Siedlungen geführt, in denen es keine Infrastruktur und keine Grundversorgung gibt.

Seit 1993 unterstützt SOS-Kinderdorf in Niamey Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

mehr als 800
Häuser wurden durch Überschwemmungen zerstört

Überschwemmungen

Die gesamte Sahelzone und Niger im Besonderen ist von immer wiederkehrenden Dürren, Sturzfluten, Missernten und dem weltweiten Anstieg der Lebensmittelpreise betroffen. Nach heftigen Regenfällen kommt es überall zu Sturzfluten, die regelmäßig Häuser, Ernten und Straßen unter Wasser setzen. Im August 2020 waren mehr als 15.000 Menschen betroffen, und über 800 Häuser wurden zerstört, als der Fluss Niger Niamey überflutete. Nach solchen Notfällen finden die vertriebenen Familien Zuflucht in behelfsmäßigen Lagern mit schlechten sanitären Einrichtungen und schlechter Gesundheits-versorgung oder bei Gastfamilien, wo sie um die begrenzten Ressourcen konkurrieren müssen. Das Fehlen von sauberem Wasser führt zu ansteckenden Krankheiten wie Cholera.

76%
der Mädchen werden verheiratet, bevor sie 18 sind

Kinderehe

Niger hat die höchste Rate an Kinderheiraten in der Welt. 76 % der Mädchen werden verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt sind, und 28 % vor ihrem 15. Lebensjahr. Tief verwurzelte Geschlechternormen spielen eine Rolle bei der Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen zu einer frühen Heirat gezwungen werden, sowie bei Entscheidungen über den weiteren Zugang zu Bildung. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit, die durch die COVID-19-Pandemie und die steigenden Lebenshaltungskosten verursacht wird, greifen einige Familien auf Kinderheirat zurück, um ihr Haushaltseinkommen zu erhöhen. Die Praxis des Brautpreises, der in der Regel von der Familie des Bräutigams an die Familie der Braut gezahlt wird, ist eine Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Niamey

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
710
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
28.580
Gesundheits-leistungen
wurden erbracht
120
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
50
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Stärkung von Kindern und Gemeinden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Kinder so lange wie möglich in der Schule bleiben (Foto: SOS-Kinderdorf in Niger).

Was Ihre Unterstützung in Niamey bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Medizinische Versorgung wird gewährleistet
In Gebieten mit begrenzter medizinischer Versorgung bietet SOS-Kinderdorf medizinische Beratung und Hilfe an. Dazu zählen auch Präventivmaßnahmen wie ärztliche Untersuchungen und Impfprogramme. Die meisten Patient*innen, die sich an uns wenden, stammen aus ansässigen Familien, die sich eine Behandlung sonst nicht leisten könnten.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.